Bleckenstedt. Das Team von Trainer Gökhan Arikoglu gerät auf eigenem Platz gegen den Bovender SV im Aufsteigerduell mit 4:10 unter die Räder.

Gökhan Arikoglu musste tief in seinem Gedächtnis kramen, um sich an eine sportliche ähnliche Abfuhr wie die zu erinnern, die sich seine Mannschaft am Sonntagnachmittag eingefangen hatte. Mit 4:10 (2:5) unterlagen die von Arikoglu trainierten Landesliga-Fußballer des FC Germania Bleckenstedt auf eigenem Platz im Aufsteigerduell dem Bovender SV.

Arikoglu: Das war eine katastrophale Leistung, das war Arbeitsverweigerung

„Ich habe mit Bleckenstedt mal 1:13 in einem Testspiel in Göttingen verloren, aber in einem Punktspiel habe ich noch nie zehn Gegentore kassiert“, sagte Arikoglu, der sich selbst eine gewisse Sprachlosigkeit bescheinigte nach dem, was er von seiner Mannschaft geboten bekommen hatte. Der Germania-Trainer nahm, nachdem er sich kurz gesammelt hatte, kein Blatt vor den Mund. „Das war eine katastrophale Leistung, das war Arbeitsverweigerung.“

Nach einer Viertelstunde lagen die Bleckenstedter bereits mit 0:3 hinten. Eine Hypothek, an der sie sich bis Mitte der ersten Halbzeit erfolgreich abzuarbeiten schienen. „Ich dachte echt, wir drehen das Spiel noch“, sagte Arikoglu, dessen Elf nach Treffern von Thomas Sonntag per Strafstoß sowie Simon Toprakli nach 32 Minuten auf 2:3 verkürzt hatte. Doch die erhoffte Wende blieb aus, denn Bleckenstedt hatte an diesem Tag in keinem Mannschaftsteil Landesliga-Format. Noch vor der Pause stellten die Gäste den alten Drei-Tore-Abstand wieder her.

Drei Tore von Stürmer Thomas Sonntag interessieren in Bleckenstedt niemanden

Arikoglu stellte daraufhin um, ließ hinten mit einer Dreierkette verteidigen und setzte auf komplette Offensive. Doch auch dieser taktische Kniff bewirkte nichts. Im Gegenteil: Die Gäste bespielten geschickt die Räume und lagen nach 79 Minuten mit 10:3 vorne. Dass Sonntag vom Punkt noch seinen dritten Treffer des Tages zum kosmetischen 4:10 markierte, interessierte in Bleckenstedt an diesem düsteren Sport-Sonntag keinen mehr.

Germania: Frei – Toprakli (53. Darboe), Henke, Block (53. Yilmaz), Ziolo (53. Diallo) – Uysal (69. Schächtel), Bagci, Seker, Omar (70. Stumpe) – Sonntag, Frank.

Tore: 0:1 Bach (2.), 0:2 Iloge (6.), 0:3 Metje (15.), 1:3 Sonntag (19./Foulelfmeter), 2:3 Toprakli (31.), 2:4 Claßen (38.), 2:5 Metje (40.), 2:6 Falinski (47.), 3:6 Sonntag (54.), 3:7 Falinski (57.), 3:8 Hooge (70.), 3:9, 3:10 Iloge (76., 79.), 4:10 Sonntag (84./Foulelfmeter).