Adersheim. Eine rote Karte infolge einer Rudelbildung kurz vor der Halbzeitpause schwächt den VfL – er unterliegt der Arminia mit 1:3.

Eine rote Karte hatte entscheidenden Anteil daran, dass der VfL Salder am Mittwochabend eine 1:3 (1:1)-Niederlage in der Fußball-Bezirksliga bei Arminia Adersheim kassierte. Salders Vorsprung auf die Abstiegsränge bleibt durch die Niederlage des SV Fümmelse beim SV Innerstetal (0:4) jedoch bei beruhigenden acht Punkten.

Was war passiert? In der 41. Minute sah Salders Max Scherger nach einer Rudelbildung und beiderseitigen „Schubsern“ glatt Rot und schwächte damit seine Mannschaft, die fortan in Unterzahl spielen musste. Dabei hatte Salder in der ersten Hälfte gut dagegengehalten, war beherzt in die Zweikämpfe gegangen und durch einen Treffer vom späteren Rotsünder Scherger nur vier Minuten nach der Führung der Hausherren (29.) wieder zum Ausgleich gekommen. Zuvor hatten die Gäste bereits gute Möglichkeiten zur eigenen Führung ungenutzt gelassen.

Dann kam die besagte 41. Minute. Nach einem harten Foul an Salders Berkay Capar gab es sofort eine Rudelbildung. Der Schiedsrichter löste das Gedränge mit einigen Karten auf – drei gelben und eben der roten gegen Scherger, der mit gesenktem Kopf vorzeitig in die Kabine schlich. „Das ist einfach nur ärgerlich. Ich zweifele die Karte nicht an. Max hätte besonnener reagieren müssen und sich nicht provozieren lassen dürfen“, sagte ein enttäuschter VfL-Coach Dominik Rittel nach der Partie. Eigentlich hätten seiner Meinung nach mehrere Akteure beider Mannschaften bestraft werden müssen. Rittel hätte allerdings in dieser Szene generell mehr Disziplin von seinen eigenen Spielern erwartet.

Bis zu dieser Situation war der gefoulte Capar Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Salderaner gewesen, die bis dahin auf Augenhöhe mit den Adersheimern agiert hatten. Danach ging Capar etwas unter. Zwar hatte der VfL auch nach dem Seitenwechsel und in Unterzahl noch einige hochkarätige Möglichkeiten, konnte aber keine davon nutzen. Stattdessen trafen die Hausherren durch ihren Spielertrainer Garrit Golombek – der mit Rittel noch gemeinsam in der Oberliga für den MTV Wolfenbüttel gespielt hatte – mit zwei herrlichen Standards zum Endstand von 3:1.

„In der zweiten Halbzeit haben uns etwas die Kräfte verlassen und wir waren nicht mehr zwingend genug. Wir haben uns durch die rote Karte selbst um den Lohn gebracht“, bilanzierte VfL-Coach Rittel.

Tore: 1:0 Niewiadowski (29.), 1:1 Scherger (33.), 2:1, 3:1 Golombek (60., 65.). Bes.: Rote Karte für Salders Max Scherger (41.).