Salzgitter. Die Fortuna muss unmittelbar vor den Aufstiegsspielen die zweite Saisonniederlage hinnehmen. Der Wichmann-Abschied aus Thiede misslingt.

Die Generalprobe für die Aufstiegsspiele haben die Regionsoberliga-Handballer von Fortuna Lebenstedt im Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig II total verpatzt. Der feststehende Meister der Staffel 2 verlor in der Amselstieghalle mit 22:30. Viktoria Thiede und die HSG Liebenburg-Salzgitter waren auswärts im Einsatz und kamen ebenfalls nicht zu einem versöhnlichen Saisonabschluss.

Staffel 1

VfB Fallersleben II – FC Viktoria Thiede 28:23 (10:13). Sein letztes Spiel hatte sich der scheidende Trainer Andreas Wichmann anders vorgestellt. Die erste Hälfte bestimmte seine Viktoria noch und schürte Hoffnungen auf einen mit zwei Punkten garnierten Abschied für Wichmann. Bis zum 18:16 in der 38. Minute durch Sascha Frank blieben die Thieder in der Siegspur, doch dann drehte Fallerslebens Erik Lange mit sechs Treffern bis zum 21:27 aus FC-Sicht auf. „In der ersten Halbzeit haben wir sehr gut gespielt, hinten wie vorne teilweise überragend. Hätten wir unsere eigenen Chancen besser genutzt, hätten wir mit fünf oder sechs Toren zur Pause führen können“, fand Wichmann. „Wir sind auch gut in die zweite Hälfte gekommen, mir ist völlig unerklärlich, wie dann der Bruch in unser Spiel gekommen ist. Fallersleben hat das dann eiskalt ausgenutzt. Das war leider nicht der Abschluss, den ich haben wollte.“

Staffel 2

SV Fortuna Lebenstedt – BTSV Eintracht Braunschweig II 22:30 (10:11). Schwach angefangen und stark nachgelassen. Die zweite Saisonniederlage kassierten die bereits als Staffelsieger feststehenden Fortunen zum Abschluss vor heimischem Publikum. Nur beim 1:0 lagen die Gastgeber in Führung, danach drückten die Gäste dem Spiel ihren Stempel auf. Die Krähenrieder liefen dem frühen 1:5 ständig hinterher. Mit zwei Toren von Sebastian Graf gelang ihnen zur Pause der Anschluss.

Doch die Eintracht legte nach Wiederbeginn sofort nach und stellte den alten Fünf-Tore-Abstand schnell wieder her. Die mit einigen angeschlagen Akteuren ins Spiel gegangenen Fortunen hatten nicht mehr die Kraft, das Spiel noch zu drehen. „Das war mit Abstand unsere schlechteste Saisonleistung. Es mangelte einfach an allem – zu wenig Kampf, zu wenig Wille, zu wenig Motivation, zu wenig Absprachen untereinander“, bemängelte André Reich, der den erkrankten Trainer Abdullah Al Hassan auf der Bank vertrat. „Die Partie müssen wir jetzt schnell aus den Köpfen kriegen, um in der Aufstiegsrelegation wieder an unsere Stärken anzuknüpfen“, blickte Reich sogleich nach vorn.

HSC Ehmen – HSG Liebenburg-Salzgitter 30:21 (14:10). Die Luchse mussten die siebte Niederlage im achten Spiel dieses Kalenderjahres quittieren. Von Beginn an war die HSG den Gastgebern hinterhergelaufen. Das frühe 0:4 zeigte die Richtung an, in die die Partie laufen würde. Nur beim 6:7 und 7:8 gelang den Luchsen der Anschluss. Bis zum 16:18 (42. Minute) blieb die Begegnung noch offen, dann zogen die Gastgeber auf und davon.

„Uns fehlte die Präzision im Abschluss, wir haben wieder viel zu viele Würfe vergeigt, darunter vier Siebenmeter. Ehmens Torhüter war aber auch gut aufgelegt. Wir haben uns in der zweiten Halbzeit noch einmal gut herangekämpft und hatten die Chance, das Spiel vielleicht noch zu drehen“, berichtete HSG-Spielmacher Fabian Matthes. Im Eifer des Gefechts standen dann kurz sieben Feldspieler der Luchse auf dem Feld, was eine Zwei-Minuten-Strafe zur Folge hatte und den Lauf stoppte. Ehmen nutzte die Gelegenheit zur Vorentscheidung.

„Unser verjüngtes Team muss an der einen oder anderen Stelle noch Erfahrungen sammeln, das wussten wir vor der Saison schon“, merkte Matthes an. „Zwar war es nicht der erhoffte Abschluss, aber insgesamt haben wir uns als Mannschaft schon ganz gut gefunden“, schob der Spielmacher zufrieden nach.