Sande. 35 Sekunden vor Schluss erzielt der ECW Sande den 4:3-Siegtreffer gegen Salzgitter.

Die Salzgitter Icefighters haben im Kampf um die Tabellenspitze in der Eishockey-Regionalliga einen „Big-Point“ verpasst. Beim direkten Verfolger ECW Sande kassierte das Team von Trainer Radek Vit am Sonntagabend buchstäblich in letzter Minute eine 3:4-Niederlage. Anstatt sich mit einem Auswärtssieg auf sechs Zähler von den Jadehaien abzusetzen, sind die Icefighters nun nicht nur mit dem ECW, sondern auch mit den Harzer Falken – die 20:1 gegen Wunstorf gewonnen hatten – punktgleich. Der Kampf um die Play-offs spitzt sich also schon zu diesem frühen Zeitpunkt der Saison zu.

Das Spitzenspiel an der Nordseeküste nahm zum Ende des ersten Drittels richtig Fahrt auf. Die 1:0-Führung der Hausherren aus der 16. Spielminute egalisierte Kirill Borisov eine Minute vor der ersten Pausensirene. Allerdings hatten die Jadehaie doch noch das letzte Wort und Vladislavs Barkovskis brachte seine Farben 20 Sekunden vor dem Ende des ersten Drittels mit seinem zweiten Tor erneut in Führung.

Salzgitter Icefighters gleichen mit Doppelschlag aus

Nachdem sich beide Teams im Mittelabschnitt weitestgehend neutralisierten und keine weiteren Treffer nachlegten, sollten sich die Ereignisse im Schlussdrittel wiederholen. Denn wiederum zum Ende warfen beide Mannschaften die Tormaschine an. Barkovskis schnürte seinen Hattrick zum 3:1 und die Jadehaie sahen knapp acht Minuten vor dem Ende wie die sicheren Sieger aus. Doch die Icefighters kämpften sich per Doppelschlag zurück ins Spiel. Innerhalb von 47 Sekunden trafen Thomas Pape und Jakub Müller zum Ausgleich (55./56.).

Als alles schon nach Verlängerung und somit nach mindestens einem Punkt für die Gäste aus Salzgitter aussah, sorgte eine Strafe von Daniel Herklotz zwei Minuten vor dem Ende noch einmal für eine Überzahl der Gastgeber. Diese nutzte Artjoms Tretjakovs 35 Sekunden vor der Schlusssirene zum 4:3-Siegtreffer des ECW Sande und sorgte damit für lange Gesichter auf der Icefighters-Bank.

Entsprechend bedient war Trainer Radek Vit nach der Partie auch: „Ich bin in der Kabine etwas lauter als sonst geworden. Denn ich akzeptiere solche Spiele nicht mehr. Wir sind eine junge Mannschaft, das weiß ich. Aber wir sind auf keinen Fall mehr so unerfahren wie in den vergangenen Saisons.“ Gemeint ist die „unnötige Zeitstrafe“ von Daniel Herklotz, der am Mittelkreis einen Ellbogen-Check verübt hatte. „Das darf uns in solchen großen Spielen einfach nicht passieren. Schon beim 0:1 gegen Braunlage haben wir uns in der Schlussphase mit einer Zeitstrafe selbst geschwächt“, ärgerte sich Vit.

Doch genau mit Gegnern wie Braunlage, Sande und auch Adendorf will sich Vit und will sich die Mannschaft in dieser Saison auf Augenhöhe bewegen: „Wir haben alle das Ziel, am Ende der Saison ganz oben zu stehen, dafür müssen wir solche Spiele aber auch für uns entscheiden und nicht leichtfertig wegwerfen.“Bis zur Schlussminute habe seine Mannschaft eine wechselnde Leistung gezeigt. Auf gute Phasen im Spiel folgten schwächere. Dass seine Jungs nach dem 1:3 noch einmal zurückkamen, beeindruckte nicht nur die gut 300 Zuschauer in Sande, sondern auch den Trainer. Allerdings war die Aufholjagd aus genannten Gründen am Ende nichts wert.

ECW Sande – Salzgitter Icefighters 4:3 (2:1, 0:0, 2:2)

Icefighters: Korff, Schewe – L. Vit, Bersevics, Löwing, Bahr, Rötsch – Strakos, Čermák, Müller, D. Herklotz, Pape, Ceglarski, Borisov, Siglreithmaier, Kreismer.

Tore:

1:0 Barkovskis (16.)

1:1 Borisov (19., Čermák)

2:1 Barkovskis (20.)

3:1 Barkovskis (53.)

3:2 Pape (55., Borisov, D. Herklotz, in 5:4-ÜZ)

3:3 Müller (56., Čermák, Strakos)

4:3 Tretjakovs (60., in 5:4-ÜZ)

Strafzeiten:

Sande: 14 Minuten

Icefighters: 10 Minuten

Zuschauer: 301