Üfingen. Die Mannschaft hat bis Saisonende noch mindestens vier Pflichtspiele vor sich – sollte sie in das Bezirkspokal-Finale einziehen, droht Chaos.

Es ist der größte sportliche Erfolg der 101-jährigen Vereinsgeschichte – trotzdem könnte der Halbfinal-Einzug des TSV Üfingen im Fußball-Bezirkspokal noch zum Problem für den Bezirksligisten werden. Denn sollten die Üfinger am 22. Juni in der Vorschlussrunde bei Rot-Weiß Volkmarode tatsächlich weiterkommen, stünde das Endspiel am 26. Juni auf dem Programm. Zu diesem Zeitpunkt ist das Team aber gar nicht im Lande. Abgesehen davon würde sich die Sommerpause enorm verkürzen, weil am 14. Juli bereits die diesjährige Stadtmeisterschaft beginnt.

„Es ist schon der Wahnsinn, was hier von uns verlangt wird“, sagt der TSV-Trainer Frank Leitermann beim Blick auf den vollen Terminkalender. Drei Ligaspiele, das erste heute Abend gegen den SV Fümmelse, haben seine Schützlinge noch vor sich. „Um den Deckel endgültig auf das Thema ,Klassenerhalt’ zu machen, brauchen wir noch einen Punkt. Ich gönne dem SV Fümmelse wirklich von Herzen den Ligaverbleib, aber die nötigen Punkte müssen sie leider woanders als bei uns holen“, sagt Leitermann.

Nach dem letzten Ligaspiel beim SV Innerstetal, das für den 19. Juni terminiert ist und eventuell noch vorverlegt werden soll, ist durch den großen Erfolg im Bezirkspokal allerdings noch nicht Sommerpause für den TSV. Drei Tage später geht es in Volkmarode um den Finaleinzug. Der ist nach Ansicht von Leitermann, der sich den 3:1-Viertelfinalsieg des Gegners am Dienstag in Leiferde angeschaut hat, nicht utopisch: „Sicherlich ist Volkmarode eine gute Bezirksliga-Mannschaft, aber wir haben mit Vahdet Salzgitter, dem SV Lengede und dem MTV Hondelage auch schon große Kaliber aus dem Weg geräumt.“

Kommt Üfingen in Volkmarode weiter, könnte es zu einer kuriosen Situation kommen. Der TSV könnte nämlich das erste Bezirkspokal-Endspiel in der Vereinshistorie verpassen: „Das Finale ist für den 26. Juni angesetzt. Da sind meine Jungs aber auf Mannschaftsfahrt. Die Flüge sind längst gebucht. Selbst große Teile der zweiten Mannschaft sind nicht da.“ Ob es dazu kommt, entscheidet das Team zunächst selbst im Halbfinale. Bei einem Erfolg muss dann eine Lösung mit dem Finalgegner und dem Verband gefunden werden.

Fest steht indes, dass Leitermann seine Mannschaft nicht durchtrainieren lassen wird. „Die Jungs brauchen dringend eine Pause. Ich habe den Trainingsauftakt jetzt auf den 11. Juli gelegt, was in meinen Augen eigentlich auch schon zu wenig Regenerationszeit ist“, erklärt Leitermann.

Eine unfreiwillige Pause legt bereits jetzt Stürmer Lukas Kamann ein, der beim 3:0-Sieg in Münchehof am vergangenen Sonntag die rote Karte gesehen hat. „Wir hoffen, dass seine Sperre nur auf drei Spiele angesetzt wird, damit er fürs Halbfinale wieder einsatzberechtigt ist. Das Highlight hat er sich verdient.“