Peine. Der große Mitfavorit auf den Titel scheitert in der Gruppenphase. Wendezelle und Oberg schieben den Ball hin und her und kommen weiter.

Damit hatten wohl die wenigsten gerechnet: Bei der Hallenfußball-Kreismeisterschaft verpasste der TSV Rot-Weiß Schwicheldt in der Gruppe A den Einzug ins Halbfinale. Nicht wenige hatten dem Bezirksligisten im Vorfeld eine Favoritenrolle auf den Titel zugesprochen, doch das Team enttäuschte in den ersten beiden Spielen auf ganzer Linie. Durch eine kuriose Konstellation in der Gruppe waren bereits nach der zweiten Partie alle Hoffnungen auf ein Weiterkommen dahin. „Das war eine ganz schlechte Leistung, wir sind zu Recht ausgeschieden“, schimpfte Trainer Tobias Dreyer. Auch der VfB Peine scheiterte, während sich Fortuna Oberg und der TSV Wendezelle die vorderen Plätze sicherten.

Uns haben einfach die Eier gefehlt. Wir hatten keine guten Einzelaktionen, keine Dribblings.
Tobias Dreyer - Trainer des TSV Rot-Weiß Schwicheldt

Die Rot-Weißen starteten mit einem 1:1-Remis gegen ihren Ligakonkurrenten aus Wendezelle. Nachdem Onur Bacaksiz erst spät zur 1:0-Führung getroffen hatte (12. Minute), folgte die Antwort des Gegners prompt: Maximilian Hantel glich wieder aus (13.). „Da kriegen wir viel zu schnell das 1:1“, haderte Dreyer, dessen Team in der folgenden Partie gegen Fortuna Oberg schon ein bisschen unter Druck stand – umso mehr nach dem frühen Führungstor des späteren Finalisten durch Jack Steding (4.). In der Folge boten die Oberger dem Gegner kaum eine Lücke an, weshalb es die Schwicheldter immer wieder aus der Distanz versuchten. Dabei zischten fünf nahezu identische Schüsse stets knapp über den Querbalken. Letztlich gelang den Rot-Weißen aber nicht einmal mehr der Ausgleich. „Uns haben einfach die Eier gefehlt“, wurde Trainer Tobias Dreyer deutlich. „Wir hatten keine guten Einzelaktionen, keine Dribblings.“

Späte Unachtsamkeit des VfB Peine sorgt für ungemütliche Lage in der Tabelle

Nachdem der VfB Peine mit einem 2:2-Remis gegen Oberg gestartet war – Felix Förster hatte den Ausgleich erst in letzter Sekunde aus der eigenen Hälfte heraus erzielt –, musste der Kreisligist im zweiten Spiel einen späten Rückschlag verkraften. Erst war der Jubel groß, als Kerrim Driesen gegen den TSV Wendezelle 15 Sekunden vor dem Ende den 1:1-Ausgleich erzielte. Der Gegner fuhr aber noch einen Angriff, den Lennert Gürth zum 2:1 vollendete. Damit gerieten nicht nur die Peiner, sondern auch RW Schwicheldt in der Tabelle in eine besonders ungemütliche Lage: Den Obergern und den Wendezellern würde im direkten Duell zum Abschluss der Gruppenphase ein Remis reichen. „Da war mir eigentlich schon klar, dass wir ausgeschieden sind“, haderte RW-Coach Dreyer.

Ein oft gesehenes Bild im letzten Gruppenspiel zwischen Fortuna Oberg und dem TSV Wendezelle. Obergs Keeper Lucas Schönfeld hält den Ball am Fuß.
Ein oft gesehenes Bild im letzten Gruppenspiel zwischen Fortuna Oberg und dem TSV Wendezelle. Obergs Keeper Lucas Schönfeld hält den Ball am Fuß. © regios24 | Henrik Bode

Was folgte, war ein Spiel, in dem die beiden Mannschaften auf dem Parkett den Ball 15 Minuten lang nur von einer Seite des Feldes zur anderen schoben. Der einzige Abschluss des Wendezellers Niklas Plote 90 Sekunden vor dem Ende ging dann doch deutlich drüber. Es gab Pfiffe von der Tribüne und am Ende auch ein höhnisches Klatschen von Tobias Dreyer, der allerdings wusste: „Wir hatten zuvor zwei Spiele Zeit, um das Turnier in unsere Richtung zu biegen.“

Die Ergebnisse

VfB Peine – Fortuna Oberg 2:2. Tore: 1:0 Kerrim Driesen (2.), 1:1 Thomas Wendel (5.), 1:2 Roma Rotmann (9.), 2:2 Felix Förster (15.).
RW Schwicheldt – TSV Wendezelle 1:1. Tore: 1:0 Onur Bacaksiz (12.), 1:1 Maximilian Hantel (13.).

RW Schwicheldt – Fortuna Oberg 0:1. Tor: 0:1 Jack Steding (4.).
TSV Wendezelle – VfB Peine 2:1. Tore: 1:0 Lennert Gürth (4.), 1:1 Kerrim Driesen (15.), 2:1 Lennert Gürth (15.).

Fortuna Oberg – TSV Wendezelle 0:0. Tore: Fehlanzeige.
VfB Peine – RW Schwicheldt 4:3. Tore: 1:0 Eigentor René Rieger (6.), 1:1 René Rieger (7.), 2:1 Kerrim Driesen (7.), 2:2 Leon Schrader (8.), 3:2 Dicle Arvis (9.), 3:3 Onur Bacaksiz (9.), 4:3 Mattis Kahl (10.).

Weil Oberg und Wendezelle Punkt-, Tor- und Gegentor-Gleichheit hatten, entschied sich die Platzierung durch ein Neunmeterschießen. Fortuna Oberg setzte sich durch.