Peine. Die Nordkreisler setzen in der Gruppe D einen Spieler zu viel ein. Fortuna überrumpelt die Arminia, wird aber nur Zweiter.

Die Favoriten haben sich durchgesetzt: Arminia Vechelde und Fortuna Oberg feierten in der Gruppe D der Hallenfußball-Kreismeisterschaft jeweils vier Siege und schafften damit den Sprung in die Endrunde am kommenden Samstag. Ebenfalls ganz gut mit dabei war der TSV Edemissen, der sich im Vergleich zum eigenen Weihnachts-Cup vor zwei Wochen deutlich steigerte. Doch bereits vor dem entscheidenden Spiel gegen die Oberger, das Edemissen mit 0:2 verlor, machte in der Sporthalle am Silberkamp die Information die Runde, der Verein aus dem Nordkreis habe elf statt der erlaubten zehn Spieler eingesetzt. Dies bestätigte sich dann auch, weshalb der TSV Edemissen disqualifiziert, all seine Spiele mit 0:3 gewertet wurden.

TSV Dungelbeck lässt zu viele Punkte liegen, um in die Endrunde einzuziehen

Großen Einfluss auf das Endresultat der Gruppe D hatte dies nicht. Zwar hatte der TSV Dungelbeck somit im letzten Spiel noch die rechnerische Chance, sich mit einem deutlichen Sieg mit fünf Toren Vorsprung an Arminia Vechelde vorbeizuschleichen. Letztlich behielt der Bezirksligist aber mit 4:0 die Oberhand. Die fehlenden Punkte hätten die Dungelbecker ohnehin an anderer Stelle suchen müssen: Gegen den krassen Außenseiter TVJ Abbensen (1:2, letztlich Vierter) und den Kreisliga-Konkurrenten TSV Wipshausen (1:2, am Ende Dritter) ließen die Dungelbecker die Zähler leichtsinnig liegen und verpassten die erste Endrunden-Teilnahme seit 2019.

Der TSV Edemissen um Konrad Gerold (grünes Trikot) setzte während des Spieltags in der Gruppe D einen Spieler zu viel ein und wurde deshalb disqualifiziert. Sportlich hatten sich die Nordkreisler gut präsentiert. Der TSV Dungelbeck (rotes Trikot) ließ zu viele Punkte liegen. Ansonsten hätte der Kreisligist sogar die Chance auf die Endrunde gehabt.
Der TSV Edemissen um Konrad Gerold (grünes Trikot) setzte während des Spieltags in der Gruppe D einen Spieler zu viel ein und wurde deshalb disqualifiziert. Sportlich hatten sich die Nordkreisler gut präsentiert. Der TSV Dungelbeck (rotes Trikot) ließ zu viele Punkte liegen. Ansonsten hätte der Kreisligist sogar die Chance auf die Endrunde gehabt. © regios24 | Henrik Bode

Arminia Vechelde hingegen trat in vier von fünf Spielen ziemlich souverän auf und untermauerte, dass das Team bei dem Turnier durchaus Ambitionen hat. Mit einem 5:0-Erfolg über Abbensen startete die Arminia erfolgreich in das Turnier, doch direkt im nächsten Spiel ließ der Bezirksligist Federn. Gegen Fortuna Oberg, das mit einem 3:1 gegen Wipshausen losgelegt hatte, unterlagen die Vechelder mit 3:4. Bedanken konnten sich die Oberger bei Keeper Lucas Schönfeld, der den Erfolg mit drei absoluten Glanzparaden in den abschließenden 60 Sekunden über die Zeit rettete.

Keeper Lucas Schönfeld rettet Oberg den Sieg gegen Arminia Vechelde

Begonnen hatte das Spiel mit einer Vechelder Führung durch Jerrymie Bahtiri. Nach dem Ausgleich durch Torben Jansen brachte Marcel Reim seine Farben wieder in Front. Deutlich schöner als das Tor war dabei die Vorlage von Artur Boguian. Sein perfekter Schnittstellenpass war eine gefühlte Ewigkeit unterwegs, überquerte das halbe Spielfeld, ehe Reim den Ball am zweiten Pfosten über die Linie drückte. Die vollkommene Kontrolle über das Spiel brachte dies den Vecheldern nicht ein. Im Gegenteil: Tim Nowak, Timm Benedikt und Leonid Grigorjan drehten das Spiel, ehe Jerrymie Bahtiri den Anschluss zum 3:4 herstellte. Die letzte Minute brach an und die Arminia drückte auf den Ausgleich. Doch sie hatte nicht mit dem Oberger Keeper gerechnet. Lucas Schönfeld parierte glänzend die Schüsse von Jakob Dettmer sowie Roman Wagner und brachte kurz vor dem Ende auch Michel Schäfer zum Verzweifeln. Der hatte den Ball mit der Hacke aufs Tor gebracht, doch Schönfeld war blitzschnell unten.

Torben Jansen (weißes Trikot) und Fortuna Oberg spielten einen guten Turniertag und qualifizierten sich als Zweiter für die Endrunde. Der TSV Wipshausen mit Maximilian Wesche (blaues Trikot) war etwas behäbiger unterwegs, wurde letztlich zwar Dritter, hatte aber keine große Chance aufs Weiterkommen,
Torben Jansen (weißes Trikot) und Fortuna Oberg spielten einen guten Turniertag und qualifizierten sich als Zweiter für die Endrunde. Der TSV Wipshausen mit Maximilian Wesche (blaues Trikot) war etwas behäbiger unterwegs, wurde letztlich zwar Dritter, hatte aber keine große Chance aufs Weiterkommen, © regios24 | Henrik Bode

Während die Vechelder im folgenden Spiel mit einem 5:0-Sieg gegen Wipshausen schnell in die Spur zurückfanden, stolperten auch die Oberger. Bis auf einen Lattentreffer und ein, zwei weitere Abschlüsse brachte die Fortuna-Offensive gegen den TSV Dungelbeck (0:3) nur wenig zustande. Auch gegen Abbensen tat sich das Kreisliga-Topteam recht schwer, gewann letztlich aber doch. Erst in der letzten Minute machte Roma Rotmann mit dem 3:1 den Deckel drauf. Was folgte, war ein vermeintliches Endspiel, um eines der beiden Endrunden-Tickets zwischen der Fortuna und dem TSV Edemissen, der rein sportlich aus drei Spielen sieben Punkte geholt hatte und mit einem Sieg die Fortuna hinter sich gelassen hätte. Auf die Disqualifikation der Nordkreisler war Oberg letztlich wegen des 2:0-Erfolgs nicht unbedingt angewiesen.

Vecheldes Feldspieler Kevin Müller geht zwischen die Pfosten und hält seinen Kasten sauber

Auch die Vechelder hatten sich gegen Edemissen durchgesetzt. 4:0 lautete das Endergebnis der Partie, die etwas unrühmlich endete: Kurz nach der Schlusssirene gerieten der Armine Marcel Reim und Gegenspieler Leo Läufer harmlos aneinander. Vecheldes Keeper Jan Ratz mischte sich vollkommen unnötig ein, stieß den Edemisser zu Boden und sah von Schiedsrichter Dennis Miehe sofort die rote Karte. Für das letzte Spiel rückte somit Kevin Müller zwischen die Pfosten, weil die Vechelder keinen zweiten Schlussmann hatten. Der Feldspieler wurde bei jedem Ballkontakt von den Arminia-Fans gefeiert und hielt seinen Kasten sauber – auch wenn es in diesem Spiel nicht mehr unbedingt entscheidend war.