Edemissen. Die Rot-Weißen setzen sich im Endspiel mit 3:1 gegen den TSV Wendezelle durch. Vöhrum scheitert im Halbfinale nach Neunmeterschießen.

Der Weihnachts-Cup des TSV Eintracht Edemissen hat am Tag vor Heiligabend ein gelungenes Comeback gefeiert. Etwa 200 Zuschauer verfolgten das Hallenfußball-Turnier um den VGH-Brennecke-Cup im Nordkreis und sahen, wie sich mit Rot-Weiß Schwicheldt einer der Favoriten im Finale mit 3:1 gegen seinen Bezirksliga-Konkurrenten TSV Wendezelle durchsetzte. RW-Trainer Tobias Dreyer war in Anbetracht des Fehlens einiger Stammkräfte zufrieden, sagte aber auch: „Wir haben gesehen, was wir noch verbessern können.“ Dritter wurde Arminia Vöhrum, das nach starker Leistung im Halbfinale im Neunmeterschießen scheiterte und sich im kleinen Finale mit 6:1 gegen den TSV Denstorf behauptete.

Gruppenphase

Die stärkste Leistung lieferten in der Gruppe B die Vöhrumer ab. Die Arminen erzielten 16 Tore und kassierten erst im letzten Gruppenspiel gegen Germania Blumenhagen ihren ersten Gegentreffer. Mit neun Punkten setzte sich der Bezirksligist durch. Ganz anders lief es für den TSV Edemissen, der weder gegen Gemeinde-Nachbar Blumenhagen noch gegen den TSV Denstorf gewinnen konnte. „Es war ein rabenschwarzer Tag von uns, was wirklich enttäuschend ist“, urteilte Lukas Schulze, der Trainer des Gastgebers. „Das war von A bis Z gar nicht gut.“ Mit einem Sieg im letzten Gruppenspiel gegen die klassentieferen Denstorfer wäre das Weiterkommen noch möglich gewesen, doch der TSV Eintracht unterlag mit 1:2.

In der Gruppe A holten auch die Schwicheldter als Gruppensieger die vollen neun Punkte, waren dabei aber etwas minimalistischer unterwegs als Vöhrum. Gegen Bosporus Peine und den TSV Wendezelle reichte jeweils ein Treffer zum Sieg, ehe ein 4:1-Erfolg gegen den SSV Plockhorst folgte. Im abschließenden Spiel hätten die Peiner den Wendezellern noch den Platz im Halbfinale streitig machen können, doch es genügte nicht ganz. Trotz zweier Bosporus-Führungen endete die Partie 2:2-unentschieden. Die Peiner hätten einen Sieg mit zwei Toren Vorsprung benötigt.

Halbfinale

Für den Einzug ins Endspiel machten die Schwicheldter mit dem TSV Denstorf kurzen Prozess. Durch starkes Kombinationsspiel bis hinein in die Spitze stellte der Bezirksligist die Weichen sehr früh auf Sieg. Der Motor von Arminia Vöhrum hingegen geriet unerwartet ins Stocken. Nach einem Pfostentreffer von Wendezelles Niklas Plote in der ersten Minute erzielten die Vöhrumer zwar im Gegenzug den Führungstreffer durch Kilian Timpe. Durch einen vertändelten Ball vor dem eigenen Tor von Jan Tomalik kassierte das Team aber den Ausgleich. Wendezelles Silas Bochmann war zur Stelle und netzte aus fünf Metern ein. Einmal der Pfosten und zweimal Keeper Torben Busack retteten den TSV dann in das Neunmeterschießen, das er für sich entschied. Lennert Gürth verwandelte den entscheidenden vierten Versuch und bestrafte damit, dass Marvin Behrens zuvor verschossen hatte.

Marko Milicevic (weißes Trikot) und Arminia Vöhrum setzten sich im Spiel um Platz 3 gegen Roman Hauck (blaues Trikot) und den TSV Denstorf durch. Der Vöhrumer Stürmer war der erfolgreichste Torjäger des Turniers in Edemissen.
Marko Milicevic (weißes Trikot) und Arminia Vöhrum setzten sich im Spiel um Platz 3 gegen Roman Hauck (blaues Trikot) und den TSV Denstorf durch. Der Vöhrumer Stürmer war der erfolgreichste Torjäger des Turniers in Edemissen. © regios24 | Henrik Bode

Spiel um Platz 3

Die Vöhrumer zeigten wieder deutlich besseren Fußball und hatten keine Mühe, sich gegen den TSV Denstorf aus der 1. Kreisklasse durchzusetzen.

Finale

Das Endspiel startete mit einer Entscheidung, die Wendezelles Trainer Marius Plote nur wenig nachvollziehen konnte. Für ein vermeintliches Foul erhielten die Schwicheldter schon in der zweiten Minute einen Strafstoß, den Dario Cendamo souverän verwandelte. Und vier Minuten später erhöhten die Rot-Weißen: Nach zwei Doppelpässen stand Jan Stock allein vor dem Tor und musste nur noch einschieben.

Die Wendezeller meldeten sich jedoch schnell zurück. Nur 30 Sekunden danach bediente Niclas Kamp auf der rechten Seite Niklas Plote, der ins lange Ecke vollendete. „In dieser Phase wurden wir dann leider zu hektisch“, erklärte Schwicheldts Trainer Tobias Dreyer. Das Spiel schwappte hin und her, bei hohem Tempo gab es viele Richtungswechsel, aber wenig klare Torchancen. Als gerade noch 25 Sekunden auf der Uhr waren, hätte Plote seine Mannschaft mit seinem zweiten Finaltreffer ins Neunmeterschießen retten können, jedoch vergab er aus kürzester Distanz. Der folgende Konter bescherte den Schwicheldtern den Sieg: Leon Schrader traf zum 3:1.

Wendezelles Trainer Marius Plote war dennoch zufrieden mit dem zweiten Platz. Seine Mannschaft war sehr behäbig gestartet und hatte sich mehr und mehr gesteigert. „Ich bin froh, dass wir vor der Kreismeisterschaft noch ein Turnier spielen konnten“, sagte der Coach, dessen Team erst am Montag als Nachrücker für den VfB Peine in das Teilnehmerfeld gerutscht war.

Dario Cendamo (rotes Trikot) war einer der entscheidenden Akteure bei Turniersieger Rot-Weiß Schwicheldt. Er war der Spieler, der die meisten Vorlagen gab. Im Finale gegen den TSV Wendezelle (weiße Trikots) erzielte er das 1:0.
Dario Cendamo (rotes Trikot) war einer der entscheidenden Akteure bei Turniersieger Rot-Weiß Schwicheldt. Er war der Spieler, der die meisten Vorlagen gab. Im Finale gegen den TSV Wendezelle (weiße Trikots) erzielte er das 1:0. © regios24 | Henrik Bode

Individuelle Auszeichnungen

Der beste Torjäger des Abends war Vöhrums Marko Milicevic, dem insgesamt sieben Treffer gelungen waren – darunter auch das schnellste Tor des Tages: Im Gruppenspiel gegen den TSV Edemissen traf er bereits nach 17 Sekunden. Den besten Spieler stellte der Turniersieger mit Dario Cendamo. Nicht nur hatte der Mittelfeldstratege die zweitmeisten Tore erzielt, er hatte auch die meisten Vorlagen aller Spieler verteilt. Der beste Keeper des Turniers war der Wendezeller Torben Busack.

Das kleine Turnier

Beim VGH-Brennecke-Cup für unterklassige Teams am Vormittag hatten sich die Altherren des TSV Bildung Peine durchgesetzt. Das Team um Keeper Sven Kiontke gewann viermal und spielte gegen den späteren Zweiten Arminia Vöhrum II 0:0. Dritter wurde die Reserve des TSV Edemissen vor den Adlern Handorf II, dem TSV Meerdorf II und Wacker Wense.