Lengede. Der Fußball-Landesligist unterliegt beim Topteam Göttingen 05 nach 1:0-Führung mit 1:2. Die Gastgeber erzielen ihre Tore vom Punkt.

Dennis Kleinschmidt, Trainer des Fußball-Landesligisten SV Lengede, ist nicht bekannt dafür, dass er die Leistung von Schiedsrichtern öffentlich kritisiert. Nach der 1:2 (1:0)-Niederlage seiner Mannschaft beim Tabellenzweiten 1. SC Göttingen 05 machte Kleinschmidt jedoch eine Ausnahme. Als „katastrophal“ bezeichnete Kleinschmidt das, was der Referee in spielentscheidenden Szenen entschied.

Besonders sauer stieß dem Lengeder Coach jene Szene aus der dritten Minute der Nachspielzeit auf, als sein aufgerückter Innenverteidiger Ole Probst nach einem Latten-Abpraller die Riesenchance zum 2:2 erhielt. Das Problem: Probst wurde beim Versuch, den Ball hinter die Torlinie zu nicken, von einem Göttinger Abwehrbein im Gesicht getroffen. Die entsprechende Wunde hatten die Lengeder nach Abpfiff im Foto festgehalten. Das Problem: Der fällige Elfmeterpfiff blieb aus – es wäre in dieser Partie der erste zugunsten des SVL gewesen, nachdem der Unparteiische zuvor bereits dreimal zugunsten der Göttinger auf den Punkt gezeigt hatte.

Lengedes Michele Fassa lässt die Chance auf das 2:0 aus

Kurzum: Es blieb beim 1:2 aus Lengeder Sicht in einer Partie, in der Kleinschmidt seine Mannschaft in Halbzeit 1 „deutlich überlegen“ und nach dem Seitenwechsel „auf Augenhöhe“ sah. Dominik Frankes Führungstreffer nach 38 Minuten – der Lengeder sprang nach einer Ecke am höchsten – drückte die Lengeder Überlegenheit in den ersten 45 Minuten auch in Zahlen aus. Michele Fassa hatte noch einen weiteren Lengeder Treffer auf dem Fuß, lupfte den Ball jedoch in dem Glauben, sich in einer Abseitsstellung zu befinden, leichtfertig in die Arme von 05-Keeper Fabian Sündram.

Nach dem Seitenwechsel erhöhte Göttingen vor 300 Zuschauern den Druck. Die Lengeder, für die seit der 21. Minute Nick Grünhagen für den bei einem Abwehrversuch am Kopf verletzten Patrick Makiela das Tor hütete, hielten diesem Druck für eine kurze aber entscheidende Zeit nicht stand. Grünhagen lief einen 05-Angreifer um – Elfmeter. Gerbi Kaplan trat an und traf zum 1:1 (53.). Dieser Elfer sei ebenso berechtigt gewesen wie jener in Minute 63., als die Hausherren einen Handelfmeter zugesprochen bekamen, konstatierte Kleinschmidt. Erneut trat Kaplan an, erneut verlud er Grünhagen zum 2:1 für die Universitätsstädter.

Nach dem Rempler gegen Vincent Ibe bleibt der Elfmeterpfiff aus

Dass seiner Mannschaft nach einem deutlichen Rempler im Strafraum gegen Vincent Ibe der Elferpfiff verwehrt blieb (85.), erzürnte Kleinschmidt. Für „deutlich weniger“ gab‘s in der 90. Minute den dritten Strafstoß für Göttingen. Grünhagen hielt zwar, doch die Entscheidung an sich „hat mich auf die Palme gebracht“, so Kleinschmidt.

Der SVL-Coach suchte nach dem Abpfiff das Gespräch mit dem Unparteiischen. „Für mich war die Frage offen, warum es nach dem Foul an Ole Probst keinen Elfer für uns gab“, sagte Kleinschmidt. Der Schiri sei ihm die Antwort schuldig geblieben. „Schade, denn das ist kein fairer Umgang miteinander“, so Kleinschmidt, der seinem Team trotz der Niederlage „eine klasse Leistung gegen ein Landesliga-Topteam“ attestierte.

Tore: 0:1 Franke (38.), 1:1, 2:1 Kaplan (53./Foulelfmeter, 61./Handelfmeter)