Vechelde. Tischtennis-Spieler der Arminia stehen nach zwei Erfolgen an der Tabellenspitze der Verbandsliga. Anders und Fichtner überzeugen.

Der SV Arminia Vechelde ist an die Tabellenspitze der Tischtennis-Verbandsliga geklettert. Die Arminen behaupteten sich zuhause nicht nur gegen ihren Angstgegner SG Rhume, sondern zeigten sich auch dem ASC Göttingen überlegen. Dabei überraschte vor allem der 9:6-Triumph über die Universitätsstädter, die völlig unerwartet mit dem ukrainischen Topspieler Viktor Vasylevskyi in der kleinen Sporthalle am Schützenplatz auftauchten. Der amtierende Senioren-Europameister (AK 45) wäre mit seinem QTTR-Wert von 2238 Punkten eine Verstärkung für jede Drittligamannschaft.

SV Arminia Vechelde – SG Rhume 9:3. Endlich ist der Bann gebrochen. „Wir haben noch nie gegen Rhume gewonnen“, strahlte Patrick Lippe und nannte auch gleich den Grund: „Uns glückte endlich ein Traumstart in den Doppeln mit einem 2:1-Vorteil. In der Vergangenheit endeten die Doppel stets mit 0:3-Pleiten“, erinnert sich Lippe, der an der Seite von Sven Arnhardt punktete. Ebenso erfolgreich in dieser Disziplin war das Duo Josef Rempe/Pascal Preis, das Rhumes Abwehrcracks auf der anderen Seite des Tisches gar eine 3:0-Lektion erteilten.

Nach der 1:3-Schlappe von Jan Fichtner und Matthias Artelt dominierten die Gastgeber die erste Halbzeit. Selbst Kapitän Josef Rempe zeigte sich gegen SG-Frontmann Sven Peters im Finaldurchgang mit 12:10 mental gefestigt und trug neben Arnhardt, Preis, Lippe und Fichtner zur zwischenzeitlichen 7:1-Führung bei. Im weiteren Verlauf der Auseinandersetzung mussten nur noch Artelt und Rempe Federn lassen, während Arnhardt das hochklassige Spitzenduell mit Sven Peters ebenso auf der Habenseite verbuchte wie Preis das abschließende Spiel. „Nach der hohen Führung konnte nichts mehr schiefgehen“, behauptete Lippe zufrieden.

Vechelder wehren sich nach Kräften gegen ukrainisches Angriffs-Ass

SV Arminia Vechelde – ASC Göttingen 9:6. „Wir waren richtig perplex als Göttingen mit dem Ukrainer auftauchte. Noch nie hat ein Spieler von dieser Qualität in unserer Halle gespielt. Viktor Vasylevskyi hält sich wohl derzeit mit seiner Familie in Göttingen auf und muss danach in seine Heimat wegen der Kriegswirren zurückkehren“, mutmaßt Lippe. Trotz der misslichen Umstände habe der Senioren-Europameister kaum etwas von seiner Schlagkraft eingebüßt. Die bekamen Patrick Lippe und Sven Arnhardt im Doppel zu spüren und animierte die zahlreichen Fans zum erstaunten Kopfschütteln. Im Einzel verkauften sich Arnhardt und Rempe gegen das offensive Ass allerdings teuer. „Bis zum 7:7 im Entscheidungssatz hat Sven sogar mitgehalten und erst zuletzt 9:11 verloren. Leider hat er im ersten Satz eine 9:4-Führung nicht nutzen können, sonst wäre sogar eine Sensation möglich gewesen“, bedauerte Lippe Arnhardts knappe Fünfsatzniederlage.

Positive Akzente bei den Arminen setzte vor allem das untere Drittel mit Jan Fichtner und Luca Anders, die zusammen für fünf Punkte sorgten. Im gemeinsamen Doppel ließen sie Routinier Maik Schönknecht mit dem erst 12-jährigen Bundeskaderspieler Terry Choi keine Chance. Nicht anders erging es dem hochtalentierten Youngster in den Einzeln, in denen Fichtner und Anders den kaum 1,30 Meter großen Angreifer regelmäßig auskonterten. Größere Probleme bereitete den Arminen der alte Oberliga-Fuchs Detlef Angerstein, der sich erst in der Schlussphase der Entscheidungssätze geschlagen gab. Für die restlichen Arminen-Zähler sorgten das Doppel Rempe/Preis sowie Arnhardt, Preis und Lippe im Einzel.