Schwicheldt. Die Rot-Weißen setzen sich mit 5:4 gegen die Arminia durch, deren Trainer erneut die Chancenverwertung anprangert.

Was für eine Begegnung! In einem absoluten Neun-Tore-Wahnsinn, der sich vor allem in der zweiten Hälfte zugespitzt hat, setzten sich die Fußballer von Rot-Weiß Schwicheldt in der Bezirksliga 2 gegen Arminia Vechelde mit 5:4 (2:0) durch. RW-Trainer Tobias Dreyer sprach von einem wegen der besseren ersten Hälfte verdienten Sieg, während es sein Gegenüber, Vecheldes Coach Dennis Pasemann, ganz anders sah: „Schwicheldt hat nur sechseinhalbmal auf das Tor geschossen und macht fünf Tore, bei vieren davon laden wir sie durch krasse individuelle Fehler ein.“ Durch die Niederlage rutschte die Arminia auf den 14. Platz knapp vor die Abstiegszone ab, während Schwicheldt als bester Peiner Vertreter auf Rang 9 liegt.

Tore müssen die Jungs selber schießen. Im Training hauen die den Keepern die Bälle um die Ohren, das glaubt man gar nicht – im Spiel aber leider nicht. Ändert sich das nicht, wird es ganz, ganz schwer.
Dennis Pasemann, Trainer des SV Arminia Vechelde, über die Abschlusschwäche seines Teams.

Wie so oft in den vergangenen Wochen gehörte die erste Chance der Arminia. Der Schuss von Jakob Dettmer hatte aber nicht genügend Zug, weshalb ihn RW-Keeper Branco Broschinski noch herausfischte. In der Folgezeit hatte Dennis Pasemann weitere gute Torannäherungen seiner Elf gesehen, die aber allesamt nicht zum Erfolg führten. Schwicheldts Führungstreffer durch Dario Cendamo (20.), ein Schuss aus 20 Metern, sei schließlich gänzlich aus dem Nichts gefallen. Auch am zweiten Treffer war der Mittelfeldmann beteiligt, als er drei Gegenspieler mit einer einfachen Drehung stehen ließ und René Rieger zum 2:0 bediente. Schwicheldts Coach befand: „In der ersten Hälfte hatten wir ein Übergewicht von den Spielanteilen her und die klareren Chancen.“

In den vier Minuten nach der Pause fallen drei Tore

Für den zweiten Spielabschnitt stellte Vecheldes Trainer komplett um: „Ich habe zu den Jungs gesagt: ,Von jetzt an Powerplay und nur vorne drauf.‘ Hinten haben wir nur noch mit drei Mann gespielt“, erklärte Dennis Pasemann seinen Ansatz, der schnell Früchte tragen sollte. Schon in der 46. Minute gelang der Anschluss durch Marius Wolff, dem wiederum Onur Bacaksiz nur eine Minute später das 3:1 folgen ließ, das aber Jerrymie Bahtiri mit Vecheldes zweitem Treffer nur 120 Sekunden später beantwortete.

Und die Arminen schafften sogar den Ausgleich zum 3:3. „Wir müssen eigentlich sogar in Führung gehen“, sagte Pasemann, der einen Lattenschuss von Jakob Dettmer gesehen hatte. Stattdessen erlaubte sich Verteidiger Levent Utangac zwei katastrophale Fehler, verlor jeweils im Dribbling den Ball, was Leon Schrader und Onur Bacaksiz zur 5:3-Führung der Hausherren nutzten. Der Arminia blieb nur noch der erneute Anschluss. „Ich kann den Jungs nur den fußballerischen Weg aufzeigen“, erklärte Pasemann und fuhr fort: „Das setzen sie gut um, aber Tore müssen sie selber schießen. Im Training hauen die den Keepern die Bälle um die Ohren, das glaubt man gar nicht – im Spiel aber leider nicht. Ändert sich das nicht, wird es ganz, ganz schwer.“

Tore: 1:0 Dario Cendamo (27.), 2:0 René Rieger (40.), 2:1 Marius Wolff (46.), 3:1 Onur Bacaksiz (47.), 3:2 Jerrymie Bahtiri (49.), 3:3 Marius Wolff (55.), 4:3 Leon Schrader (67.), 5:3 Onur Bacaksiz (69.), 5:4 John Lenz (78.).