Potsdam. Der Spieler des MTV Vechelde ist im Mixed mit Tiina Kähler nicht aufzuhalten. Im Doppel fehlt an der Seite von Andreas Bernwald nur ein Sieg.

Und wieder zwei Medaillen für die Sammlung von Henning Zanssen! Bei den norddeutschen Meisterschaften der Senioren holte der Badmintonspieler des MTV Vechelde Gold im Mixed und Silber im Herrendoppel. Und obwohl der 45-Jährige in beiden Disziplinen an Po­sition 1 gesetzt war und als Favorit ins Rennen ging, kamen die beiden Erfolge für ihn etwas überraschend daher. „Eineinhalb Wochen vorher konnte ich meinen rechten Arm gar nicht anheben – nicht einmal die 80 Gramm Fischfutter für das Aquarium“, erzählte Zanssen lachend. In Potsdam fand er dann aber gleich jemanden, der kurz vor dem Turnier alles wieder ins Lot brachte.

„Die hatten da einen guten Physio, der mich durchgeknetet hat. Er hatte echt Ahnung“, berichtete Zanssen, der die unangenehme Prozedur beschreibt: „Er ist mit seinem Knie richtig in meine Armbeuge gegangen. Das tat sehr weh, hat aber gut geholfen. Ich habe gemerkt, wie sich da etwas gelöst hat.“ Somit war der Teamkapitän des kommenden Regionalligisten SG Vechelde/Lengede fit für die Mixed-Konkurrenz.

Im Viertelfinale droht das Aus – dann dreht Zanssen auf

In der trat Henning Zanssen mit Tiina Kähler von Blau-Weiß Wittorf-Neumünster an. „Wir kennen uns noch aus der Jugend und spielen ei­gentlich seit Beginn der Altersklassen zusammen. Sie ist echt eine starke Dame“, lobte Zanssen seine Spielpartnerin. Allerdings musste der Vechelder in diesem Jahr aus seiner eigentlichen Altersklasse O45 in die tiefere O40 rücken, weil Kähler ein Jahr jünger ist. Das sei aber nicht so schlimm, so Zanssen: „Ich finde die Mixeds in der O45 sogar ein bisschen stärker.“

Nach einem 21:17 und 21:19 im Viertelfinale bekam das Duo in der Vorschlussrunde Probleme, weil der gegnerische Herr Mathias Birkholz (TSV Berkenthin) „losgelegt hat wie die Feuerwehr. Im ersten Satz wurden wir zu zehn aus der Halle geschossen“, berichtete Zanssen. Im zweiten Durchgang sah es bis zum 3:10 ähnlich aus. „Dann habe ich mich ein bisschen in das Spiel hineingeschrien, und die Gegner haben angefangen zu wackeln“, sagte Zanssen, der gemeinsam mit Kähler die nächsten beiden Sätze mit 21:19 und 21:14 für sich entschied. Das Finale (21:16, 24:22) ging schneller vorüber. In Abschnitt 2 drehte das Duo ein 16:19. „Ich bin froh, dass es keinen dritten Satz mehr gab“, gab Zanssen nach dem Gewinn der Goldmedaille zu.

Auch im Doppel geht’s bis ins Finale

Im Herrendoppel (O45) an der Seite von Andreas Bernwald (BC Tempelhof) kam noch eine silberne Medaille hinzu. Nach dem deutlichen ersten Spiel (21:16, 21:12) brachte Zanssen sich und seinen Spielpartner im Halbfinale spektakulär auf die Siegerstraße. Im ersten Durchgang setzte der 45-Jährige bei 20:19 zu einem seiner Hechtsprünge an. Er kam gerade noch so an den Ball heran und sorgte mit einem Netzroller für die Entscheidung. „Die Gegner haben sich mächtig geärgert“, erzählte Zanssen grinsend. Mit viel Geduld und Übersicht zog das Duo ins Endspiel ein (21:14).

Dort traf es auf Andreas Schlüter und Björn Schneider von Blau-Weiß Wittorf-Neumünster. „Gegen die ha­be ich noch nie verloren“, verriet Zanssen – an diesem Tag änderte es sich. „Sie haben es schlau gemacht, und wir haben keinen Dampf mehr hinter die Bälle bekommen. Ich weiß gar nicht, warum die beiden noch so fit waren. Sie hatten am Wochenende auch noch das Einzelfinale ge­geneinander.“ In Anbetracht seiner Schulterbeschwerden war der Vechelder mit Silber zufrieden.

Nun freut er sich auf die deutschen Meisterschaften am Himmelfahrtswochenende (19. bis 21. Mai) in Herrenberg, südlich von Stuttgart. „Bis dahin will ich auf jeden Fall wieder mehr trainieren.“

Auch das Ehepaar Fiebig startet bei den „Norddeutschen“

Für den SV Lengede startete in der Altersklasse O60 Christa Fiebig: Im Damendoppel gewann sie ei­nes ihrer drei Spiele in der Vierergruppe und wurde Dritte, im Einzel überstand sie die erste Runde (21:15, 21:17) und scheiterte im folgenden Halbfinale. Im Mixed schied sie an der Seite von Ehemann Fred – beide wohnen in Broistedt – bereits in ih­rem ersten Spiel, dem Halbfinale, aus. Die an Position 3-4 gesetzte Paarung unterlag 17:21, 9:21.

Fred Fiebig, der noch für die Sportfreunde Salzgitter startete und erst bei der deutschen Meisterschaft seinen neuen Verein MTV Vechelde vertreten wird, durfte sich derweil im Herrendoppel (O60) über die Goldmedaille freuen. Im Einzel schied er in drei Sätzen im Halbfinale aus.