Bortfeld. Die Drachen feiern einen 26:23-Sieg gegen Verfolger Hildesheim und fahren dann jubelnd auf dem Anhänger durch das Dorf.

Der 23. April 2016 war das letzte Datum, das sich die Handballerinnen der SG Zweidorf/Bortfeld rot im Kalender markiert haben dürften. Damals gewannen die Drachen-Frauen mit 14:13 bei der TG Jugenddorf Salzgitter und sicherten sich am vorletzten Spieltag sowohl die Landesliga-Meisterschaft als auch den Aufstieg in die Oberliga. Fast genau sieben Jahre später hat die neue Drachen-Generation diesen Erfolg nun wiederholt.

Schon Sekunden vor dem Abpfiff fielen sie sich auf der Bank in die Arme, dann kannte die Freude keine Grenzen mehr. Sie stürmten das Spielfeld und holten die vorbereiteten Meister-Shirts hervor. Mit dem 26:23 (15:14) über die DJK Blau-Weiß Hildesheim eliminierte der Tabellenführer den einzig noch verbliebenen Kontrahenten im Meisterrennen und machte drei Spieltage vor Schluss den Titel in der Landesliga und den erneuten Aufstieg in die Oberliga klar.

Siegestor mit dem Trecker und jeder Menge Sekt

Mit Traktor und Anhänger ging es auf Siegestour durch das Dorf, nachdem die Sektkorken geknallt und die Sause eingeleitet hatten. Ausgelassen tanzten die Drachen auf ihrem Hänger, da die Anspannung und Nervosität endlich verflogen waren. Zu aufwühlend waren die 60 Minuten zuvor gewesen. „Selten habe ich meine Mannschaft so nervös gesehen“, verriet Trainer Gundolf Deterding schon 15 Minuten vor dem Anpfiff.

Auf dem Feld war davon zu Beginn nicht viel zu sehen. Annika Harms, Cindy Hoffmann und viermal Nele Zakrzewski sorgten für eine frühe Drei-Tore-Führung. Die war Balsam für das angespannte Nervenkostüm der Drachen, die bis zum 13:9 (20. Minute) komfortabel vorn blieben. Doch die Gäste wollten nicht nur Spalier für die erhoffte Meisterfeier stehen, sondern ihre letzte Chance ergreifen, den Titelkampf noch etwas länger offen zu halten. Die Domstädterinnen hätten alle verbleibenden Partien gewinnen müssen, während die Drachen ihrerseits keinen Punkt mehr hätten holen dürfen. Bis zur Pause kämpfte sich die DJK auf ein Tor heran und ließ das Publikum in der Bortfelder Sporthalle zittern.

Hildesheim kämpft bis zum Ende

Auch den Auftakt der zweiten Halbzeit bestimmten die Gastgeberinnen. Mit einem Doppelschlag von Topwerferin Nele Zakrzewski und dem Nachlegen durch Karla Mudrow und Neuzugang Janina Timmermann stürmten die Drachen auf 19:14 davon. Bis zum 22:18 (47. Minute) hielt die SG das Zepter in der Hand, doch dann begannen die Nerven plötzlich zu flattern. Vorne vergaben die Drachen sogar freieste Würfe und zwei Siebenmeter, hinten zerfiel die Ordnung häufiger. „Hildesheim hat ein richtig gutes Kreisläufer-Spiel. Immer wieder standen sie sehr gut positioniert oder liefen gut ein. Da sahen wir oft alt aus“, so Deterding.

Zehneinhalb Minuten vor dem Ende war die DJK auf 21:22 heran. Das Herzschlagfinale begann. In Unterzahl war es Larissa Kamp, die der Entscheidung einen großen Schritt näher kam. Den Gegenangriff der Domstädterinnen blockte die Drachen-Abwehr und sicherte sich den Ballbesitz. Annika Harms und Karla Mudrow machten dann den Deckel auf das Spiel unter dem tosenden Jubel der fleißig anfeuernden Fans. „Ich bin so froh, dass wir gleich den ersten Matchball genutzt haben. Die Mädels haben sich den Triumph verdient“, lobte Deterding seine Meisterinnen.

Zweidorf/Bortfeld: Rother, Willmann – Zakrzewski 9 Tore/3 Siebenmeter, Mudrow 8, Harms 3, Timmermann 2, Kamp 2, Hoffmann 1, Steinmetz 1, Di Benedetto, Filipczak, Karger, Lönnecke, Wesemann.