Salzgitter-Bad. Ein unerwarteter Wechsel beim Gegner bringt die Vechelde Vallstedt Vikings im Derby gegen den STV/MTV Salzgitter auf die Siegerstraße.

„Wie ich es erwartet habe: Es war eine Schlacht um den zweiten Platz.“ Das berichtete Patrick Korporal von den Vallstedt Vechelde Vikings nach dem Derby seines Teams in der Volleyball-Regionalliga gegen den STV/MTV Salzgitter. Aus dieser sportlich sinnbildlichen Schlacht gingen die Wikinger mit 3:2 (22:25, 25:21, 14:25, 25:17, 15:13) zwar siegreich hervor. Durch den einen liegengelassenen Punkt bleiben sie in der Tabelle wegen des leicht schlechteren Satzverhältnisses (31:16) knapp hinter dem Lokalrivalen (31:14) auf Platz 3. Die Siegesserie der Gäste hält allerdings weiter an – es war in der Liga der neunte Erfolg hintereinander.

Die Salzgitteraner wollten dieses Duell unbedingt für sich entscheiden. Mit druckvollen Aufschlägen und quasi fehlerfrei brachten sie den ersten Durchgang über die Bühne (25:22). Bis zum 20:20 war es allerdings ausgeglichen, ehe leichte Fehler der Vikings den gegnerischen Sieg begünstigten. „Egal, das war ein richtig guter Satz von uns. Wir wollten uns darüber nicht den Kopf zerbrechen“, sagte Teamsprecher Patrick Korporal. Und das taten die Vikings auch nicht: „Wir haben einfach an die gute Leistung angeknüpft.“

Zudem begannen die Salzgitteraner im zweiten Satz, Fehler zu machen. Mit 25:21 glichen die Wikinger zwar aus, mussten im folgenden Durchgang aber den nächsten Rückschlag hinnehmen. Schnell lag das Team mit 0:5 hinten und verlor danach weiter an Boden. So riskierte Vallstedt Vechelde etwas mehr, was allerdings nicht aufging. Die Gäste versuchten, mit den Aufschlägen Druck zu machen, bekamen sie aber nicht ins Feld. Außerdem wollten sie die Angriffe überhastet zu Ende bringen und blieben vermehrt im Block hängen. „Es war schnell klar, dass wir den Satz nur noch kontrolliert auslaufen lassen konnten“, erklärte Angreifer Patrick Korporal.

Doch den Druck aus diesem 25:14-Erfolg konnten die Salzgitteraner im folgenden Satz nur bis zum 11:8 aufrecht halten. „Dann haben sie Fehler gemacht… und einen Wechsel, den wir erst nicht verstanden haben“, so Korporal. Die Hausherren stellten einen großen Spieler von Außen in die Mitte, um die Wirkungskreise des starken Vechelders Hendrik Schultze einzuschränken. Doch in diesem Moment wurde der neue Spieler auf dem Feld zum laut Korporal „schwächsten Tier in der Herde“. Die Vikings spielten ihn immer wieder an und sicherten sich souverän den vierten Satz. Die Uhren standen vor dem Tiebreak wieder auf Null.

Und den entscheidenden Durchgang entschieden ebenfalls die Wikinger für sich – weil sie ihre Erfahrung besser ausspielten. Beim Stand von 13:13 unterlief Salzgitter erst ein Fehlaufschlag, ehe Vikings-Angreifer Bastian Ebeling seine eigene Angabe so druckvoll über das Netz brachte, dass der Ball nach der Annahme an die Decke flog – 15:13! „Das war ein starkes Spiel von beiden Seiten“, erklärte Korporal, der zudem die Stimmung in der Halle genoss: „Zwischendurch saßen bestimmt 200 Leute auf der Tribüne. Es war die ganze Zeit laut und dadurch wirklich ein Derby!“