Peine. Die Peiner Handballerinnen zeigen gegen Spitzenreiter Hannoverscher SC eine schwache Leistung und erzielen nur vier Tore in der ersten Hälfte.

Böser Fehlstart in das neue Jahr für die Oberliga-Handballerinnen des MTV Vater Jahn Peine: Gegen die „Übermannschaft“ des Hannoverschen SC setzte es für das Jahn-Team eine deftige 12:37 (4:22)-Heimniederlage. Der verlustpunktfreie Spitzenreiter aus der Landeshauptstadt zeigte in der Silberkamp-Halle einen über 60 Minuten nahezu fehlerlosen Auftritt, während den Peinerinnen in ihren Aktionen Mut und Überzeugung fehlten.

„Am liebsten würde ich sagen: Kein Kommentar!“ Daniel Reckel, Trainer der Jahn-Mädels, hatte es ob der Leistung seiner Mannschaft kurzzeitig die Sprache verschlagen. Doch der 30-Jährige fing sich und setzte zur umfangreichen Analyse eines Spiels an, in das seine Mannschaft mit einem 0:6-Rückstand fehlgestartet war. „Ich kann mich nicht erinnern, dass ich jemals eine so schwache erste Halbzeit von einer von mir trainierten Mannschaft gesehen habe“, sagte Reckel.

Peine kassiert 15 Gegenstoßtreffer in der ersten Hälfte

„Überfallartig“ sei Drittliga-Absteiger Hannover in Peine aufgetreten. Jeden noch so kleinen Patzer der Gastgeberinnen, auf den der Ballverlust folgte, bestrafte der HSC im schnellen Umschaltspiel mit einfachen Gegentreffern. Jahn-Torfrau Karoline Kilsbach sah bei ihren Abwehraktionen oftmals nur die allein auf ihr Gehäuse zusteuernden Hannoveranerinnen. „Von den 22 Hannoveraner Toren in der ersten Halbzeit waren 15 Gegenstoßtreffer“, berichtete Reckel. Der Peiner Matchplan, den Spitzenreiter in den Positionsangriff zu zwingen, um dessen Offensivaktionen besser verteidigen zu können, war früh zu den Akten gelegt. Der erste Peiner Treffer gelang Pauline Fust erst in der 10. Minute (1:6), was die Gäste indes unbeeindruckt ließ. Drei Minuten später hieß es aus Peiner Sicht bereits 1:10, zur Pause (4:22) bahnte sich ein in der Jahn-Oberliga-Historie einmaliges Debakel an.

Bis zum 26:7 (42.) rückte Hannover nicht von seinem Express-Tempo, erst in der Schlussviertelstunde traten die Gäste auch mal auf die Bremse. „Sie sind dann nicht mehr jeden Tempogegenstoß gelaufen“, sagte Reckel. „Wohl auch, weil wir ein besseres Rückzugsverhalten gezeigt haben.“ Unter dem Strich, so Reckel, „war es ein gebrauchter Tag“. Ärgerlich obendrein, dass sich Lia Rühling in ihrem Comeback-Spiel abermals verletzte – dieses Mal am Oberschenkel, was eine erneute Pause nach sich ziehen dürfte.

MTV Vater Jahn Peine: Kilsbach – Kruck 5, Bührig 1, A. Bergmann, Hüsing, H. Bergmann 1, Rühling, Bleyer, Fust 1, Bartels 1, Neumann 2, Müller 1.