Northeim. Nach einem schlechten Start schenken die Vikings den Sieg doch noch selbst weg.

Es hat einfach nicht sein sollen: Die Vallstedt Vechelde Vikings starten mit nur einem Punkt in die neue Volleyball-Regionalligasaison. Im Match-Tiebreak wurde es hintenheraus zu unruhig und die Gastgeber konnten einen kühlen Kopf bewahren.

DJK Kolping Northeim – Vallstedt Vechelde Vikings 3:2 (25:21, 19:25, 16:25, 25:23, 20:18).

Schlechter hätte die neue Spielzeit nicht beginnen können, obwohl alle Voraussetzungen optimal waren. Mit einem großen Fanbus reisten die Vallstedter zum rund 70 Kilometer entfernten Auswärtsspiel, dabei brachten die zahlreichen Fans Trommeln und gute Laune mit. „Das war eine tolle Atmosphäre in der Halle“, berichtet Kapitän Torben Paetzold. Doch dann kam der erste Satz: Zu viele Fehler, zu viele Probleme in den Annahmen und eine zu hohe Aufgeregtheit sorgten für einen Katastrophenstart. „Wir haben den Satz komplett verschlafen, obwohl das Ergebnis trotzdem durchaus knapp war.“

Anschließend folgten zwei makellose Sätze des höchstspielenden Peiner Teams, welche die Hoffnung auf einen frühen und reibungslosen Auswärtserfolg erwachen ließen. Mit guten Quoten bei eigenem Aufschlag und der immer wieder überragenden Annahme, wurde dem Gegner keine Chance gelassen. „Die Maschine ist in Gang gekommen, zu dem Zeitpunkt hatten wir sie komplett im Griff“, analysiert Paetzold.

Im vierten Satz wollten die Vikings nun eigentlich den Deckel auf dieses Spiel machen, doch aus unerklärlichen Gründen schafften sie es, trotz deutlicher Spielüberlegenheit, nicht den Sack zuzumachen – mit 23:25 ging der Satz an Northeim. Es musste also der Tie-Break her – gut für die Zuschauer, Nervenaufreibend für die Spieler. Und die Vikings schienen dem Druck nicht gewachsen zu sein. Eine Angabenserie der Hausherren trug die Mannschaft bis zum Seitenwechsel. Mit 0:8 gingen die Vikings vermeintlich schon geschlagen in die restliche Spielzeit. Doch anstatt sich der Pleite hinzugeben, schraubten sie ihre Leistung mannschaftlich geschlossen in die Höhe. Beim Stand von 16:15 hatten die Vikings sogar einen Matchball – dieser wurde jedoch nicht genutzt und Northeim konnte den Schwung zum endgültigen Sieg (20:18) nutzen. „Das tut wirklich sehr weh und ist enorm bitter“, bilanziert Paetzold das Spiel mit kurzen Worten.

Einige Fragezeichen waren den Zuschauern jedoch beim 8:0-Lauf der Gastgeber ins Gesicht geschrieben. Warum nahmen die Vikings kein Timeout, um den Lauf zu unterbinden? „Daraus haben wir jetzt unsere Lehren gezogen und werden nächstes Mal deutlich früher reagieren. Ansonsten hat man sicherlich gesehen, dass wir das Zeug haben, unsere Ziele zu erreichen“, sagt der Vikings-Kapitän abschließend.