Vorsfelde/Schöningen. Fußball-Oberliga: Die FSV stoppt ihre Talfahrt nach sechs Niederlagen in Serie und holt beim SSV Vorsfelde ein 2:2-Remis.

Nicht einmal 48 Stunden nach dem Abgang von Trainer Bastian Breves(wir berichteten) stand für die Oberliga-Fußballer der FSV Schöningen das Prestigeduell beim SSV Vorsfelde auf dem Programm. Unter der Leitung der Interimstrainer Jan Ademeit (an der Seitenlinie) und Daniel Reiche (als Abwehrchef) erlebten die Elmstädter ein Wechselbad der Gefühle. Letztendlich trotzte die FSV den Vorsfeldern ein 2:2 (1:0)-Unentschieden ab.

Beide Mannschaften zeigten eine verhaltene Anfangsphase. Torraumszenen gab es zunächst keine, dafür aber jede Menge Zweikämpfe. Die Teams kämpften um jeden Meter und begegneten sich physisch auf Augenhöhe. Erstmals richtig gefährlich wurde es nach etwa einer halben Stunde – und da landete der Ball auch direkt im Tor! FSV-Torjäger Christian Beck wurde nach einem langen Einwurf von Sturmpartner Petrus Amin mit dem Kopf in Szene gesetzt und vollendete von der Fünferkante eiskalt zur Führung.

Wer nun dachte, die Partie würde nach dem ersten Treffer an Fahrt aufnehmen, wurde enttäuscht. Während aufseiten der Vorsfelder ein Abschluss von Athanasios Palanis geblockt wurde (31.), verpasste es Petrus Amin auf der Gegenseite, den Ball nach einer Hereingabe aufs Tor zu bringen. Das war es dann aber auch schon wieder. Weitere Möglichkeiten blieben aus. Die Vorsfelder leisteten sich viele Fehlpässe und Ballverluste, doch die Elmstädter schafften es nicht, daraus Kapital zu schlagen.

Nach dem Seitenwechsel gewann die Partie an Tempo und auch etwas am Zug zum Tor. Erst erwischte Vorsfeldes herauseilender Keeper Justin Kick den Ball noch gerade so vor Amin (48.), nur Sekunden später zog Maximilian Kohl über rechts in den Strafraum, doch sein Schuss ging knapp am Tor vorbei.

Auf der Gegenseite feuerte Vorsfeldes Torjäger Dustin Reich zwei gefährliche Warnschüsse ab (50., 51.). Ansonsten ließ die FSV-Hintermannschaft kaum etwas zu, doch eine gute Viertelstunde vor Schluss bot sich dem SSV eine Möglichkeit, die er eiskalt ausnutzte. Nicolas Mokry traf zum 1:1 (74.).

Die Eberstädter drängten nun auf den Siegtreffer. Bis in die Nachspielzeit hielten die Schöninger stand, doch dann war es erneut Mokry, der für den SSV traf (90.+3). Man hätte meinen können: Das ist für eine Mannschaft, die zuvor sechs Partien in Folge verloren hat, der Genickbruch. Doch weit gefehlt. Die Partie war noch nicht gelaufen, die FSV warf in den Schlusssekunden noch einmal alles nach vorne – und wurde für den letzten Kraftakt belohnt.

Erst verpasste der eingewechselte Tom-Luca Winter vor dem Kasten seines Ex-Vereins den Ball nur denkbar knapp. Dann setzte er aber umgehend nach, erwischte den Ball noch vor dem Seitenaus und brachte ihn scharf und flach in den Strafraum, wo Christian Skoda goldrichtig stand und mit der quasi letzten Aktion des Spiels zum Ausgleich traf.

Dementsprechend groß war die Freude bei Interimscoach Jan Ademeit: „Ich kann der Mannschaft nur großen Respekt aussprechen. Nach dem späten Rückstand so noch einmal zurückzukommen und bis zum Schluss zu fighten, das spricht für das Team!“ Zuvor sei es ein Spiel wie „Himmel und Hölle“ gewesen, in dem seine Mannschaft in der zweiten Hälfte „wieder die Struktur und die Ordnung verloren“ hatte. „Wir haben aber trotzdem keine Chancen zugelassen. Vorsfelde trifft mit den beiden einzigen echten Chancen.“

Die Talfahrt der FSV ist vorerst gestoppt und Ademeit meinte: „Den Punkt nehmen wir jetzt mit. Es ist immerhin ein Punkt mehr, als wir in den vergangenen sechs Spielen geholt haben. Wir ziehen jetzt das Positive aus dem 2:2 und wollen gegen Bornreihe weiterpunkten.“

FSV: Edelmann – Bremer, Behling, Reiche, Caringi (70. Schwerdtfeger) – Kohl, Skoda, Lutz (46. Hoffie) Evers (75. Winter) – Beck (87. Üzümcü), Amin.

Tore: 0:1 Beck (29.), 1:1, 1:2 (74., 90.+1), 2:2 Skoda (90.+4).