Barmke. Die Regionalliga-Fußballerinnen des TSV kassieren in ihrem ersten Vorbereitungsspiel des Jahres eine 1:11-Packung in Berlin.

„Wir wussten, dass dieser erste Test für uns sehr früh kommt, und wir mussten personell gehörig rotieren, auch noch während des Spiels. Das entschuldigt aber auch nicht alles.“ Das Fazit von Trainerin Mandy Heidemann nach dem ersten Testspiel des Jahres ihrer Barmker Fußballerinnen zeigte ihre Unzufriedenheit deutlich auf. Das TSV-Team kassierte im Duell zweier Regionalligisten eine derbe 1:11 (1:4)-Klatsche bei Hertha BSC.

Während die Barmkerinnen nach der Winterpause fast nur Laufeinheiten und kaum Trainingszeit mit dem Ball absolvieren konnten, hatten die Berlinerinnen „dank des beheizten Kunstrasenplatzes praktisch durchtrainiert, und das fünfmal die Woche“, berichtete Heidemann vom Austausch mit dem BSC-Coach. „Bei uns war klar, dass nach der langen Pause viele Sachen noch nicht wieder rundlaufen würden. Es haben ja auch noch einige Spielerinnen gefehlt“, sagte Barmkes Trainerin. Sie betonte aber umgehend: „Zweikampfverhalten, Ballannahme, die Bereitschaft, den Ball haben zu wollen – das sind aber Dinge, bei denen ich voraussetze, dass sie auch nach einer längeren Pause da sind.“

Liliane Jaschke, hier gegen Werder Bremen II am Ball, erzielte den einzigen Barmker Treffer im Testspiel bei Hertha BSC.
Liliane Jaschke, hier gegen Werder Bremen II am Ball, erzielte den einzigen Barmker Treffer im Testspiel bei Hertha BSC. © regios24 | Jens Semmer

Doch genau das sei eben nicht der Fall gewesen. Ihr Team habe von Beginn an auf verlorenem Posten gestanden, „es hat praktisch nichts geklappt“, so Heidemann. Mitte des ersten Durchgangs kassierte der TSV dann gleich vier Gegentore innerhalb einer Viertelstunde. Dass Außenverteidigerin Liliane Jaschke fast mit dem Pausenpfiff immerhin das 1:4 erzielte, war nur ein schwacher Trost.

Nur Torhüterin Hannah Mitschke verhindert eine noch deutlichere Schlappe

Im zweiten Durchgang wurde es dann nämlich noch bitterer für den Tabellenfünften der Regionalliga Nord: In der 51., 54., 62., 65. und 68. Minute zappelte der Ball weitere fünfmal im Barmker Netz. Und in den Schlussminuten folgten noch die Gegentore Nummer 10 und 11. Die Gegenwehr des TSV gegen die, so Heidemann, „zugegeben auch wirklich spielstarken, motivierten Berlinerinnen“ war praktisch nicht existent – mit einer Ausnahme: Hannah Mitschke, die erst im Dezember ihren 16. Geburtstag gefeiert hatte, spielte „als einzige sogar über ihrer Normalform. Sie hat in mehreren Eins-gegen-Eins-Situationen stark reagiert, ist bei Schüssen aus zehn, elf Metern stark abgetaucht und hat diese noch irgendwie rausgekratzt. Das war mega!“, lobte Barmkes Trainerin ihre junge Torhüterin, die dafür sorgte, dass die Schlappe nicht noch „um sieben, acht Tore höher ausgefallen ist“.

Zwar mussten beim TSV aufgrund der Ausfälle, aber auch einiger im Spiel erlittener Blessuren mehrere Spielerinnen während der 90 Minuten auf verschiedenen Positionen ran. So musste etwa Johanna Bartel in der Schlussphase links hinten aushelfen und Leonie Rösicke „mal auf jeder Position in der Viererkette spielen“, nannte die TSV-Trainerin Beispiele. „Trotzdem darf es auch in einem so frühen Test niemals zweistellig werden. Darüber müssen und werden wir auf jeden Fall noch mal sprechen“, sagte Heidemann.