Barmke. TSV-Fußballerinnen unterliegen trotz einer lange Zeit defensiv disziplinierten Leistung beim Tabellenführer Henstedt-Ulzburg mit 1:3.

Keine Frage, es wären „Bonuspunkte“ gewesen, mit denen niemand gerechnet hätte. Dass die Regionalliga-Fußballerinnen des TSV Barmke beim noch ungeschlagenen Tabellenführer SV Henstedt-Ulzburg nach mehr als einstündiger Führung schließlich doch mit leeren Händen da standen (1:3), wurmte Marcel Kirchhoff dann doch ein wenig, denn, so der TSV-Coach: „Wir hätten uns für unseren Aufwand und unsere Leistung schon einen Punkt verdient gehabt.“

„Extrem stolz“ sei er auf den Auftritt seiner Spielerinnen, speziell in der ersten Halbzeit, gewesen, sagte Kirchhoff. „Sie haben die Vorgaben genau umgesetzt, sich defensiv sehr diszipliniert verhalten und dafür gesorgt, dass Henstedt mit seiner eigentlichen Spielidee nur zu wenigen Abschlüssen kam.“ Die Gastgeberinnen versuchten, über Kurzpassspiel und ständige Positionswechsel die TSV-Defensive zu locken und zu verwirren. Diese stieg trotz des gegnerischen Drucks jedoch nicht darauf ein. „Die Mädels haben immer wieder den Blickkontakt untereinander gesucht und sehr gut kommuniziert“, lobte Kirchhoff. So gelang es den Gästen sogar, das wohl beste Offensivduo der Liga, Indra Hahn (11 Treffer) und Jennifer Michel (8) über weite Strecken abzumelden.

Den Barmkerinnen fehlt nicht viel, um auf 2:0 zu erhöhen

Der Fokus des TSV-Teams lag zwar auf der defensiven Stabilität, es versteckte sich gleichwohl nicht völlig, sondern übte über seine vier Offensiven, Ziska Völker, Olga Miszczak, Johanna Bartel und Jannika Pribyl, punktuell Druck auf die Henstedterinnen im Spielaufbau aus. So eroberte Bartel in der 8. Minute den Ball, setzte sich auf der linken Seite durch und bediente Völker, die nur noch den Fuß hinhalten musste – die Barmker Führung.

Wenig später bot sich den Barmkerinnen sogar die große Chance, auf 2:0 zu erhöhen. Völker schickte Miszczak, diese versuchte, die Kugel an Anneke Klaas vorbeizulegen, doch die SVHU-Keeperin parierte. Der Abpraller landete bei Lina Peth, die direkt abzog. Ihr Schuss segelte nur knapp über das Gehäuse der Gastgeberinnen.

Henstedt-Ulzburg kommt mit System- und Stilwechsel doch noch zum Erfolg

Nachdem Völker in Minute 56 noch eine weitere TSV-Chance vergeben hatte, erhöhte der Tabellenführer weiter den Druck und stellte auf eine Dreier-Abwehrkette um, um die Offensive weiter zu verstärken. „Henstedt hat es dann nur noch mit langen Bällen und Flanken versucht“, schilderte Kirchhoff. Zunächst konnte TSV-Torhüterin Jana Tauer etliche hohe Hereingaben wegfausten oder runterpflücken. Irgendwann segelte aber doch ein Eckball über sie hinweg und Catherine Knobloch fand mit ihrem Kopfball genau die Lücke zwischen dem Pfosten und Verteidigerin Lea Wohlfahrt – das 1:1 (74.).

Zehn Minuten später sah Tauer dann einmal nicht ganz glücklich aus, als Knobloch einen Freistoß aus 18 Metern flach um die Mauer herum im Torwart-Eck versenkte. Beim dritten Treffer Henstedts, einer gut ausgespielten Umschaltsituation nach Barmker Ballverlust, war sie dann machtlos. „Natürlich hätte uns ein Punkt heute gutgetan. Wie wir uns zuletzt präsentiert haben, das stimmt mich trotzdem zuversichtlich für die kommenden Aufgaben“, bilanzierte TSV-Coach Kirchhoff.

TSV: Tauer – Gummert, Peth, Wohlfahrt, Reckewell – Müller, Runge – Pribyl, Miszczak (68. Spelly), Bartel – Völker.

Tore: 0:1 Völker (8.), 1:1, 2:1 Knobloch (74., 84.), 3:1 Hille (88.).