Barmke. Trotz guter Leistung und Pausenführung bleibt das TSV-Team gegen den Tabellenzweiten der Regionalliga am Ende ohne Punkt.

Manchmal gibt es im Sport eben Spiele, in denen man selbst eine engagierte, gute Leistung zeigt, der Gegner aber doch zu stark ist, um etwas Zählbares mitzunehmen. Ein solches Spiel erlebten die Fußballerinnen des TSV Barmke am Sonntag in der Regionalliga Nord gegen Hannover 96 – sie mussten sich dem Tabellenzweiten mit 1:3 (1:0) geschlagen geben.

Einsatz- und Laufbereitschaft, Körpersprache, Wille, Handlungsschnelligkeit – es gab viele Aspekte, hinsichtlich derer sich die Barmkerinnen gegenüber ihrem knappen 3:2-Erfolg im NFV-Pokal beim Oberligisten SV Wendessen am vergangenen Dienstag deutlich verbessert zeigten. „Genau das macht es so schade, dass am Ende nichts für uns herausgesprungen ist. Wir haben ein ganz anderes Gesicht gezeigt. Trotzdem muss man anerkennen, dass Hannovers Sieg absolut in Ordnung geht. Das ist ein richtig starkes Team“, bilanzierte TSV-Coach Marcel Kirchhoff.

Barmke übersteht Hannovers erste Druckphase – auch dank Jana Tauer

Die Gäste, die in der Liga zuletzt zwei Kantersiege gefeiert hatten (11:1 in Jesteburg, 9:0 gegen Eintracht Braunschweig), legten los wie die Feuerwehr und drängten die Barmkerinnen zunächst in deren Hälfte. Nach rund 100 Sekunden wäre Jana Tauer im TSV-Tor gegen einen Eckball, der sich über sie hinweg an die Latte senkte, machtlos gewesen. Danach aber wurden alle Hereingaben eine sichere Beute der Barmker Keeperin, die zudem Schüsse von Saskia Engelhardt (10.) und Celina Hackbart (11.) glänzend entschärfte.

Torhüterin Jana Tauer bewahrte die Barmkerinnen in Hannovers erster Druckphase vor einem Rückstand und war auch sonst ein starker Rückhalt des TSV-Teams.
Torhüterin Jana Tauer bewahrte die Barmkerinnen in Hannovers erster Druckphase vor einem Rückstand und war auch sonst ein starker Rückhalt des TSV-Teams. © regios24 | Jens Semmer

Nach etwa 20 Minuten strampelten sich die Barmkerinnen frei, fanden immer öfter Wege, dem Druck der Gäste zu entgehen und selbst Angriffe zu initiieren. Nachdem Ziska Völker beim ersten Nadelstich aus spitzem Winkel nur das Außennetz getroffen hatte, saß der zweite TSV-Abschluss: Die starke Johanna Bartel behauptete geschickt den Ball, brachte ihn von der Grundlinie herein, wo Hannover nicht entscheidend klären konnte. Am langen Pfosten stand dann Matilda Querfurth goldrichtig und schob zum 1:0 ein – zu diesem Zeitpunkt schmeichelhaft, in der Folge gestalteten die Gastgeberinnen die Partie aber ausgeglichen und ließen bis zur Pause keinen nennenswerten Abschluss für 96 mehr zu.

Hannover 96 schaltet im zweiten Durchgang noch mal einen Gang hoch

Im zweiten Spielabschnitt gewannen die Gäste dann aber wieder die Oberhand. „Hannover ist eben in der Lage, dann noch mal einen Gang hochzuschalten. Wir mussten zu Beginn des Spiels und in dieser Phase sehr viel investieren. Das Hinterherlaufen kostet natürlich Kräfte, und das hat man irgendwann auch gemerkt“, erklärte Kirchhoff. Zunächst kam der TSV bei einer Verlagerung über drei Stationen nicht schnell genug hinterher, Nele Obara schloss den Angriff zum 1:1 ab (61.). Eine Viertelstunde später stürzten dann zwei Barmkerinnen auf eine 96-Spielerin, die den Ball per Hacke auf Obara weiterleitete, die wiederum präzise zur 96-Führung abschloss.

Anschließend hatte Ziska Völker noch mal eine gute Chance auf das 2:2, kam aber zwischen Hannovers Innenverteidigerinnen nicht mehr so druckvoll an die Kugel, um sie an der herausstürmenden Torhüterin vorbeizuschieben. Kurz vor Schluss, als beim TSV die Akkus leer waren, sorgte Anna-Lena Füllkrug noch für den dritten Treffer Hannovers.

TSV: Tauer – Rösicke, Müller, Wohlfahrt, Gummert (79. Pribyl) – Runge, Spelly – Querfurth (54. Engelbrecht), Miszczak (79. Eckl), Bartel – Völker.

Tore: 1:0 Querfurth (24.), 1:1, 1:2 Obara (61., 76.), 1:3 Füllkrug (89.).