Barmke. Die TSV-Fußballerinnen belohnen sich beim FC St. Pauli erst spät durch die beiden „Joker“-Treffer zum 2:2 für ihre gute Leistung.

Sie kam, sah – und traf doppelt: Jannika Pribyl war aus Sicht des Regionalligisten TSV Barmke die Spielerin der Partie beim 2:2 (0:1)-Unentschieden beim FC St. Pauli. Als „Joker“ verhalf die Stürmerin ihrem Team zum Punktgewinn in einem Fußballspiel, das durchaus einen Ausgang in beide andere Richtungen hätte finden können.

„Es ist immer die Frage, wie man das Spiel in der Nachbetrachtung sehen will? Wenn du 0:2 zurückliegst und am Ende noch 2:2 spielst, nimmst du den Punkt natürlich gerne mit. Schaut man aber auf die gesamte Leistung, hätten wir sogar mehr verdient gehabt“, erläuterte Barmkes Trainer Marcel Kirchhoff. „Wir waren praktisch durchweg die spielstärkere Mannschaft – leider lange Zeit allerdings nur bis zum gegnerischen Sechzehner“, führte der TSV-Coach weiter aus.

Barmke zeigt starken Kombinationsfußball, vergisst dabei aber das Schießen

Sein Team habe, wie von ihm erwartet, eine deutliche Reaktion auf die schwache Leistung beim 2:3 gegen Buntentor in der Vorwoche gezeigt und auf dem kleinen Kunstrasenplatz „richtig guten Kombinationsfußball“ gezeigt. „Wir haben dabei allerdings das Schießen vergessen und selbst in St. Paulis Strafraum noch mal den Haken geschlagen oder den Querpass gesucht – und dann war eben doch noch eine Verteidigerin zur Stelle.“

Die Hamburgerinnen gingen mit ihrem Ballbesitz effizienter um. Nach einer vom TSV zu kurz geklärten Freistoßflanke landete der Ball bei Vanessa Zawada, die „per volley mit dem perfekten Sonntagsschuss“ den Führungstreffer der Kiez-Kickerinnen erzielte (5. Minute). In der zweiten Halbzeit habe dann Julia Hechtenberg „den Ball ganz klar mit der Hand mitgenommen. Wir haben reklamiert und aufgehört zu spielen“, schilderte Kirchhoff. Hechtenberg aber spielte weiter und stellte auf 2:0 (55.).

Kirchhoffs Wechsel und taktische Umstellungen machen sich bezahlt

Das TSV-Team zeigte aber eine tolle Moral. Zunächst sprangen noch nur Halbchancen durch Ziska Völker heraus. Dann stellte Kirchhoff taktisch um, löste die Abwehr-Viererkette zugunsten einer zweiten Stürmerin, in diesem Falle Olga Miszczak, auf und brachte zudem Jannika Pribyl – und die war sofort da. Bei ihrer ersten Gelegenheit war der erste Kontakt noch zu unsauber. In ihrer zweiten Szene war er umso besser. Nach gutem Doppelpass zwischen Miszczak und Rebecca Spelly bediente Letztere Pribyl, die den Ball gut mit- und den Kopf hochnahm und überlegt zum 1:2 einschob (77.). Und fünf Minuten später schloss sie nach guter Seitenverlagerung über Miszczak und Völker erneut überlegt zum 2:2 ab.

„Wir wollten dann gleich noch mehr. Weil aber St. Pauli dann auch eine zweite Stürmerin gebracht hat, haben wir wieder auf die Viererkette umgestellt. Ich wollte nicht mehr riskieren, dass wir am Ende doch noch ohne den verdienten Lohn dastehen“, erklärte Barmkes Trainer.

TSV Barmke: Tauer – Jaschke (67. Miszczak), Peth, Wohlfahrt, Gummert – Müller (58. Rösicke), Runge – Querfurth (68. Pribyl), Spelly, Bartel (87. Bruns) – Völker.

Tore: 1:0 Zawada (5.), 2:0 Hechtenberg (55.), 2:1, 2:2 Pribyl (77., 82.).