Warberg. Der HSV unterliegt trotz ordentlicher Leistung bei der vom Publikum gepushten HSG Nienburg. Größtes Manko der Warberger sind die Ballverluste.

Als „ordentlich“ bezeichnete Niklas Wosnitza, Trainer des Handball-Oberligisten HSV Warberg/Lelm, den Auftritt seiner Mannschaft bei Drittliga-Absteiger HSG Nienburg. Am Ende reichte es für die Warberger in dem Weserstädtchen aber nicht für zählbaren Erfolg, Nienburg setzte sich mit 31:27 (15:11) durch.

Das große Plus der Gastgeber sei ihre Emotionalität gewesen, berichtete Wosnitza. „Die Halle war voll, die Stimmung war da, und die Nienburger haben uns auf dem Feld gezeigt, dass sie den Sieg unbedingt wollten“, erzählte der HSV-Coach. „Wir waren spielerisch nicht die schlechtere Mannschaft, aber die Emotionalität der Nienburger hat die entscheidenden fünf Prozent ausgemacht.“

HSG Nienburg profitiert von Warbergs fahrigem Umgang mit dem Spielgerät

Eine weitere Nuance, die sich zum Nachteil der Warberger entwickelte: Die HSV-Spieler leisteten sich im gesamten Spielverlauf 13 Ballverluste. „So viele hatten wir zusammengerechnet in den ersten drei Spielen“, rechnete Wosnitza auf. Die Folge: Die Warberger wurden in einigen Phasen nach Ballverlusten regelrecht überrannt, kamen nicht mehr rechtzeitig in die Rückwärtsbewegung.

Nienburgs frühe 12:6-Führung (20. Minute) war die erste Hypothek für die Warberger, an der sie sich lange Zeit abarbeiteten. Sie schlossen nach einem Treffer von Erik Gronde zwar zum 11:14 (28.) auf, leisteten sich aber auch zu Beginn der zweiten Hälfte einen Negativlauf. Nach 42 Minuten waren die Weserstädter auf 21:14 enteilt.

HSV steckt nicht auf, kommt aber nicht mehr entscheidend heran

Wosnitzas Team zeigte eine erneute Stehaufmännchen-Mentalität und arbeitete sich Tor um Tor heran. Sechs Minuten vor dem Ende hieß es aus HSV-Sicht nur noch 24:28. „Wir hatten zwei freie Chancen, um auf zwei Tore zu verkürzen, nutzen die aber nicht“, berichtete Wosnitza von den entscheidenden Minuten und stellte resümierend fest: „Wir waren nie wirklich zur Stelle, um für den Sieg in Frage zu kommen. Die Nienburger haben Emotionen, Einsatz und Kampf gezeigt, das war ausschlaggebend.“

Ärgerlich für den HSV: Für Sebastian Feig endete der Abend im Krankenhaus. Ein Gegenspieler hatte beim Wurfversuch des Linksaußen den Fuß herausgestellt. Feig trat drauf und knickte um. „Der Knöchel ist dick und blau. Es dürfte ein Bänderriss sein“, mutmaßete Wosnitza, der Feigs Ausfallzeit mit 6 bis 8 Wochen bezifferte.

HSV: Rüger, Lampe – Rutsch 7, J. Gronde, E. Gronde 3, Peschmann 3, Liebing 2, Feig, Frühauf, Schmidt, Wawryk 1, Hansen 4, Meurer 5, Walther 2.