Helmstedt. Die Helmstedter sind beim 3:2, ihrem zugleich vierten Heimsieg der Saison, gegen das Kellerkind die deutlich schlechtere Mannschaft.

Es gibt Spiele, die darf man eigentlich nie im Leben gewinnen. Und so ein Spiel erlebte Fußball-Landesligist FC Türk Gücü Helmstedt nun auf eigenem Platz gegen den TSV Hillerse. Denn obwohl das Kellerkind klar besser war, setzten sich die Hausherren am Ende mit 3:2 (0:1) durch.

„Wir haben unverdient gewonnen“, räumte Coach René Cassel ein, dessen Elf gegen die Hillerser keine Mittel fand und im ersten Durchgang offensiv praktisch nicht stattfand. Der 0:1-Rückstand zur Pause schmeichelte dem FC Türk Gücü, der viel zu statisch agierte.

Hillerse steht tief und kontert gefährlich

Die Gäste standen defensiv sicher, lauerten auf Konter – und gingen nach 20 Minuten verdient in Führung. Nick Borgfeld scheiterte zwar noch an Paul Probodziak, doch Jannis Bornemann war zur Stelle und staubte zum 1:0 ab. Weitere gute Möglichkeiten, vor allem nach Standards, ließen die Hillerser aus – Felix Schrader (26.) köpfte ebenso knapp vorbei wie Robin Ramme (39.).

Das gleiche Bild kurz nach Wiederanpfiff: Felix Schrader (48.) verpasste nach Borgfelds Ecke aus fünf Metern das 2:0 für den TSV. Und das sollte sich rächen für die Gäste, die sich zwei kapitale Abwehrschnitzer erlaubten und plötzlich einem 1:2-Rückstand hinterherliefen. Sezer Gönülcan (53.) und Maurice Friehe (61.) nahmen die Geschenke dankend an.

Daniel Kemmer (68.) glich mit einem abgefälschten Schuss zwar noch einmal für den TSV aus, der sich allerdings noch einen weiteren folgenschweren Patzer leistete. Nutznießer war Masirullah Omarkhiel, der volley den 3:2-Siegtreffer erzielte (70.).

Türk-Gücü-Coach Cassel zollt dem Gegner seinen Respekt

Bezeichnend für dieses Duell war die Szene in der 81. Minute: Wieder brachte Borgfeld punktgenau eine Ecke herein, wieder stieg ein Hillerser am höchsten – und wieder ließ der TSV den Hochkaräter ungenutzt. Der Kopfball von Ramme klatschte nur an die Latte, so dass die Gäste mit leeren Händen da standen.

„Riesen-Respekt vor Hillerse! Der TSV war mit und gegen den Ball die bessere Mannschaft. Wir haben aus fast keiner Chance dann drei Tore gemacht“, sagte René Cassel: „Die drei Punkte nehmen wir natürlich gerne mit.“ Sein Gegenüber Julian Wildemann meinte: „So läuft es schon die ganze Saison. So verlieren wir bereits zum dritten Mal.“

FC Türk Gücü Helmstedt: Probodziak – Krecklow, Grah, Mertens, Ataie – Friehe, Tounkara, Kurtoglu Gönülcan (80. Mo. Haidari) – Omarkhiel (89. Ada), Ghorbani (62. Ince).

Tore: 0:1 Bornemann (20.), 1:1 Gönülcan (53.), 2:1 Friehe (61.), 2:2 Kemmer (68.), 3:2 Omarkhiel (70.).