Warberg. Der HSV leistet sich laut Trainer Niklas Wosnitza gegen Schlusslicht HSG Plesse-Hardenberg einen „kollektiven Blackout“ und muss weiter zittern.

„Das war ernüchternd.“ Niklas Wosnitza, Trainer des Handball-Oberligisten HSV Warberg/Lelm, suchte nach der 28:38 (15:18)-Abfuhr im Kellerduell gegen Schlusslicht HSG Plesse-Hardenberg nach den passenden Worten. „Wir haben uns einen kollektiven Blackout geleistet.“

Und den erlaubten sich die Warberger ausgerechnet im letzten und wohl wichtigsten Heimspiel der Saison. Mit einem Sieg hätten sie sich ihren Klassenerhalt auf sportlichem Weg sichern können, nun aber sind sie in Wartestellung. Bleibt es auch nach dem Meldeschluss am Sonntag beim freiwilligen Rückzug der sportlich qualifizierten TSV Burgdorf III aus der Oberliga, dann steigt zusätzlich nur noch der Tabellenletzte – aktuell die HSG Plesse-Hardenberg – ab, von der die Warberger am letzten Spieltag nicht mehr eingeholt werden können.

Mit mehr als 37 Gegentoren „gewinnt man in der Oberliga keine Spiele“

„Sollten wir tatsächlich mit nur 13 Punkten die Liga halten, dann wäre das enormes Glück. Eigentlich ist das die Ausbeute eines Absteigers“, sagte Wosnitza, der abermals über eine schwache Abwehrleistung seiner Mannschaft klagte. „Zum dritten Mal in Folge haben wir mehr als 37 Gegentore kassiert. Damit gewinnt man in der Oberliga keine Spiele.“ Gegen Plesse seien seine Spieler zu oft als Verlierer aus den Zweikämpfen hervorgegangen. „Wir haben eher nach hinten als nach vorne verteidigt.“ Vor allem auf dem Halbpositionen gelangen Plesse zahlreiche Durchbrüche.

Zwar lagen die Hausherren bis zum 15:14 (27.) noch vorne, doch diesen Mini-Vorteil verspielten sie in den letzten zweieinhalb Minuten des ersten Durchgangs, in denen Plesse vier Tore erzielte. Die resultierten auch aus Warberger Fehlern in der Offensive, die die Gäste gnadenlos über die zweite Welle ihres Tempospiels ausnutzten. „Mit jedem Tor hat Plesse mehr Blut geleckt und an sich geglaubt“, stellte Wosnitza fest.

In Halbzeit 2 stieg der HSV mit einem vergebenen Siebenmeter ein, im Gegenzug stellte Plesse auf 19:15. Eine Hypothek, die die Warberger nicht mehr abschüttelten. Denn nach dem Seitenwechsel ging auch das Torhüterduell an die Plesser. Der Zweitliga-erfahrene Christian Wedemeyer wehrte jeden dritten Wurf, der auf sein Tor kam, ab, während Warbergs argentinischer Ex-Internationaler, Ariel Panzer, nur eine Quote von 13 Prozent gehaltener Bälle verbuchte.

HSV: Panzer, Lampe – Rutsch 4, J. Gronde 2, E. Gronde 3, Peschmann 2, Liebing 4, Feig 3, T. Gronde 2, Frühauf 2, Wawryk 1, Schmidt, Meurer 3, Walther 2.