Schöningen. Der 3:2-Sieg bei Arminia Hannover hat einen faden Beigeschmack: Während der 1. Halbzeit wird die FSV-Kabine aufgebrochen und Bargeld gestohlen.

Die 60-Punkte-Marke, die Trainer Bastian Breves als sein „persönliches Ziel“ ausgegeben hat, bleibt in Reichweite für seine Oberliga-Fußballer der FSV Schöningen. Die Elmstädter feierten beim SV Arminia Hannover einen verdienten 3:2 (2:2)-Erfolg und haben nun zwei Spieltage vor Schluss bereits 56 Zähler auf ihrem Konto. Allerdings bezahlten sie diesen Sieg richtig teuer.

Bargeld in vierstelliger Höhe ist zur Pause nicht mehr in den Portemonnaies

Nein, anders als sonst üblich ist in diesem Fall nicht die Rede von einer schweren Verletzung oder einem Platzverweis, sondern von einer bösen Überraschung, die die Schöninger schon in der Halbzeit erlebten. „Unsere Kabine ist aufgebrochen, die Tür eingetreten worden. Das Bargeld war weg. Wir reden hier von einem vierstelligen Betrag“, berichtete Bastian Breves. „Dabei soll extra ein Ordner für den Kabinenbereich abgestellt worden sein. Das ist dort schon einmal vor ein paar Wochen passiert.“

Es sei das zweite Mal in dieser Saison gewesen, so Arminia Torjäger Jovan Hoffart – erstmals war das beim Heimspiel gegen Oldenburg passiert. „Unsere Kabine und die des Schiedsrichters wurden ebenfalls aufgebrochen. Die Geldscheine waren weg, die Handys und Karten wurden dagelassen“, erklärte Hoffart.

Schöningen gleicht in der ersten Halbzeit zweimal aus

Damit war der psychologische Vorteil, mit dem die Schöninger in die Kabine gegangen waren, praktisch dahin. Denn: Mit dem Pausenpfiff hatte Petrus Amin einen Foulstrafstoß im Nachschuss zum 2:2-Ausgleich genutzt. „In der Kabine war aber jeder mehr mit seinem Portemonnaie als mit dem Spiel beschäftigt“, zeigte Breves Verständnis für die Unruhe in der Pause. Bis dahin hatten sich beide Teams ein Duell auf Augenhöhe geliefert – mit einem frühen Aufreger. Der 1:0-Führung durch Abdulmalik Abdul (17.) ging ein klares Foul an Sven Poley voraus. „Sven war vor ihm am Ball, wurde klar runtergerissen“, haderte Breves mit der Schiedsrichter-Entscheidung. Doch die Schöninger antworteten direkt: Nach einer Ecke traf Jan Ademeit aus dem Gewühl heraus zum 1:1-Ausgleich (22.). Einen schönen Angriff, „der so nicht zu verteidigen war“, schloss Michael Owusu (29.) per Kopf zur 2:1-Führung für die Hausherren ab, ehe „Piet“ Amin eben mit dem Pausenpfiff zum Ausgleich traf.

Traumtor von Amin aus 40 Metern sorgt für die Entscheidung

„Wir haben uns dann viel für die zweite Halbzeit vorgenommen. Wir haben gesagt: Jetzt gewinnen wir hier auch“, betonte der FSV-Coach mit Blick auf das irreguläre 0:1 und den Pausenschock in der Kabine. Gesagt – getan! „Wir hatten nach dem Wechsel das Spiel komplett im Griff, haben alle zweiten Bälle eingesammelt“, freute sich Breves. Den Lohn dafür gab’s durch Amins Geniestreich: Er jagte das Leder aus 40 Metern über Arminias weit vor dem Tor stehenden Keeper hinweg zum 3:2 in die Maschen (63.).

FSV: Riedel – Caringi, Ademeit, Niemann (87. Sticherling), Poley (68. Evers) – Lutz – Elsner (90.+3 Propp), Hoffie, Maushake, Winter – Amin.

Tore: 1:0 Abdul (17.), 1:1 Ademeit (22.), 2:1 Owusu (29.), 2:2 Amin (45.), 2:3 Amin (63.).