Warberg. Warberg/Lelm bietet dem Spitzenreiter Handball Hannover-Burgwedel Paroli und schnuppert an einem Punktgewinn, verliert dann aber doch mit 27:31.

Wieder waren es Nuancen, die dem HSV Warberg/Lelm fehlten, um gegen ein Topteam der Oberliga Zählbares einzufahren. Spitzenreiter Handball Hannover-Burgwedel hatte bei seinem Gastspiel in der Süpplinger Nord-Elm-Halle vor allem in der engen Schlussphase Glück mit Warberger Pfostentreffern und setzte sich schließlich mit 31:27 (16:13) durch.

Unter dem Strich blieb der insgeheim erhoffte Überraschungscoup gegen den Drittliga-Anwärter zwar aus, doch die Hausherren durften das Parkett mit erhobenen Köpfen verlassen. „Wir hatten uns vorgenommen, Burgwedel so lange wie möglich zu ärgern, das Spiel so lange wie möglich offen zu gestalten“, hielt HSV-Trainer Niklas Wosnitza fest. „Das ist uns eindrucksvoll gelungen.“

In der Tat: In Minute 51 und nach Tim Grondes Siebenmetertreffer zum 24:24-Ausgleich zeichnete sich nicht ab, in welche Richtung sich die Waagschale neigen wird. Kurz zuvor hatten die Warberger ihre zunächst erfolgreiche Aufholjagd gestartet, denn nach 44 Minuten lagen sie mit 18:22 hinten. Doch spätestens, als HSV-Torhüter Ariel Panzer mit seinem Wurf über das gesamte Feld in das für Sekunden verwaiste Gästetor zum 22:23-Anschluss traf (49.), hatten die Warberger auch die Halle hinter sich gebracht. Tim Grondes Ausgleich zum 23:23 – ein ähnliches Muster wie zuvor bei Panzers Treffer – sorgte für brodelnde Stimmung von der Tribüne.

Gleich viermal steht Warberg/Lelm die Torumrandung im Weg

„Schade, dass wir in dieser Phase nicht sogar in Führung gehen konnten“, haderte Wosnitza. Die Chancen waren da, Burgwedel schien für Minuten auf der Rolle. Doch dann schlug besagtes Pfostenpech zu. „Viermal geht der Ball nicht rein“, ärgerte sich Wosnitza. Mehr noch: Viermal landete der Abpraller für die zweite Chance nicht bei den Warbergern, sondern in den Händen der Gäste. Und die reagierten abgezockt, ein Doppelschlag von Burgwedels Toptorjäger Julius Hinz (111 Saisontreffer) brachte die 26:24-Gästeführung. Felix Liebings Tor zum 26:27 (57.) ließ die Warberger letztmals am Unentschieden riechen, doch zwei Pfostenwürfe des HSV und zwei Konter der Gäste später stand es 26:29 (58.) – die Entscheidung.

„Wir haben gekämpft, wir haben alles gegeben. Die Moral war stark. Schade, dass es nicht zu mehr gereicht hat“, resümierte Wosnitza, der nach Jonas Gronde (Bänderriss, 4 bis 6 Wochen Pause) mit Marvin Peschmann (ebenfalls Bänderriss im Sprunggelenk) den nächsten Ausfall meldete. Nur gut, dass sich Nils Kühne bereiterklärt hat, dem HSV bis zum Saisonende aus der personellen Not zu helfen.

HSV: Panzer 1, Lampe – Rutsch 1, Kühne, Hotopp, E. Gronde 3, Liebing 8, T. Gronde 7, Frühauf 1, Schmidt 3, Kreikenbom, Meurer 2, Gode, Walther.