Warberg. Das Team von Trainer Niklas Wosnitza kassiert gegen den Lehrter SV erneut eine späte Niederlage – es ist das sechste punktlose Spiel in Serie.

Neues Jahr, neues Glück! Eine Floskel, die auf die Oberliga-Handballer des HSV Warberg/Lelm so gar nicht zutrifft. Denn für den Aufsteiger setzt sich die Serie frustrierender Ergebnisse nahtlos fort. Die 26:28 (11:13)-Heimniederlage im Jahresauftaktspiel gegen den Lehrter SV war die sechste Partie in Folge ohne Warberger Punktgewinn. Und: Zum vierten Mal in den vergangenen vier Begegnungen kassierten die HSV-Handballer den entscheidenden Wirkungstreffer erst in den Schlusssekunden.

„Irgendwie war dieses Spiel ein Déjà-vu“, sagte HSV-Trainer Niklas Wosnitza. Denn das, was sich in der Schlussphase gegen Lehrte auf dem Parkett der Süpplinger Nord-Elm-Halle abspielte, erlebten die Warberger in dieser Form nicht zum ersten Mal. Wieder einmal bot das Wosnitza-Team eine ansprechende Leistung, hielt gegen einen etablierten Oberligisten locker mit, zeigte in den entscheidenden Szenen aber Nerven und stand am Ende mit leeren Händen da. „Das ist schon frustrierend“, konstatierte Wosnitza.

Sechs Minuten vor dem Ende deutete sich das abermalige Frust-Ergebnis für die Warberger noch nicht an. Nach Sebastian Feigs einzigem Treffer lagen sie mit 27:24 vorne. Die Hausherren hatten eine fehlerbehaftete Phase in ihrem Spiel zwischen der 43. und 52. Minute scheinbar schadlos überstanden. Mit Zuspielen auf die Füße der Mitspieler oder mit unbedrängt ins Seitenaus geworfenen Bällen hatten sich die Warberger Mitte des zweiten Durchgangs unnötig in die Bredouille gebracht. So ließ sich die 21:19-Führung (46.) einfach nicht zementieren. Im Gegenteil: Sie bröckelte. Lehrte glich aus.

Angetrieben von den starken Tim Gronde und Felix Liebing legten die Gastgeber abermals vor – erst traf Marcel Frühauf zum 26:23 (53.), dann Feig zum 27:24. Auch nach Tim Grondes Tor zum 28:26 (55.) schien noch alles im Lot. Doch Lehrte ließ nicht locker. Allen voran ihr zehnfacher Torschütze Tobias Ratsch drehte nun auf – und warf seine Mannschaft mit drei Toren binnen drei Minuten mit 29:28 in Führung.

Eine Minute Zeit blieb dem HSV noch. Doch dann das: Marcel Frühauf vergab einen Siebenmeter, die dicke Chance zum Ausgleich war dahin. Die Warberger steckten aber nicht auf. 45 Sekunden blieben ihnen. Wosnitza verordnete seinem Team eine offene Manndeckung. Der Schachzug saß, die Hausherren eroberten sich 14 Sekunden vor dem Abpfiff einen letzten Ballbesitz. Wosnitza zog sofort eine Auszeit, besprach mit seinen Mannen die letzte Ballstafette.

Die aber klappte nicht. Marvin Peschmann suchte am Kreis Marcel Frühauf. Ein Lehrter stibitzte den Ball und leitete den Konter ein – 28:30, die Entscheidung in der Schlusssekunde. Zurück blieben tiefenenttäuschte Warberger. Wosnitza: „Ein Punkt wäre so wichtig für die Moral gewesen.“

HSV: Panzer, Lampe – Hotopp, Jonas Gronde, Erik Gronde 2, Nabel, Peschmann 1, Liebing 8, Feig 1, Tim Gronde 5, Frühauf 5, Schmidt 2, Rutsch 2, Meurer 1.