Warberg. Der Aufsteiger kommt gegen den MTV Vorsfelde unter die Räder. So wird es schwer, in dieser Liga Spiele zu gewinnen, sagt Trainer Niklas Wosnitza.

Diese Niederlage tut weh! Mit 18:39 (9:21) ging Handball-Oberligist HSV Warberg/Lelm in der Süpplinger Nord-Elm-Halle im Derby gegen den MTV Vorsfelde regelrecht unter. Die Partie zeigte einmal mehr, dass es für die Warberger in Liga 4 Grenzen gibt. Mit einer Leistung wie am Samstagabend wird es für den Neuling in dieser Saison wohl noch mehrere solcher Frusterlebnisse und -ergebnisse geben.

Für die Warberger türmten sich die Probleme nach noch ansprechender Leistung in den Anfangsminuten nur so auf. Beispiel 1: Ihre Torhüter waren in diesem Derby keine Faktoren. Baldur Lampe begann, fasste nicht einen Ball an und wurde beim Stand von 4:12 (16. Minute) durch Routinier Ariel Panzer ersetzt. Dem 49-Jährigen erging es jedoch nicht besser.

Vorsfeldes Weber erwischt Sahnetag, Liebing taucht früh ab

Erst in Minute 22 gelang die erste Warberger Torwart-Parade, als Panzer Jakob Nowaks Wurf mit dem Fuß abwehrte. Ganz anders sah es auf der Gegenseite aus: Vorsfeldes Nick Weber erwischte zwischen den Pfosten einen Sahnetag, er zog die Bälle regelrecht an und raubte den Warbergern mit jeder Parade mehr und mehr die Traute bei den Torwürfen. „Er hat überragend gehalten“, konstatierte selbst Warbergs Trainer Niklas Wosnitza.

Beispiel 2: Warbergs Rückraum war quasi nicht existent. Felix Liebing, der bislang eine sehr gute Saison spielt, tauchte gegen Vorsfelde früh ab. Nach zwei Stürmerfouls des Linkshänders in den Anfangsminuten nahm ihn Wosnitza vorsorglich für eine Weile vom Feld. Das Selbstvertrauen war da schon längst weg, der 19-Jährige taute auch in der zweiten Halbzeit nicht mehr auf. Gleiches galt für Lukas Meurer auf der Gegenseite, der irgendwie gehemmt wirkte, kein Vertrauen in seine Aktionen hatte. Auch Tim Gronde, anfangs noch ein guter Strippenzieher und Torschütze zum zwischenzeitlichen 3:3 (8.) musste früh erkennen, dass es gegen das Vorsfelder Abwehrbollwerk weder in Zweikämpfen noch mit Distanzwürfen ein Durchkommen gab.

Der deutlichste HSV-Rückstand beträgt 21 Treffer

Die Vorsfelder dagegen spulten routiniert ihr Pensum ab. Die Abläufe saßen, die Würfe sowieso. „Vorsfelde hatte enorme körperliche Vorteile und hat demonstriert, wie man gegen einen Aufsteiger spielen muss“, sagte HSV-Coach Wosnitza, dessen Mannschaft nach dem 3:3 ab der 10. Minute den Kontakt zu den Eberstädtern verlor. Es entwickelte sich ein frustrierender Abend für die Hausherren, die beim 15:36 (51.) ihren deutlichsten Rückstand verzeichneten.

„Wir kamen nie in 1:0-Konter, auch über die zweite Welle ging bei uns nichts“, analysierte Wosnitza weiter. „Mit einer Leistung wie heute wird es für uns schwer, in dieser Liga mitzuhalten.“ Und die Aufgaben für sein Team werden nicht einfacher. Nächsten Samstag (19 Uhr) geht’s zur SV Alfeld, eine Woche später gastiert Drittliga-Absteiger Bissendorf-Holte in Süpplingen. Wosnitza: „Wir lassen jetzt die Köpfe nicht hängen, sondern werden die Trainingswoche nutzen, um wieder Routinen in unser Spiel zu bekommen.“

HSV: Lampe, Panzer – Hotopp 2, J. Gronde, Peschmann 2, Liebing 2, T. Gronde 2, Schmidt, Feig 1, Gode 3, Meurer 2, Rutsch 4, Walther, Kreickenbom.