Warberg. Sie haben die passende Antwort gegeben! Die Oberliga-Handballer des HSV Warberg/Lelm deklassierten im Derby den VfB Fallersleben mit 36:27.

Der Stachel nach der 24:45-Schmach beim MTV Großenheidorn saß tief. Die Reaktion der Oberliga-Handballer des HSV Warberg/Lelm auf ihre höchste Pflichtspielpleite seit Jahren nur eine Woche später war erstaunlich. Mit 36:27 (18:16) kanzelten sie in der heimischen Nord-Elm-Halle in Süpplingen den VfB Fallersleben ab – und spielten sich dabei phasenweise in einen Rausch.

Die Vorab-Hiobsbotschaft, dass Lukas Meurer (erkrankt) sein Wiedersehen mit den Fallersleber Ex-Kollegen verpasst, sorgte bei den Warbergern nur kurzzeitig für Unbehagen. Spätestens als klar wurde, dass Meurer-Ersatz Peschmann im Rückraum einen Sahnetag erlebt, schwanden auf der Warberger Bank die Sorgen. Den Faktor Peschmann hatten die Fallersleber ganz offensichtlich nicht in ihr taktisches Kalkül einbezogen. Um so härter trafen die VfB-Defensive die Schlagwürfe des 28-Jährigen, mit denen er seinen HSV in der engen ersten Hälfte mehrfach auf Kurs hielt.

„Wir sind schleppend ins Spiel gekommen, waren nicht sofort griffig genug“, sagte Warbergs Trainer Niklas Wosnitza. Hinzu kam der eine oder andere Schiedsrichterpfiff, der, so Wosnitza, „mir nicht so gut gefallen hat“. In der gut besuchten Halle entwickelte sich zunächst ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Sowohl die Fallersleber, die ohne Torjäger Bert Hartfiel angetreten waren, als auch die Warberger hatten stets die passende Antwort auf die spielerischen Ideen des Gegners.

Das änderte sich unmittelbar nach dem Seitenwechsel. Kris Behrens’ Anschlusstor zum 16:17 (29.) kurz vor der Pause war das letzte Achtungszeichen der Fallersleber gewesen, danach übernahmen die immer variabler aufspielenden Warberger das Zepter. In Durchgang 2 kam seitens der Hausherren noch der Faktor Felix Liebing ins Spiel. Der Linkshänder drehte auf, spielte seine beste Halbzeit der bisherigen Saison. So sehr die Fallersleber an dem 19-Jährigen auch zerrten und zogen – er ließ sich einfach nicht halten. „Ein super Spiel von Felix“, lobte Wosnitza knapp.

Bereits in Minute 37 hatten sich die Warberger beim 23:18 jenes Fünf-Tore-Polster erarbeitet, das sie fortan erstaunlich reif verteidigten. Hinten hielten Felix Schmidt und Peschmann, assistiert von Marvin Gode, den defensiven Mittelblock zusammen. „Und nach vorne haben wir mit Tempo, aber nie mit zu viel Risiko agiert“, resümierte Wosnitza. „Wir haben unseren Stiefel heruntergespielt, und Fallersleben hatte keine Antworten mehr.“

HSV: Rüger, Lampe – Rutsch 4, Peschmann 7, J. Gronde 2, Liebing 9, T. Gronde 4, Schmidt, Nabel, Pissarczyk 2, Gode 1, Walther, Kreickenbom.