Velpke. In unserer Reihe rücken wir die ehrenamtlichen Helfer der Vereine ins Rampenlicht, dieses Mal den Sport-Tausendsassa Gerd Friedrich aus Velpke.

Handball, Leichtathletik, Rudern, Marathon und Triathlon – es gibt einige Sportarten, die Gerd Friedrich in seinem Leben ausgeübt hat und immer noch ausübt. „Der Sport ist mein Leben“, sagt der
80-Jährige, der sich in 2019 über eine runde Zahl freuen durfte: Da war es nämlich genau 40 Jahre her, dass der Velpker seine Trainer-C-Lizenz im Handball erworben hatte.

Anfänge im Handball

Genau diese Sportart war es auch, in der für „unseren“ Vereinshelden Mitte der 1970er Jahre alles begann. Nachdem 1975 die örtliche Turnhalle fertiggestellt worden war, gründete Gerd Friedrich die Handballsparte des Velpker SV und war daraufhin zunächst fünf Jahre lang Spartenleiter sowie Trainer der Schülermannschaft und der Erwachsenen, ehe er 1979 die Übungsleiter-C-Lizenz (Profil: Erwachsene/Ältere) erlangte.

Sportabzeichenabnehmer war Friedrich ab 1984 auch, zudem 1987 Mitbegründer der Leichtathletiksparte des Velpker SV. Wiederum nur drei Jahre später leitete der „Allesmacher“ seine erste Übungseinheit im benachbarten Rümmer, wo er für die Leichtathleten des LAV verantwortlich war. Bis heute trainiert er dort die Erwachsenen, und mischt auch selbst noch kräftig mit: So holte Friedrich erst im vergangenem Jahr mit der 4x100-Meter-Staffel des LAV den Senioren-Landesmeistertitel in der M60 sowie Platz 3 im Speerwerfen. Bei den Bezirksmeisterschaften der Senioren belegte er im Weitsprung Rang 1, im Diskuswurf und Kugelstoßen reichte es jeweils zum dritten Platz.

„Zauberlehrling“ lässt nicht mehr los

Doch zurück in die Historie: Ein Jahr, nachdem er seine erste Trainingseinheit in Rümmer geleitet hatte, wurde Friedrich im Herbst 1991 Übungsleiter beim Wolfsburger Ruderclub, bei dem er das Wintertraining der Kinder und ab 1993 dann auch für die Erwachsenen übernahm – eine Aufgabe, die ihm bis heute viel Spaß bereitet, wie eine kleine Anekdote belegt: „Die Kinder sagten, ich sei ein harter Hund, und die Erwachsenen sagten zum 1. Vorsitzenden: ,Nun sieh mal zu, wie du den Zauberlehrling wieder los wirst.’ Aber egal, wie das Training auch war, es hat keiner gemuckt oder aufgegeben.“

1996 erwarb der Tausendsassa, der auf vordere Platzierungen in den Altersklassen beim Triathlon und in der Leichtathletik zurückblicken kann, dann noch seine Übungsleiter-B-Lizenz für Sport in der Prävention und Rehabilitation. Prävention ist ein gutes Stichwort, denn Friedrich ist nicht nur die eigene Fitness wichtig, er möchte auch die Beweglichkeit bei anderen Menschen fördern. „Am wichtigsten sind die Bauch- und Rückenmuskeln, wenn die gut trainiert werden, hat man eine gute, aufrechte Körperhaltung“, sagt der 80-Jährige.

Bis heute vergeht kaum ein Tag, an dem der Velpker nicht selbst Sport treibt, und das sei schon immer so gewesen: „Früher bin ich immer Joggen gegangen, das hat mir immer viel Kraft gegeben. Vor allem dann, wenn es auf der Arbeit schwierig wurde. Ich war bei VW in der Datenverarbeitung tätig, gab es dort Probleme, bin ich nach Feierabend Laufen gegangen. Danach hatte ich den Kopf wieder frei und konnte wieder rational an die Themen herangehen“, erzählt Gerd Friedrich. Eine Erkenntnis, die in der aktuellen Situation aufgrund des Corona-Virus wohl wichtiger ist denn je…