Gifhorn. Das Team von Holger Ringe verpasst beim MTV Wolfenbüttel nach einer guten Leistung in der zweiten Hälfte die verdiente Belohnung.

Tobias Krull fand als Erster Worte für das, was er, der Sportliche Leiter sowie verletzte und gesperrte Torhüter des MTV Gifhorn mit seinen Teamkollegen im Meesche-Sportpark beim MTV Wolfenbüttel gerade erlebt hatte. „Das haben wir uns nicht verdient.“ Was war passiert? Krulls Gifhorner hatten auf der Zielgeraden der Auswärtspartie in der Fußball-Landesliga eine 3:2-Führung nach 0:2-Pausenrückstand noch aus den Händen gegeben und mit 3:4 verloren.

Nach Büchmanns Fehlgriff steht der MTV Gifhorn mit leeren Händen da

Es lief die fünfte Minute der Nachspielzeit, vier Minuten Aufschlag hatte Schiedsrichter Sascha Kordts angezeigt. Eine letzte Wolfenbütteler Freistoßflanke aus dem Halbfeld segelte in Richtung des Gifhorner Fünfmeterraums. Steffen Suckel, aufgerückter Innenverteidiger der Hausherren, stieg hoch und köpfte die Kugel flach aufs Gifhorner Gehäuse. Der Rest ist das, was im Sport oft als „Lucky Punch“ bezeichnet wird. Krull-Ersatz Tobias Büchmann schien den Ball bereits unter sich begraben zu haben, doch plötzlich kullerte die Kugel zur Überraschung aller hinter die Torlinie. Es war der Treffer zum 4:3-Sieg der Meesche-Kicker, der die Gifhorner kollektiv auf den Rasen sinken ließ. Kordts pfiff die Partie nach dieser Aktion gar nicht mehr an.

Die Gifhorner zeigten nach mutloser erster Halbzeit, die sie schmeichelhaft mit einem 0:2-Rückstand beendeten, nach dem Seitenwechsel eine bemerkenswerte „Stehaufmännchen“-Mentalität. Plötzlich liefen sie die Wolfenbütteler hoch an und provozierten Ballverluste. Der Lohn: Nach 76 Minuten und dem Eigentor von Wolfenbüttels Kapitän Nils Göwecke hatten sie die Partie von 0:2 auf 3:2 gedreht.

Gifhorner ärgern sich über späten Gegentreffer

„Unser Plan, den wir uns in der Pause zurechtgelegt hatten, war voll aufgegangen“, sagte Krull. Am Ende kam es indes anders: Die Wolfenbütteler trafen vom Punkt (78.) und in der Nachspielzeit. „Ärgerlich, dass wir für unsere geile zweite Halbzeit nicht belohnt wurden.“

MTV Gifhorn: Büchmann – Kolmer (21. Zeciri), Upmann, Steding, Ohk – Omarkhiel, Eilers, Luczkiewicz, Bahr (46. Kutz) – Wöhner, Hoffart (90. Meral).

Tore: 1:0 Böder (10.), 2:0 Ostapowicz (35.), 2:1 Ohk (53., Handelfmeter), 2:2 Omarkhiel (72.), 2:3 Eigentor Göwecke (76.), 3:3 Könnecker (78., Handelfmeter), 4:3 Suckel (90.+5).