Gifhorn. Der MTV Gamsen ist nicht nur in der Fußball-Kreisliga an der Spitze, er sitzt nun auch unterm Hallendach auf dem Thron.

Draußen top, drinnen top: Der MTV Gamsen führt nicht nur die Tabelle der Fußball-Kreisliga an, er ist auch das derzeit stärkste Team unterm Hallendach im Fußballkreis Gifhorn. Am Sonntagnachmittag setzte sich das Team von MTV-Trainer Ralf Schmidt bei den Hallenkreismeisterschaften der Herren durch.

Zunächst aber zur Gruppenphase: Für den frischgebackenen Hallenmeister der Samtgemeinde Brome, den FC Germania Parsau (4 Punkte), war nach der Vorrunde ebenso Schluss gewesen wie für die FSV Adenbüttel Rethen (6 Punkte) und den TSV Vordorf (2 Punkte), die sich allesamt an der Seite der Germanen in der Gruppe A aus dem Turnier verabschieden mussten. Die Kreisliga-Teams des HSV Hankensbüttel (9 Punkte) und MTV Gamsen (7 Punkte) hingegen blieben im Rennen um die Kreiskrone und zogen ins Halbfinale ein.

In der Gruppe B führten der SV Blau-Weiß Rühen (8 Punkte) und der SV Westerbeck (8 Punkte) das Feld an. Die Segel streichen mussten indes der Primus der 1. Kreisklasse 2 SV Gifhorn II (5 Punkte) und die Kreisligisten TSV Brechtorf (3 Punkte) und der TuS Müden-Dieckhorst (1 Punkt).

An Dramatik kaum zu überbieten war das erste Halbfinale zwischen den Hankensbüttelern und dem SV Westerbeck. Gut 60 Sekunden vor dem Ende ging Hankensbüttel mit 2:1 in Führung und sah schon wie der erste Finalist aus. Zwölf Sekunden waren nur noch zu spielen, da glich der SVW doch noch aus. Diesen eventuellen psychologischen Vorteil wusste die Mannschaft von Matthias Weiß zu nutzen. Alle Neunmeterschützen verwandelten, Hankensbüttel verschoss ein Mal, Westerbeck zog ins Finale ein.

Das zweite Semifinale hatte weniger Dramatik und nahezu keinerlei Highlights. Nach torlosen zehn Minuten musste die Entscheidung vom Neunmeterpunkt gefunden werden. Hier behielt der Kreisliga-Primus die besseren Nerven. Gamsens Eduard Sening verwandelte den entscheidenden Neunmeter.

Mit einem Neunmeterschießen ging es dann auch weiter. Der dritte Platz wurde so ermittelt. Rühen setzte sich durch. Bitter, denn so wurde das fußballerisch beste Team, das hatten dem HSV Hankensbüttel viele Trainer und Spieler attestiert, nur Vierter. HSV-Coach Dirk Asmus: „Es haben nur zwölf Sekunden gefehlt, aber manchmal entscheiden halt diese Nuancen.“

Abschließend dann der große Showdown: Gamsen oder Westerbeck, wer wird neuer Hallenkreismeister? Der MTV ging durch Lennard Emmermann und Batiba Outtara zweimal in Führung. Beide Treffer waren der Kategorie Slapstick zuzuordnen. „Wir sind immer wieder gut zurückgekommen“, kommentierte Westerbecks Spieler Marco Saretzki. Zweimal glich der SVW nämlich auch aus. Saretzki: „Die Tore waren gut herausgespielt, aber die Gegentore haben wir geschenkt. Aber wir sind weiter gekommen, als wir vorher gedacht hätten.“

Das bessere Ende hatte also Gamsen auf seiner Seite. Der wohl beste Spieler des Tages traf kurz vor der Schlusssirene zum 3:2, sicherte dem MTV den Titel und feierte dies artistisch mit einem Salto: Lennard Emmermann. Sein Trainer Ralf Schmidt war zufrieden mit dem Gewinn des Pokals, möchte dem Ganzen aber auch keine zu große Bedeutung beimessen. „Natürlich fahren wir jetzt gern mit dem guten Gefühl nach Hause. Aber wir haben andere Ziele...“

Große Zufriedenheit herrschte auch beim Kreisspielausschuss-Vorsitzenden Timo Teichert, der sich beeindruckt von der vorherrschenden Fairness zeigte: „Weder heute Morgen bei den Altsenioren, noch am Abend bei den Herren gab es eine Zeitstrafe – das ist Wahnsinn!“