Wahrenholz. Kästorf setzt sich dank eines späten Treffers im Landesliga-Derby gegen den VfL Wahrenholz 1:0 durch.

Dieses Derby hatte den Namen von der ersten Sekunde an verdient. Die Landesliga-Fußballer des VfL Wahrenholz und des SSV Kästorf schenkten sich zu keiner Zeit auch nur einen Zentimeter Rasen. Einzig die Torraumszenen fehlten fast gänzlich – zumindest bis zur 90. Minute. Dann fand eine Ecke von Nico Gercke über Umwege den Kopf von Kästorfs Torjäger Leander Petry, der aus kurzer Distanz einköpfte. Nach dem Siegtreffer zum 2:1 bei den Freien Turnern Braunschweig war Petry also schon zum zweiten Mal mit einem späten Treffer der SSV-Matchwinner.

Ein Derby mit hoher Intensität

Schon im Laufe des ersten Durchgangs waren die Emotionen zum Teil hochgekocht. Die gesamte Partie war geprägt von Zweikämpfen, vielen Fouls und Unterbrechungen sowie Provokationen von beiden Seiten – auf und durchaus auch neben dem Platz. „Die Intensität ist normal in so einem Derby“, betonte SSV-Trainer Heinz-Günter Scheil.

Dessen Team hatte, wie zu erwarten war, mehr vom Spiel und verbrachte viel Zeit in der Hälfte der Gastgeber. Die wehrten sich mit allem, was sie hatten und ließen bis zum Pausenpfiff keine nennenswerte Chance zu. Die beste Gelegenheit der ersten 45 Minuten gehörte dem VfL, nach einem Konter nahm Norman Balke eine Flanke direkt und setzte die Kugel etwa einen Meter über den Kasten (18. Minute).

Wahrenholz geht langsam die Luft aus

Nach Wiederbeginn sahen die Zuschauer ein unverändertes Bild. Beide Teams kamen zwar hier und da zu vereinzelten Abschlüssen, die die Torhüter Tobias Bremer (Kästorf) und Chris Neuschulz (Wahrenholz) aber vor keine großen Probleme stellten. Das änderte sich auch Mitte des zweiten Durchgangs nicht. „Zwischen der 65. Minute und der 80. ist uns so ein bisschen die Luft ausgegangen“, gab VfL-Trainer Sebastian Ludwig zu. Vor allem von der rechten Angriffsseite segelte eine Flanke nach der anderen in den Strafraum, die die Schwarz-Gelben aber wegverteidigten.

Scheil über den Sieg: „Glücklich, aber verdient“

Die Hektik nahm im Laufe der Partie noch zu, und als vieles für ein torloses Remis sprach, erzielte Petry seinen bereits vierten Saisontreffer. „Der Sieg ist glücklich, aber verdient. Wir hatten viel mehr Spielanteile“, resümierte SSV-Coach „Scheilo“. Er fuhr fort: „Wir haben das Spiel schon in der ersten Halbzeit kontrolliert. Das Ziel war, den Gegner in Bewegung zu halten.“ Sein Gegenüber Ludwig konnte seiner Mannschaft keinen Vorwurf machen: „Wir können auf dieser Leistung aufbauen. Das war eine deutliche Steigerung. Über ein 0:0 hätte sich auch niemand beschweren können.“

VfL: Neuschulz - L. Koch (86. Greve), Pieper, Soika, Müller – J. Koch, Reitmeier – Richter, No. Balke, Janetzko – Schön (69. Vespermann).

SSV: Bremer – Kröger, Palella, Hajdari, Brandt (80. Hajdaraj) – Tsampasis, N. Meyer (63. Salijevic), Saikowski, Gercke (90.+3 Ar. Zeqiri) – Mamalitsidis (86. Ad. Zeqiri), Petry.

Tor: 0:1 Petry (90.).