Gifhorn. Der Regionalligist erobert mit klaren Siegen gegen den bisherigen Primus und Wittorf-Neumünster II die Tabellenspitze.

Es war ein Doppel-Spieltag wie gemalt für Badminton-Regionalligist SG Gifhorn/Nienburg: Erst stürzte er mit einem unerwartet klaren 7:1-Erfolg die SG Hammer/Altenholz/Molfsee vom Thron und eroberte selbst die Tabellenspitze. Und dann teilten sich – parallel zum 6:2-Heimsieg gegen BW Wittorf-Neumünster II – die beiden ärgsten Verfolger auch noch die Punkte.

„Es war ein top Wochenende, ja sogar ein perfektes Wochenende für uns“, stellte Kapitän Dennis Friedenstab begeistert fest. „Dass wir gegen Hammer mit 7:1 gewinnen, damit hat wirklich keiner gerechnet“, betonte der 32-jährige Routinier.

Gifhorns Martina Nöst überrascht im Doppel mit Sonja Melzer und im Einzel

Den Grundstein zum Erfolg legten die Hausherren dabei in den Eingangsdoppeln, aus denen sie – an beiden Tagen – mit einer 2:1-Führung herausgingen. Gegen den bisherigen Tabellenführer aus der Nähe von Kiel war es das Damendoppel Martina Nöst/Sonja Melzer, das überraschte und dem Hammer-Duo Marina Korsch/Conny Paulsen erst die zweite Saisonniederlage zufügte. „Das war schon das beste Damendoppel der Saison“, sagte Friedenstab und merkte an: „Dafür ging bei ihnen dann am Sonntag nichts.“

Auch im Dameneinzel spielte Martina Nöst groß auf – „das war richtig stark“, meinte Friedenstab mit Blick auf den Zweisatzsieg der Österreicherin gegen Marina Korsch, die ihre erste Saisonniederlage überhaupt quittieren musste. Nicht minder überzeugend war der Auftritt von Patrick Thöne, der den Bundesliga-erfahrenen Jan Collin Strehse im Spitzenspiel in drei Durchgängen in die Knie zwang. „Patrick hat es wirklich gut gemacht“, lobte der SG-Kapitän die Nummer 1, mit der er bereits im Doppel souverän gepunktet hatte.

„7:1 klingt klar, aber wenn es dumm läuft, geht das Spiel eben 4:4-unentschieden aus“, meinte SG-Teammanager Hans Werner Niesner und spielte damit auf die vielen knappen Matches an, die diesmal allesamt an die Gifhorner gingen.

Damit war klar: Die Hausherren erwarteten als Klassenprimus am Sonntag das Kellerkind aus Wittorf-Neumünster – und waren gewarnt, hatten die Gäste doch am Samstag nur knapp mit 3:5 beim Zweitliga-Absteiger SV Berliner Brauereien verloren. „Wir waren etwas verkrampfter als gestern“, musste Friedenstab eingestehen nach dem 6:2-Erfolg. „Aber dann sucht man auch schon das Haar in der Suppe.“

Zwar patzte diesmal das Damendoppel – „es war eine Katastrophe heute“, gab Sonja Schlösser zu. Doch dafür überzeugten die Herrendoppel in neuer Zusammenstellung. Friedenstab/Thöne punkteten gewohnt souverän im zweiten, das erste Herreneinzel gewannen Marvin Schmidt und Yannik Joop ebenso klar. „Das war stark. Es hat gut geklappt mit Marvin“, freute sich Joop über den Zweisatzerfolg mit seinem neuen Partner.

Kulisse und Stimmung in Gifhorn „wie in Bundesliga-Zeiten“

Die „Katzenberg-Arena“ bleibt eine Festung! „Es war wie in Bundesliga-Zeiten“, stellte Teammanager Niesner fest. Rund 150 Zuschauer verwandelten die Sporthalle des Otto-Hahn-Gymnasiums in einen wahren Hexenkessel und trugen ihren Teil zum 7:1-Sieg im Spitzenspiel gegen die SG Hammer/Altenholz/Molfsee bei.

„Da kann man sehen, was es heißt, zu Hause zu spielen“, betonte Kapitän Dennis Friedenstab mit Blick auf die Gifhorner Heimstärke und schob nach: „Das war richtig geil. Es hat schon Bock gebracht, hier zu spielen.“ Ähnlich sah es Niesner auch: „Die Zuschauer kamen bei den teils sehr knappen Satzergebnissen voll auf ihre Kosten. Es hat viel Spaß gemacht.“

Kein Wunder, schließlich wurde mit diesem Erfolg aus dem Jäger nun der Gejagte, der den Platz an der Sonne bis zum Saisonende nicht mehr hergeben will – und schon den nächsten beiden Heimspielen in zwei Wochen entgegenfiebert. „Die Partie gegen Bremen ist nicht ohne“, weiß Dennis Friedenstab. „Wir müssen erst einmal unsere Hausaufgaben machen. Dann haben wir gegen die Berliner Brauereien ein halbes Endspiel“, erklärt der SG-Kapitän. Der Tabellendritte ist am 11. Februar zu Gast in Gifhorn und dürfte die höchste Hürde auf dem Weg zum Zweitliga-Aufstieg darstellen.

Die Ergebnisse vom Wochenende im Überblick

SG Gifhorn/Nienburg – SG Hammer/Altenholz/Molfsee 7:1

1. HD: Herbst/Joop – Städler/Strehse 11:21, 19:21

DD: Nöst/Melzer – Korsch/Paulsen 25:23, 21:15

2. HD: Friedenstab/Thöne – Breitkreutz/Gerteis 21:13, 21:14

1. HE: Patrick Thöne – Jan Collin Strehse 19:21, 21:17, 21:15

DE: Martina Nöst – Marina Korsch 21:8, 24:22

MX: Friedenstab/Melzer – Städler/Paulsen 21:13, 21:13

2. HE: Holger Herbst – Jona Breitkreutz 21:16, 19:21, 21:15

3. HE: Marvin Schmidt – Frederik Gerteis 21:10, 21:9

SG Gifhorn/Nienburg – Blau-Weiß Wittorf-Neumünster 6:2

1. HD: Schmidt/Joop – Trautloff/Holz21:16, 21:13

DD: Nöst/Melzer – Oldhaver/Kähler 12:21, 10:21

2. HD: Friedenstab/Thöne – Bohnsack/Vater 21:14, 21:17

1. HE: Patrick Thöne – Erik Bohnsack21:11, 21:10

DE: Martina Nöst – Manja Oldhaver21:17, 18:21, 21:6

MX: Friedenstab/Melzer – Trautloff/Kähler 21:11, 21:13

2. HE: Holger Herbst – Jarne Vater14:21, 14:21

3. HE: Marvin Schmidt – Sascha Holz21:11, 21:6