Braunschweig. Als der BTSC als neuer deutscher Meister feststand, wollten die Protagonisten kaum glauben, dass sie es geschafft hatten.

Neuerdings werden die Protagonisten und das Publikum beim Formationstanzen ganz schön lange auf die Folter gespannt, bis raus ist, wer gewonnen hat. Früher standen alle Tänzer zusammen auf der Fläche und erhielten hintereinanderweg ihre Wertungen in Sekundenabständen. Heutzutage müssen sie Minuten lang warten, bis jeder Konkurrent seinen Vortrag geleistet hat und benotet wurde, was sich gefühlt zu Stunden hinziehen kann und ganz schön stresst. Und zwar immer für den Führenden in der Kiss-and-cry-Ecke, wie es so schön Neudeutsch heißt. Also an einem Platz zum Küssen und Weinen, zum Jubeln und Betrübtsein.

Im Finale der deutschen Meisterschaft am Samstagabend starteten die Tänzerinnen und Tänzer des Braunschweiger TSC als Zweite, schnitten besser ab als Ludwigsburg und mussten folglich in die „Ecke“, erst den Durchgang der Nürnberger überstehen, dann jenen von Geheimfavorit Göttingen. Und plötzlich waren sie deutsche Meister. Doch die Braunschweiger konnten ihr Glück nicht fassen, trauten ihren Augen nicht – und vergaßen das Jubeln. Sie fielen sich in die Arme und vergossen ein paar Tränchen hier und dort. Dass es Freudentränen waren, ließ sich erahnen, aber nicht wirklich erkennen. „Man traut sich dann nicht so richtig, groß zu jubeln. Man mag das nicht glauben, denkt immer: Ist es das jetzt wirklich?, schilderte Teamsprecherin Felicitas Voss ihr Gefühlsleben im Moment des Triumphes.