Edemissen. Peter Fräßdorf unterbietet zweimal die Norm für die deutschen Senioren-Meisterschaften. Vechelder Raffael Mecke bleibt im Sprint erstmals unter acht Sekunden.

Am Pfingstsonntag war das Wetter nicht ganz auf der Seite der Leichtathletikfamilie: Beim landesoffenen Sportfest der LG Peiner Land in Edemissen zwang der starke Regen die etwa 250 Leichtathleten aus ganz Niedersachsen zu einer einstündigen Unterbrechung des Wettkampfes. Das hielt die Peiner Aktiven allerdings nicht davon ab, bemerkenswerte Leistungen abzurufen.

„Als Nächstes geht es Anfang Juni zu den Landes- und Norddeutschen Meisterschaften nach Schöningen. Nach Erding ist mein Ziel dann die WM in Göteburg.“

Peter Fräßdorf

Dabei stachen die Ergebnisse im Seniorenbereich heraus. Peter Fräßdorf von der LG Peiner Land war an diesem Tag nämlich nicht zu stoppen: Während der M45-Athlet über die 200 Meter nach nur 26,16 Sekunden ins Ziel kam, stoppte die Uhr für ihn bei der vollen Stadionrunde nach 56,50 Sekunden. Damit unterbot er gleich zweimal die Norm für die deutschen Senioren-Meisterschaften in Erding – und das deutlich. „Als Nächstes geht es Anfang Juni zu den Landes- und Norddeutschen Meisterschaften nach Schöningen. Nach Erding ist mein Ziel dann die WM in Göteborg“, erzählte Fräßdorf. Ebenfalls nach Bayern darf Jens Kuszynski (M50) vom MTV Vechelde reisen: Im 400-Meter-Lauf überquerte er hinter Fräßdorf als Zweiter die Ziellinie und freute sich über eine Zeit von 60,10 Sekunden.

Raffael Mecke vom MTV Vechelde bleibt im 50-Meter-Sprint erstmals unter 10 Sekunden

Gleich drei Siege fuhr Kuszynskis Vereinskollege Raffael Mecke ein. Allerdings nicht in der M50, sondern unter den Kindern der M11. Der Nachwuchsathlet drehte über die 800 Meter einsam seine Runden und kam nach 2:50,97 Minuten als Erster ins Ziel. Außerdem warf er den Ball mit 31 Metern so weit wie kein anderer und sprintete über die 50 Meter zu 7,97 Sekunden. „Ich bin im Sprint das erste Mal unter acht Sekunden geblieben“, freute sich der Vechelder im Zielbereich. Dicht auf den Fersen war ihm in diesem Wettbewerb Hjalte Levin Geffers von der LG Peiner Land: Er belegte mit glatten 8 Sekunden den zweiten Rang.

Über die kurzen Distanzen auf der Tartanbahn schienen die Vechelder nicht nur in der M11 unschlagbar zu sein. Auch Nola Kramer – Athletin der Altersklasse W13 – stürmte über die 75 Meter in 10,36 Sekunden als Siegerin über die Ziellinie. Im Weitsprung und Speerwurf wurde sie mit 4,15 und 21,19 Metern jeweils Zweite. Im Kugelstoßen der W13 dominierte Kramers Trainingspartnerin Alexandra Faulhaber. Sie stieß das drei Kilogramm schwere Gerät im ersten Versuch auf 8,69 Meter – damit kam keine der drei Konkurrentinnen an ihr vorbei. Während Faulhaber mit dieser Weite an ihre zuletzt in Bad Harzburg aufgestellte Bestleistung nur herankam, konnte Amira Weber auf ihre bisherige Top-Weite noch eine Schippe drauflegen: Die Kugel der Mehrkämpferin von der LG Peiner Land landete bei 10,89 Metern. Zudem war sie mit einer Zeit von 27,22 Sekunden über die 200 Meter so schnell wie noch nie.

Die jüngsten Peiner überzeugen in der Kinderleichtathletik

Weitere erfreuliche Leistungen für die Gastgeber gab es unter den Jüngsten. Den Kinderleichtathletik-Einzelmehrkampf der Achtjährigen gewann Louis Steinert vor seinem Vereinskollegen David Gawlita. In der weiblichen Konkurrenz belegten Anna Sonnenberg und Johanna Heinze in den Altersstufen W8 und W9 jeweils den Bronzerang. Den Sieg in der M9 schnappte sich Joris Engel vom SV Anker Gadenstedt. Der junge Leichtathlet setzte sich gegen acht Konkurrenten aus dem Umland durch und sammelte insbesondere im Drehwurf fleißig Punkte. Der Vöhrumer Vincent Knieling wurde im Weitsprung der Zehnjährigen mit einer Weite von 3,44 Metern Dritter.

Für den TSV Arminia Vöhrum präsentierte sich Greta Fischer einmal mehr von ihrer besten Seite: Die 13-Jährige verwies ihre Konkurrenz sowohl über die 75 als auch die 800 Meter in die Schranken. Die Uhr für die Siegerin stoppte nach 11,17 Sekunden und 3:11,80 Minuten. Im Weitsprung und Speerwurf wurde sie jeweils Dritte. Auf dem Bronzerang landete auch Fischers Teamkameradin Kristin Bollmann im Weitsprung der W10 – sie landete nach 3,68 Metern in der Edemissener Sandgrube.

Im Juni steigen in Edemissen erstmals seit zehn Jahren wieder Landesmeisterschaften

Im Frauenbereich stellte sich Berenike Stellmacher vom TSV Mehrum für den Speerwurf an ihre Anlaufmarkierung. Mit einer Weite von 26,70 Metern wurde sie Zweite. Der nächste große Wettkampf steht in Peine in vier Wochen an: Der Kreisverband richtet am 15. und 16. Juni nach zehn Jahren wieder Landesmeisterschaften aus und freut sich über jeden Zuschauer, der den Weg auf das Edemissener Sportgelände findet.