Braunschweig. Die Show mit vielen leisen, anmutigen Momenten sorgt für großen Applaus in der ausverkauften Volkswagen-Halle.

Dem Publikum in der ausverkauften Volkswagen Halle entfuhren am Sonntagnachmittag immer wieder „Aaahs“ und „Ooohs“. So sehr hatte die Show „Opus“ des Feuerwerks der Turnkunst es in seinen Bann gezogen. Mit feiner Akrobatik und Livemusik setzten die Macher einen Kontrapunkt zur eher lauten und schrillen Darbietung aus dem Jahr zuvor.

„Opus“ sollte die Zuschauer mitnehmen auf eine Zeitreise von den 1920er bis hinein in die 1960er Jahre. Mehr als 60 Künstler tummelten sich dafür auf der rechteckigen Bühne, die mit ihren metallenen Gaslaternen an das Paris früherer Jahre erinnern sollte. Auch die Kleidung der Athleten und Bandmitglieder war angepasst an die Zeit.

Doch es war vor allem einer, der das Braunschweiger Publikum immer wieder zum Schmunzeln brachte. Clown Tobias Wegner agierte so wundervoll unaufdringlich. Er verstand es, ohne viel Tamtam die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, wenn im dunklen Hintergrund die Seilwinden knarrten oder die Bühnenhelfer mit dem Abbau der unzähligen Turngeräte beschäftigt waren. Ja, sogar regnen ließ er es in der Halle. Und manch einer in den ersten Reihen bekam sogar ein paar Tropfen ab, als der stille Spaßmacher seinen Schirm blitzschnell ausschüttelte.

Geturnt wurde natürlich auch. Viola Brand auf dem Kunstrad bewies, wieviel Effekt man mit ganz wenig Equipment erzielen kann. Sie balancierte etwa gekonnt auf dem Lenker während ihr Sportgerät quasi selbstständig seine Runden drehte.

Auch die dänischen Flugwunder von der „Faceoff x Crew“ brachten die Leute zum Staunen. Ihre Sprünge und Salti auf einer länglichen Bahn waren so kraftvoll, dass beinahe nicht auffiel, dass die Landungen oft nur mit dem ein oder anderen Zwischenschritt gelangen. Großen Applaus erhielt auch die Gruppe Extreme Fly. Die vier Turner aus der Ukraine wirbelten nahezu schwerelos am Dreifachreck herum. Das Danceteam der Show verkürzte die Wartezeiten zwischen den einzelnen Auftritten.

Das Publikum bei Feuerwerk der Turnkunst in Braunschweig

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Stets begleitet wurden die Künstler übrigens von der Band „The Red Sox Peppers“ mit dem musikalischen Leiter Rick Jurthe am Klavier. Erstmals sorgten sechs Musiker mit Livemusik für die Untermalung der Show. Dies gelang in vielen Momenten vortrefflich, doch phasenweise hatten die Klänge nicht mehr viel mit der Rahmenhandlung mit der Zeitreise durch die Jahrzehnte zu tun. Als die Band sich und dem Motto der Show treu blieb, konnte sich die Menge aber kaum dagegen sträuben, im Takt zu klatschen.

Aus dem Applaudieren kam sie ohnehin kaum heraus. Denn auch nach der Pause folgte ein Höhepunkt dem nächsten. Die argentinische Gymnastin Sofia Speratti brachte es fertig, vier Bälle in der Luft zu halten, während sie sich mit beiden Händen auf Handstandklötzchen abstützte. Das Duo Rolling Wheel zeigte sogar einen waghalsigen Kopfstand auf dem Rhönrad.

Am lautesten wurde es jedoch, als die Mongolian Nomads ihr Können zeigten. In schwindelerregende Höhen katapultierten sich die Turner. Türme aus bis zu fünf Menschen übereinander stapelten sie in ihrer zweiten Darbietung. Schon zuvor hatten sie mittels zweier überdimensionaler Springseile für Furore gesorgt, als jeweils zwei übereinander balancierende Menschen gemeinsam über das Seil hüpften, dass zwei weitere Menschentürmchen schwungvoll in hohem Bogen schleuderten.

So konnten sich die Menschen auf den Rängen über eine unterhaltsame und kurzweilige Show mit abwechslungsreichen Darbietungen freuen. Und auch wenn turnerisch nicht zu jeder Sekunde alles perfekt klappte, konnten sich die Sportler sicher sein, Anerkennung für ihre Leistung zu erhalten. Und jedes „Aaah“ und „Oooh“ war an diesem Tage gerechtfertigt.

Für die heutige Veranstaltung von 17 Uhr an in der Volkswagen Halle sind noch Restkarten erhältlich. Die Tageskasse an der Halle öffnet eineinhalb Stunden vor Showbeginn.