Gießen. Braunschweigs Basketballer bekommen 46ers-Star John Bryant nicht in den Griff und unterliegen in einer Offensivschlacht 97:99 (51:48).

Bitterer geht’s nicht. Da schaffen Braunschweigs Basketballer 2,4 Sekunden vor dem Ende einer hochintensiven Nervenschlacht durch Scott Eatherton den Ausgleich in Gießen. Die Verlängerung ist nah. Doch die Gastgeber haben ja einen Mann, gegen den die Löwen an diesem Tag kein Mittel finden, und finden den Weg, ihm in dieser entscheidenden Sekunde noch irgendwie aus einem Einwurf heraus den Ball zuzuspielen. Und so vollstreckt Center John Bryant in letzter Sekunde zum 99:97-Triumph für die Heimmannschaft.

Da half den Braunschweigern auch ihre gute Angriffsleistung nichts. Mit sehr ausgeglichenem Teamspiel, aus dem gleich fünf Spieler – DeAndre Lansdowne, Scott Eatherton, Thomas Klepeisz, Chris Sengfelder und Shaquille Hines – zweistellig punkteten, erzielten sie starke 97 Zähler mit für ihre Verhältnisse guten 49 Prozent Trefferquote. Sensationelle 19 Offensivrebounds bescherten ihnen 16 Würfe mehr als sie der Gegner hatte, und nur neun Ballverluste waren ebenfalls ein guter Wert.

Aber in der Verteidigung, bei der langen Siegesserie das Prunkstück der Löwen, haperte es wie schon zuletzt in Crailsheim. Sie bekamen den Gegner nicht oft genug gestoppt. Die Gießener verwandelten herausragende 67 Prozent ihrer Würfe. Allen voran Koloss Bryant mit 33 Punkten, der auch noch 11 Vorlagen verteilte und gegen den Scott Eatherton körperlich nicht genug gegenhalten konnte.

Dieses verlorene Duell entschied letztlich die Partie, zumal Bryant vor seinem Siegtreffer auch noch per Dreier zur 90:89-Führung seines Teams in der letzten Sekunde einer Angriffszeit das Momentum auf die Seite seiner Mannschaft holte und im Schlussviertel insgesamt 15 Punkte erzielte. „Wir konnten ihn heute weder eins gegen eins noch als Team stoppen, der Unterschied lag in einer einzigen Person“, resümierte Löwen-Trainer Frank Menz, der ansonsten die Defensivleistung seiner Profis gar nicht so kritisieren wollte. Der Ex-Braunschweiger Brandon Thomas erzielte allerdings auch 26 Punkte.

Nach dem Bryant-Dreier tobte die Halle und trieb die Gießener an, während den Löwen im berüchtigten Pfeifkonzert der 46ers-Fans etwas die Nerven flatterten. Drei Würfe gingen daneben, ehe nochmal der Ausgleich gelang. Dennoch standen die Braunschweiger am Ende dieses tempogeladenen Krimis mit 16 Führungswechseln mit leeren Händen da. „Wenn man so ein Spiel gewinnen will, muss man die wichtigen Würfe in den letzten drei, vier Angriffen treffen, und das haben wir nicht geschafft“, brachte es Co-Trainer Steven Clauss auf den Punkt.

So endete sie tolle Hinrunde der Löwen mit zwei knappen und vermeidbaren Auswärtsniederlagen, die die positive Bilanz (9 Siege, 8 Niederlagen) aber nur ein kleines bisschen trüben.

Lansdowne 19 (44%, 3/7 Dreier, 4 Vorlagen, 2 Ballgewinne), Eatherton 18 (47%, 8 Rebounds, 4 Vorlagen), Klepeisz 14 (56%, 9 Vorlagen, 2 Ballgewinne), Sengfelder 14 (56%, 3/6 Dreier, 6 Rebounds), Hines 14 (56%, 4 Rebounds, 2 Ballgewinne), Koné 6, Lagerpusch 6, Rahon 4, Blake 2.

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