Braunschweig. . Braunschweigs Footballer sind geschockt nach dem Aus gegen Frankfurt im Halbfinale. Aber sie wissen auch: Es ist nicht normal, immer zu siegen.

Die Enttäuschung war riesig bei den Lions-Spielern nach dem Halbfinal-Aus gegen die Frankfurt Universe. So groß, dass viele nicht einmal in der Lage waren, laut zu fluchen. Nach dem 17:20 nach zweifacher Verlängerung standen sie leise Rede und Antwort, tief geschockt und ergriffen von einer Niederlage, die sie niemals erwartet hatten. Dabei hätte es gegen den gleichen Gegner an gleicher Stätte schon im Vorjahres-Halbfinale beim Erfolg mit zwei Punkten Differenz anders ausgehen können. Und erst recht im Eurobowl-Finale im Juni in Frankfurt, das die Lions mit 20:19 gewannen.

„Es ist schon ziemlich ruhig unten in der Kabine“, berichtete Niklas Römer, der in der ersten Verlängerung mit seinem Touchdown für den 17:17-Ausgleich gesorgt hatte. Fast jede gelungene Aktion hing auf beiden Seiten am seidenen Faden. Extrem groß war der Druck der Abwehrreihen. „Dass ich den Ball gefangen habe, war mehr Glück als Verstand. Ich stand einfach im richtigen Moment an der richtigen Stelle“, schilderte Römer. „Der Ball rutschte durch Nikolai Schumanns Hände, durch zwei, drei Frankfurter Verteidiger hindurch und mitten in meine Hände. Ich stand einfach da und konnte nur noch zugreifen.“