München. Borussia Dortmund hat gegen den FC Bayern 1:2 verloren. Die Dortmunder wurden erst vorgeführt - doch kämpften sich wieder ran. Der Spielbericht.

Nicht einmal den erfahrenen Jupp Heynckes hielt es auf seiner Bank: Der Trainer des FC Bayern München stand an der Seitenlinie, schrie und ruderte hektisch mit den Armen. Die Unruhe war verständlich, Heynckes musste mit ansehen, wie der FC Bayern München eine Partie gegen Borussia Dortmund, in der er lange Zeit drückend überlegen war, fast noch fast noch aus der Hand gegeben hätte und am Ende das DFB-Pokal-Achtelfinale mit viel Glück 2:1 (2:0) gewann. Dortmund hatte lange wenig entgegenzusetzen, musste froh sein, kein Debakel zu erleben – und sich am Ende doch ärgern, das trotz einer Energieleistung der Ausgleich nicht mehr fiel.

Den ersten Rückschlag hatte der BVB schon vor dem Anpfiff hinnehmen müssen: Pierre-Emerick Aubameyang konnte wegen Hüftproblemen nicht mitwirken, obwohl die medizinische Abteilung bis zuletzt alles versucht hatte, um den besten BVB-Torjäger fit zu bekommen. Es war der neunte Verletzte bei den Dortmundern – und Trainer Peter Stöger reagierte darauf, indem er eine überaus defensive, auf Konter angelegte Herangehensweise verordnete.

BVB zu passiv

Weil aber die Dortmunder am eigenen Strafraum viel zu passiv verteidigten, kamen die Bayern schon früh zu zahlreichen Großchancen: Arturo Vidals Kopfball klatschte gegen die Latte (3.), der Schuss von James Rodriguez wurde noch eben zur Ecke abgefälscht (6.), Robert Lewandowski scheiterte frei vor Roman Bürki (8.). Auch bei David Alabas Schuss von der Strafraumgrenze reagierte der Schweizer stark (11.), Niklas Süles Kopfball lenkte er an die Latte – doch Jerome Boateng köpfte den Abpraller ins Tor (12.).

Mit der Führung im Rücken agierten die Bayern nun abwartender – und der BVB kam aus dem Nichts zur großen Ausgleichschance: David Alaba verpasste eine eigentlich harmlose Flanke, Andrey Yarmolenko stand plötzlich völlig frei vor dem Tor – schoss allerdings Alaba auf der Torlinie an (35.). Statt des Ausgleichs fiel die Entscheidung: Wieder verteidigten die Dortmunder viel zu passiv, Lewandowski steckte durch auf Müller, der den herausstürzenden Bürki lässig überlupfte (40.).

Bürki glänzend

Auch die zweite Halbzeit begannen die Bayern druckvoll: James zog ab, doch Bürki lenkte den Ball reaktionsschnell um den Pfosten (46.). Den anschließenden Eckball köpfte Süle über das Tor (47.). Und bei Müllers Kopfball aus kürzester Distanz reagierte erneut Bürki glänzend (49.). Der BVB dagegen kam nur zu wenigen Chancen, etwa durch Kagawa – doch der Japaner verzog deutlich (57.).

Die Partie plätscherte dahin und wurde plötzlich doch noch einmal spannend. Die Bayern waren nun zu passiv, ließen Kagawa flanken und Yarmolenko köpfen (76.) – der BVB war wieder dran. Doch obwohl die Gäste nun alles nach vorne warfen, die Münchener regelrecht einschnürten, wollte der Ausgleich nicht mehr fallen. Kurz vor Schluss vergab Isak die große Ausgleichschance.

Tore: 1:0 Boateng (13.), 2:0 Müller (40.), 2:1 Yarmolenko (77.)