Braunschweig. Mit 24 Ja-Stimmen ist bei dem Votum knapp die nötige Zweidrittel-Mehrheit erzielt worden. Fans hatten gegen einen Investor protestiert.

Denkbar knapp war es am Montag in Frankfurt. Bei der Mitgliederversammlung der Deutschen Fußball-Liga (DFL) wurde darüber abgestimmt, ob das Präsidium Verhandlungen intensivieren darf, um einen Investor im deutschen Profi-Fußball an Bord zu holen. Ein Thema, das heiß diskutiert wird – und das Fußball-Land spaltet. Besonders die Ultragruppierungen stemmen sich gegen ein solches Vorhaben. Mit 24 Ja-Stimmen wurde der Antrag gerade so mit der nötigen Zweidrittel-Mehrheit angenommen. Zwei Klubs enthielten sich, zehn stimmten mit Nein – darunter auch Eintracht Braunschweig.

Der Zweitligist wurde bei der Versammlung von Wolfram Benz repräsentiert. Zuvor habe sich der Geschäftsführer eng mit dem Aufsichtsrat abgestimmt, der Benz schließlich damit beauftragte, den Investoren-Antrag abzulehnen. Das Gremium habe es sich mit der Entscheidung „nicht leicht gemacht“, wird Benz in einer Klubmitteilung zitiert.

Darum stimmte Eintracht Braunschweig mit Nein

Bereits im Mai war ein Votum dieser Art von den 36 Profiklubs abgelehnt worden. Nun habe „die DFL in den vergangenen Wochen aus unserer Sicht überraschend den Prozess wieder aufgenommen“, sagt Benz.

Die Entscheidung Eintracht Braunschweigs, bei der Abstimmung mit Nein zu stimmen, begründet Benz wie folgt: „In der Kürze der Zeit konnte ein Großteil der damals von uns und anderen Klubs kritisierten Aspekte inhaltlich dargestellt und entsprechend eingearbeitet werden. Was allerdings nach wie vor fehlte, war die konsensfähige Prüfung und detaillierte Vorstellung alternativer Finanzierungsmodelle. Dazu kommt, dass die aktuellen, aus dem Investorenmodell zu erwartenden, wirtschaftlichen Ergebnisse deutlich unter den im Frühjahr angekündigten Werten lagen. Bei einer Entscheidung, die für mindestens die nächsten 20 Jahre Auswirkungen auf den deutschen Fußball haben wird, wäre dies aus unserer Sicht unumgänglich gewesen. Daher fühlte sich eine Zustimmung zu diesem Modell für uns nicht richtig an.“

Ein Investor für die DFL: Darum geht‘s

Der Klub lehne „privates Beteiligungskapital (Private Equity) nicht grundsätzlich ab. Allerdings ist es aus unserer Sicht zwingend erforderlich, die Alternativen vollumfänglich zu kennen und zu bewerten. Aus diesem Grund haben wir den Antrag abgelehnt. Gleichwohl akzeptieren wir das demokratische Abstimmungsergebnis aus der Mitgliederversammlung.“

Die Abstimmung hatte im Vorfeld für viele Diskussionen gesorgt. Der VfL Wolfsburg etwa hatte der Abstimmung angekündigt, dem Deal positiv gegenüber zu stehen. Den genauen Umfang eines möglichen Investoren-Engagements, lesen Sie hier.