Braunschweig. Nach 21 Minuten sehen die Braunschweiger gegen Bielefeld wie sichere Verlierer aus, doch sie holen noch einen Punkt.

Eintracht Braunschweig hat vielleicht nicht die beste Mannschaft der 2. Fußball-Bundesliga, aber eines kann man den Löwen nicht absprechen: Dass sie ein großes Kämpferherz besitzen. Das pulsierte nach einem 0:3-Rückstand am Sonntag im Kellerduell gegen Arminia Bielefeld heftig. Die Blau-Gelben trotzten Personal-Misere und Rückschlägen, kamen stark zurück und verdienten sich mit dem 3:3 (2:3) einen wichtigen Punkt im Abstiegskampf.

Als neutraler Fußball-Zuschauer kam man auch diesmal im Eintracht-Stadion voll auf die Kosten. Die Eintracht und Bielefeld lieferten sich in den ersten 45 Minuten einen Schlagabtausch, der es in sich hatte. Fünf Tore wurden geboten, leider aus Braunschweiger Sicht waren drei davon Treffer der Gäste. Nach diesem wilden Ritt vor der Pause wurde es zunächst etwas ruhiger, bis Anthony Ujah den umjubelten Ausgleich für die Blau-Gelben erzielten.

So war das Heimspiel Eintracht Braunschweig gegen Bielefeld

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Frühes Slapstick-Eigentor von Fejzic

Eigentlich war die Mannschaft von Eintracht-Trainer Michael Schiele nach 21 Minuten sportlich erledigt. 0:3 lag sie da bereits hinten, nach einem frühen Slapstick-Eigentor und anschließend einem haarsträubenden Auftreten in der Defensive. Die inzwischen acht Ausfälle – kurz vor Anpfiff hatte sich noch Stürmer Manuel Wintzheimer mit Rückenproblemen abgemeldet – konnten die Blau-Gelben auf Zweitliga-Niveau offensichtlich nicht kompensieren. Und dann kam auch noch früh Pech dazu. Ein Schuss des Ex-Braunschweigers Jomaine Consbruch klatschte in der sechsten Minute an den Pfosten, von da an den Rücken von Eintracht-Keeper Jasmin Fejzic und rollte anschließend über die Linie zum 0:1 ins Tor.

Fast schon täglich grüßt bei den Löwen das frühe Gegentor. Bereits in den vergangenen zwei Spielen hatten sie in der Anfangsphase Treffer hinnehmen müssen. Und die 19.758 Zuschauer im Eintracht-Stadion fühlten sich schon bald an die Niederlage vor 2:3-Niederlage vor zwei Wochen gegen Holstein Kiel erinnert. Da hatten die Braunschweiger nach 48 Minuten ebenfalls 0:3 hinten gelegen. Gegen Bielefeld dauerte es nur 21, weil die Eintracht nach dem 0:1 eine Viertelstunde desaströs auftrat. Kein Zugriff auf die Gegenspieler, kein vernünftiger Ansatz im Spiel nach vorne, und dann noch ein wackliger Fejzic im Tor. Die Nummer 1 der Löwen sah auch beim 0:2 nicht gut aus, ließ einen Schuss von Consbruch nach vorne abprallen, Bryan Lasme staubte ab (11. Minute).

Pherai reißt die Kollegen mit einem Doppelpack mit

Als Guilherme Ramos wenig später per Kopf auf 3:0 für die Arminia erhöhte, wollte kaum noch jemand an einen Sieg der Gastgeber glauben. „Wir wollen euch kämpfen sehen“, sang die Fankurve, wohl nur in der Hoffnung, dass ihre Mannschaft ein Debakel vor heimischer Kulisse verhindern würde. Aber die Blau-Gelben überraschten nun positiv, machten wie gegen Kiel mit viel Moral aus dem 0:3 ein 2:3. Das auch dank eines überragenden Immanuel Pherais. Der Edeltechniker, der so lange verletzt ausgefallen war, zeigte sich erstmals nach seiner Rückkehr mit der Frische und Explosivität, die die Braunschweiger im Abstiegskampf so sehr benötigen. Antritt, Abschluss, Spielwitz – das alles zeigte der Niederländer, traf doppelt und riss seine Kollegen mit. Das 1:3 (22.) erzielte er nach Vorlage von Maurice Multhaup (22.), der ihm auch beim 2:3 mit einem doppelten Doppelpass assistierte, bevor Pherai den Ball aus spitzen Winkel ins Netz hämmerte (34.). Was für ein Spiel, was für ein Schlagabtausch!

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Trotz der tollen Unterhaltung für das Publikum machen die Defensivschwächen der Eintracht für die nächsten Wochen aber Sorgen. Es wird Zeit, dass Spieler wie Filip Benkovic zurückkommen. „Es ist abartig, was wir gerade an Pech haben, allein bei den Verletzungen. Doch wir haben Moral bewiesen, dagegen gewehrt, und wir werden uns auch weiterhin dagegen wehren“, versprach Fejzic. Und trotz der vielen Rückschläge wurde sein Team mit der Zeit gegen Bielefeld stärker und defensiv stabiler. Auch deshalb, weil Bielefeld durch die zwei Gegentreffer total verunsichert war und den knappen Vorsprung nur noch über die Zeit retten wollte.

Ujah weckt das Stadion

Dementsprechend zäh geriet zunächst die zweite Hälfte, vor allem im Vergleich zum Spektakel vor der Pause. Aber der eingewechselte Ujah beendete die Lethargie. Sein strammer Schuss zum 3:3 (72.) war ein Weckruf für das ganze Stadion. Die Eintracht war zurück und auch die Zuschauer auf den Sitzplätzen erhoben sich zur Anfeuerung von ihren Plätzen. Davor hatte Fejzic seine Elf mit einer guten Fußballabwehr bei der besten Bielefelder Chance der zweiten Hälfte vor dem 2:4 bewahrt (66.).

Das ganze Eintracht-Team hatte sich nach dem frühen Rückstand gesteigert und verdiente sich ein Remis, das im Kampf um den Klassenerhalt noch wichtig sein kann. „Es ist wichtig, dass wir den Gegner hinter uns gelassen haben“, sagte Schiele. Seine Eintracht bleibt in der Tabelle knapp über dem Strich und Bielefeld auf dem Relegationsplatz. Und fast genauso wichtig war, „dass wir eine überragende Moral gezeigt haben. Das war ein Ausrufezeichen nach den ersten 20 Minuten, dass die Mannschaft lebt. Wir sind da“, fügte Schiele stolz hinzu.

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