Düsseldorf. Die Löwen kassieren zum zweiten Mal in Folge drei Gegentreffer und verlieren in Düsseldorf mit 1:3.

So wird es schwierig mit dem Klassenerhalt in der 2. Fußball-Bundesliga für Eintracht Braunschweig. Nach dem 2:3 im letzten Heimspiel gegen Holstein Kiel haben sich die Löwen am Freitagabend auch bei Fortuna Düsseldorf besonders in der Defensive als sehr anfällig erwiesen. Zur Pause lag die Elf von Trainer Michael Schiele bereits 0:2 zurück, obwohl Torwart Jasmin Fejzic in der ersten Hälfte einen Elfmeter hielt. Am Ende stand es 3:1 für die Gastgeber – die dritte Eintracht-Pleite am Stück und die vierte in diesem Jahr.

Schiele wechselt gleich sechsmal in der Startelf

Dabei hatte Schiele nichts unversucht gelassen, den Negativ-Trend zu stoppen. Im Vergleich zur Niederlage gegen Kiel hatte er seine Startelf stark verändert. Für Hasan Kurucay, den gelbgesperrten Jannis Nikolaou, Jan-Hendrik Marx, Anton Donkor, Keita Endo und Anthony Ujah begannen diesmal Linus Gechter, Nathan de Medina, Maurice Multhaup, Niko Kijewski, Robin Krauße und der lange lange Zeit mal wieder Edel-Techniker Immanuel Pherai.

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Aber egal, was sich Schiele bei diesen gleich sechs Umstellungen gedacht hatte, bereits in der ersten Spielminute war alles Makulatur. Es waren genau 48 Sekunden gespielt, als der Ball das erste Mal hinter Fejzic im Tor der Eintracht einschlug. Die Eintracht hatte auf der linken Seite bei einem Einwurf der Düsseldorfer geschlafen, Danilo Wiebe den Ball zudem etwas unglücklich in den Lauf von Jorrit Hendrix verlängert. Dieser fand in der Mitte Dawid Kownacki, der sich elegant um Gegenspieler Linus Gechter drehte und abzog. Es war laut Sky der schnellste Gegentreffer in der Zweitliga-Geschichte von Eintracht Braunschweig.

Gleich am Anfang wird es bitter

Gleichzeitig war es der ganz bittere Auftakt in eine erste Hälfte, an deren Ende die Braunschweiger mit einem 0:2-Rückstand sogar noch gut bedient waren. Die Löwen hatten zwar zwischendurch etwas Oberwasser und setzten die Fortuna unter Druck. Zwingendes kam dabei aber nicht heraus. Alle Schüsse wurden abgeblockt, spätestens am gegnerischen Strafraum gingen der Eintracht die Ideen aus. Und auf der anderen Seite hätten die Gastgeber bereits nach 18 Minuten erhöhen können. Doch Rouwen Hennings scheiterte mit seinem Strafstoß, den Kownacki gegen Saulo Decarli herausgeholt hatte, an Fejzic.

Zwölf Gegentore in den vergangenen fünf Spielen

Sehr lange musste die Fortuna anschließend aber nicht auf das 2:0 warten. Bei einem Freistoß wurde Christoph Klarer von der Eintracht-Abwehr ziemlich alleingelassen, hatte kaum Probleme einzuköpfen (25.). Mit so einem Defensivverhalten, wie es die Blau-Gelben in den ersten 45 Minuten, zeigten, wird es in der 2. Liga schwer. Die Eintracht hat nun bereits zwölf Gegentore in den ersten fünf Punktspielen des Jahres kassiert, spielte nur beim 2:0-Erfolg gegen den 1. FC Heidenheim zu null.

Krauße von der Ecke direkt auf Tor

Immerhin stimmt bei den Löwen die Moral, so auch in Düsseldorf. Trotz der zwei Rückschläge in den ersten 45 Minuten steckten die Blau-Gelben nicht auf, kämpften sich zurück in die Partie. Allerdings war da auch etwas Glück dabei. Die Fortunen kontrollierten die Begegnung eigentlich zu Beginn der zweiten Hälfte recht souverän, doch dann unterlief ihrem Torwart Florian Kastenmeier bei einer Ecke ein folgenschwerer Fehler. Eintrachts Mittelfeldspieler Krauße hatte den Ball mit Effet in Richtung Tor getreten, Kastenmeier unterschätze etwas die Flugkurve, schnappte sich den Ball klar, allerdings knapp hinter der Linie – so entschied jedenfalls der Schiedsrichter nach Ansicht der TV-Bilder. Am Ende wurde der Treffer als Eigentor gewertet.

Eintracht wirft alles nach vorne

Der Eintracht war es egal, das Spiel war wieder spannend. Die Braunschweiger warfen alles nach vorne, brachten Düsseldorf wieder ins Schwimmen. Vielleicht geht da doch noch etwas, dachten sich die mitgereisten Braunschweiger Fans.

Aber erneut waren für ihr Team klare Chancen Mangelware. Der Schiele-Elf fehlten die spielerischen Mittel, um den Abwehrriegel der Fortuna zu knacken. Dazu bot sich den Hausherren nun viel Platz zum Kontern. Einmal nutzten die Düsseldorfer das perfekt. Jona Niemiec wurde mit einem Pass aus der eigenen Hälfte auf die Reise geschickt. Er ließ sich diese Möglichkeit nicht nehmen, blieb cool vor Fejzic und verwandelte zum 3:1 (85.).

Damit war das Spiel praktisch entschieden, auch wenn der Treffer erst nach Videobeweis zählte. Die Eintracht hatte an diesem Tag kein Glück in den entscheidenden Szenen. Doch vom Kampfgeist abgesehen fehlt den Löwen im Moment auch einiges, um sich dieses auf Zweitliga-Niveau zu erarbeiten.