Braunschweig. Nach einem Jahr in Karlsruhe zieht es den 29-Jährigen wieder nach Braunschweig. Er sagt: „Ich hatte immer das Gefühl, hier noch nicht fertig zu sein.“

Nach nur einem Jahr in Karlsruhe ist Fabio Kaufmann zurück in Braunschweig. Der Transfer des offensiven Mittelfeldspielers zur Eintracht, für die er bereits in der Saison 2020/21 in der 2. Fußball-Bundesliga spielte, hatte sich in den vergangenen Tagen angedeutet und wurde am Donnerstag mit seiner Unterschrift unter einen Vertrag bis zum 30. Juni 2024 perfekt gemacht. Und die Freude über die Rückkehr war sowohl aufseiten des Spielers als auch beim Klub groß.

„Es ist sehr schön, wieder in Braunschweig zu sein. Ich hatte immer das Gefühl, bei der Eintracht noch nicht fertig zu sein“, sagt Kaufmann. Der 29-Jährige hatte die Blau-Gelben vor einem Jahr verlassen, nachdem er mit ihnen trotz guter persönlicher Leistungen den Abstieg aus der 2. Liga nicht verhindern konnte und war zum Karlsruher SC gewechselt. Bei den Badenern konnte der Rechtsaußen allerdings nicht an seine Leistungen im Löwen-Trikot anknüpfen. Ein Grund, warum sich die Braunschweiger nach ihrem sofortigen Wiederaufstieg Hoffnungen auf eine Rückkehr Kaufmanns machten. Zudem hat Cheftrainer Michael Schiele seit gemeinsamen Zeiten in Würzburg eine enge Verbindung zu dem Profi.

Fabio Kaufmann hat sich für den zweiten Anlauf viel vorgenommen

Dieser will es im zweiten Anlauf mit der Eintracht in der 2. Liga besser machen. „Leider konnte ich in meiner ersten Zeit bei den Löwen aufgrund von Corona den Verein und die Stadt gar nicht richtig kennen lernen. Darauf freue ich mich und werde alles daran setzen, dass wir unser Ziel Klassenerhalt in dieser Saison erreichen“, sagt er. Angeblich kommt er sogar ablösefrei nach Braunschweig zurück. Laut der Bild-Zeitung wollte der KSC das Gehalt für den Flügelflitzer sparen und ließ ihn deshalb ohne eine Transfersumme gehen.

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Das wäre für die Eintracht ein doppelter Grund zur Freude, selbst wenn Kaufmann nach einem für ihn schwierigen Jahr wahrscheinlich erstmal wieder zu seiner Topform zurückfinden muss. Braunschweigs Sport-Geschäftsführer Peter Vollmann ist aber überzeugt, einen guten Griff getan zu haben. „Wir freuen uns sehr, dass wir Fabio wieder bei uns im Team haben. Unser Trainer kennt ihn bestens aus seiner Zeit in Würzburg. Er passt charakterlich sehr gut in unsere Mannschaft. Sportlich bringt er Tempo, Torgefahr und gute Vorbereiterqualitäten mit“, sagt Vollmann.

Konkurrenzkampf mit Maurice Multhaup

Er und Schiele konnten mit diesem Transfer auch eine Kaderbaustelle schließen. Für die rechte Offensivseite waren die Löwen auf der Suche nach einer Alternative zu Maurice Multhaup. Der 25-Jährige spielte eine gute Drittliga-Saison und besitzt wie Kaufmann Zweitliga-Erfahrung. Doch nur mit ihm auf rechts wäre es wohl fahrlässig gewesen, die Mission Klassenerhalt anzugehen. Vollmann und Schiele haben es sich zum Ziel gesetzt, jede Position möglichst doppelt zu besetzen. Auf der rechten offensiven Außenbahn ist ihnen das nun gelungen.

Multhaup und Kaufmann werden sich dort sicherlich einen guten Konkurrenzkampf liefern. In Sachen Zweitliga-Erfahrung ist Kaufmann seinem Konkurrenten ein Stück voraus. Während Multhaup auf 65 Partien (vier Tore) im deutschen Unterhaus kommt, kann der Eintracht-Rückkehrer dort bereits 101 Begegnungen (sieben Tore) vorweisen.

Eintracht Braunschweig hat mehrere Kandidaten für die rechte Seite

Nun geht es für die Eintracht darum, auch auf der linken Seite für ähnliche Qualität zu sorgen. Im Aufgebot steht im Moment mit Enrique Pena Zauner nur ein gelernter Linksaußen. Kaufmann, Multhaup und auch Luc Ihorst könnten dort sicherlich ebenfalls spielen, trotzdem soll ein weiterer Profi für diesen Posten kommen. Nach Informationen unserer Zeitung stehen der Japaner Keita Endo von Erstligist Union Berlin sowie Aaron Opoku vom Hamburger SV (war in der vergangenen Saison an den VfL Osnabrück ausgeliehen) in der engeren Auswahl. Doch auch mit einem Schweizer sollen sich die Braunschweiger in Gesprächen befinden.

Wer es am Ende wird, könnte sich bereits in den nächsten Tagen entscheiden. Die Eintracht bricht am Sonntag in ihr Trainingslager in den Schwarzwald auf, und die Blau-Gelben haben die Hoffnung, bis dahin oder zumindest in den ersten Trainingslagertagen einen weiteren Offensiv-Neuzugang präsentieren zu können. Gelingt das, würde das Bild der Löwen-Elf für die kommende Saison weiter Gestalt annehmen. Zumindest die Kaderbaustelle auf der rechten offensiven Seite wurde mit Kaufmanns Rückkehr nun geschlossen. Und der 29-Jährige will zeigen, dass er mit der Eintracht einen Abstiegskampf auch erfolgreich beenden kann.