Braunschweig. Bernd Nehrig war der Schlüsselspieler bei Eintrachts 1:0-Sieg gegen Unterhaching. Der Mittelfeldspieler agierte diesmal fast wie ein Libero.

Früher spielte fast jede Mannschaft mit ihm, doch im modernen Fußball hat der Libero eigentlich ausgedient. Aber wie Bernd Nehrig am Samstag beim 1:0 (1:0)-Erfolg von Eintracht Braunschweig gegen die Spielvereinigung Unterhaching agierte, sah es zeitweise schon sehr nach dem berühmten „letzten Mann“ vor dem Torwart aus. Immer wieder ließ sich der 32-Jährige, der den verletzten Stephan Fürstner als Kapitän der Löwen vertrat, von seiner Position im zentralen Mittelfeld zwischen die beiden Innenverteidiger fallen. Von dort aus koordinierte er Eintrachts Defensive und leitete zudem viele Angriffe ein.

Das war vielleicht nicht der einzige Grund, warum die Blau-Gelben vor 16.694 Zuschauern im heimischen Stadion den nächsten Sieg einfuhren. Marcel Bärs Traumtor aus spitzem Winkel kurz vor dem Halbzeitpfiff, ein leidenschaftlicher Kampf der ganzen Mannschaft bis zur letzten Minute und auch eine schwache Chancenverwertung der Gäste in der ersten Hälfte spielten ebenfalls eine entscheidende Rolle, dass die Braunschweiger gegen eines der stärksten Teams der 3. Fußball-Liga siegten und in der Tabelle auf den 17. Platz vorrückten. Dennoch war Nehrigs regelmäßiges Zurückweichen in die Abwehrreihe einer der Schlüssel zum Erfolg. Defensiv gab der Routinier seinen Nebenleuten Steffen Nkansah und Robin Becker Stabilität und auch im Spiel nach vorne erwies sich diese Maßnahme als taktische Glanzleistung. Aus der defensiven Position heraus, leitete Nehrig den Spielaufbau. Unterhaching stellte das – mit Ausnahme von etwa 20 Minuten in der ersten Hälfte – doch vor ungeahnte Probleme.