Wolfsburg. Am Freitag geht es nach dem verdienten 1:4 im alles entscheidenden Spiel 3 der Finalserie um den Titel.

Jetzt gibt’s das Herzschlagfinale: Die Grizzlys Wolfsburg haben die erste Chance auf den Gewinn der deutschen Eishockey-Meisterschaft nicht nutzen können. Gegen Nordstaffel-Meister Eisbären Berlin setzte es nach fünf Siegen in dieser Saison in Serie die erste Niederlage. Und dieses 1:4 (0:1, 1:2, 0:1) am Mittwochabend war sehr verdient. Gerrit Fausers Treffer zum zwischenzeitlichen 1:3 war zu wenig. Im alles entscheidenden Finale am Freitagabend (19.30 Uhr/MagentaSport überträgt live) in der Hauptstadt braucht die Mannschaft von Trainer Pat Cortina eine deutliche Leistungssteigerung, um nach diesen wahnsinnig starken Play-offs nicht doch mit leeren Händen dazustehen.

Es entwickelte sich das erwartete Spiel: ein hartes und umkämpftes – und eines, in das der Favorit aus Berlin mit viel Druck startete. Die erste Welle überstanden die Grizzlys um , der unter anderem gegen Matt White stark parierte (3. Minute). Nur zwischenzeitlich befreiten sich die Grizzlys, die aus ihrem erstem Überzahlspiel nur wenig machten. Nach Schüssen aufs Tor stand es nach 20 Minuten 11:11, die qualitativ besseren Chancen hatten aber die Berliner. Schon hier schafften es die Grizzlys nicht, den Gegner, wie in fast allen anderen Play-off-Spielen, aus der gefährlichen Zone herauszuhalten.

Berlin geht nicht unverdient in Führung

Und dann kamen sie zur nicht unverdienten Führung: Wolfsburg konnte nicht klären, Mark Zengerle spielte einen starken Querpass, Kapitän Frank Hördler machte es mit seiner ganzen Erfahrung frei vor Strahlmeier – 0:1 (17. Minute). Die schnelle Antwort verpassten die Grizzlys, Dominik Bittners noch abgefälschten Pass vors Tor hatte Mathias Niederberger (18.). Auf der Gegenseite hatten Giovanni Fiore und Mark Olver die nächsten Eisbären-Chancen.

Die Eisbären nahmen die Führung sowie ein erstes Powerplay mit in den zweiten Abschnitt, das sie nicht nutzten. Und doch kamen sie nach zwei Versuchen von der blauen Linie durch Grizzly-Verteidiger Armin Wurm (22., 26.) zum 2:0 . Marcel Noebels, von der DEL zum Spieler der Saison gewählt, bediente Ryan McKiernan, der genau in den rechten Knick traf (28.). Die Eisbären, sie hatten bis dahin etwas mehr im Tank, und so blieb es auch: Wolfsburg konnte nicht klären, vor Strahlmeier war viel Betrieb – 3:0 durch Sebastian Streu (31.).

Fauser verkürzt zwischenzeitlich

Jetzt mussten die Grizzlys, und jetzt kamen sie auch. Fast durch einen gefährlich aufsetzenden Kullerschuss von Phillip Bruggisser, der noch die Latte traf (35.) oder durch Matti Järvinen (36.). Doch dann eben im Powerplay. Gerritt Festerling bediente Gerrit Fauser, der den Puck ins rechte obere Eck beförderte. 1:3 und wieder Hoffnung auf ein Comeback (38.).

Die Grizzlys kamen offensiver raus, versuchten nun, mit drei Stürmern ihr Forecheck. Doch die Eisbären fanden immer wieder Mittel und Wege nach vorne, hätten zweimal durch Noebels (45.), Lukas Reichel (47.) und Streu (48.) für die Entscheidung sorgen können. Die Grizzlys fanden keinen Weg, Niederberger so richtig in Gefahr zu bringen, fast vier Minuten vor dem Ende nahm Cortina seinen Keeper vom Eis, Reichel sorgte mit einem Schuss ins leere Tor für die Entscheidung (59.).

Jetzt geht’s am Freitagabend (19.30 Uhr) in der Berliner Mercedes-Benz-Arena um alles. Dafür benötigen die Grizzlys allerdings eine klare Leistungssteigerung.

Spiel kompakt:

Grizzlys Wolfsburg: Strahlmeier – Likens, Melchiori; Bruggisser, Wurm; Bittner, Möser; Adam, Raabe – Görtz, Järvinen, Furchner; Machacek, Olimb, Rech; Fauser, Festerling, Jormakka; Hungerecker, Busch.

Eisbären Berlin: Niederberger – Ramage, Müller; McKiernan, Després; Wissmann, Hördler; Mik – Pföderl, Reichel, Noebels; Tuomie, Zengerle, White; Foucault, Olver, Fiore; Dietz,Streu, Labrie.

Tore: 0:1 (16:37) Hördler (Zengerle, Tuomie), 0:2 (27:13) McKiernan (Noebels, Pföderl), 0:3 (30:54) Streu (Foucault, Fiore), 1:3 (37:44) Fauser (Festerling, Olimb/5:4), 1:4 (58:13) Reichel („empty net goal“).

Strafen: Wolfsburg 2 Minuten, Berlin 4 Minuten.

Schiedsrichter: Marian Rohatsch und André Schrader.

Zuschauer: keine.

Personal: Den Grizzlys fehlten die verletzten Ryan Button (Schlüsselbeinbruch), Fabio Pfohl (Hand-OP) und Jan Nijenhuis (Gehirnerschütterung/alle Saisonaus). Aus disziplinarischen Gründen blieb Jordan Boucher weiter suspendiert.