Wolfsburg. Die Verpflichtung des US-Torwarts David Leggio galt bei DEL-Klub Grizzlys Wolfsburg vor einem Monat noch als völlig ausgeschlossen.

Noch Anfang August, als der überraschende Ausfall Felix Brückmanns bekannt geworden war, hatte Manager Charly Fliegauf den nun erfolgten Transfer noch kategorisch ausgeschlossen. David Leggio, dreimaliger deutscher Meister mit RB München, wechselt zu den Grizzlys. Beim Wolfsburger Eishockey-Erstligisten unterschrieb der US-Amerikaner einen Ein-Jahres-Vertrag.

Das ist mal eine Verpflichtung, die so gar nicht in die Philosophie des Klubs passt und einiges auf den Kopf stellt. Zum einen hatte Fliegauf immer betont, einen ausländischen Keeper zu holen, der gut zur Nummer 1, Jerry Kuhn, passt. Das Gegenteil scheint nun der Fall zu sein. Denn: Leggio gilt nicht als Profi, der einen Platz auf der Bank stillschweigend akzeptiert. Aufgrund des möglicherweise längeren Ausfalls von Leggios Landsmann Corey Elkins im Grizzlys-Sturm muss der neue Torwart das auch gar nicht. Nur neun Ausländer stehen mit ihm fit zur Verfügung. Kuhn muss um seinen Status im Team bangen. Was aus sportlicher Sicht erst einmal gut klingt, kann in puncto Teamhierarchie schnell zum Stimmungskiller werden. Zumal die Stimmung nach dem völlig verkorksten Bremerhaven-Wochenende mit den schwachen Leistungen und den daraus folgenden Niederlagen gegen Stavanger (2:3) und Visp (1:4) eh schon besser sein könnte in der Kabine.