München. Der FC Bayern steht im Halbfinale der Champions League. Joshua Kimmich hat das Siegtor zum 1:0 erzielt, bei DAZN erhält er viel Lob.

Joshua Kimmich machte darauf aufmerksam, wie er sein sehenswertes Tor am Mittwochabend im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League gegen den FC Arsenal erzielt hatte. Nach dem Treffer in der 63. Minute zeigte der nur 1,77 Meter große Nationalspieler auf seinen Kopf, mit diesem ließ er vor 75.000 Fans in der ausverkauften Allianz Arena den Traum vom prickelnden Wembley-Wiedersehen mit Borussia Dortmund weiterleben. Durch das emotional aufreibende 1:0 (0:0) im Viertelfinal-Rückspiel gegen das englische Spitzenteam des FC Arsenal fehlen den Bayern und dem BVB nur je ein Schritt bis in den Londoner Fußball-Tempel.

Mit dem Kopf habe ich es gemacht: Bayern-Star Joshua Kimmich feiert sein Siegtor gegen den FC Arsenal.
Mit dem Kopf habe ich es gemacht: Bayern-Star Joshua Kimmich feiert sein Siegtor gegen den FC Arsenal. © AFP | ODD ANDERSEN

Kimmichs Kopfball-Torpedo (63.) war der Höhepunkt in einem taktisch geprägten Spiel, das der FC Bayern für sich entscheiden konnte. DAZN-Experte und Rio-Weltmeister Sami Khedira machte sich nach dem Spiel mit einem flammenden Appell für den zuletzt häufig kritisierten Nationalspieler stark. Khedira rechnete mit dessen Kritikern ab. „Fußball ist am Ende des Tages immer gerecht. Joshua Kimmich hat eine schwere Zeit hinter sich. Da war die Kritik zum Thema Coronaimpfung und an seinen Leistungen. Joshua hat einen tollen Charakter und ist ein toller Fußballer. Wir müssen solche Spieler schützen, er ist einer unserer Leader. Wenn wir in Deutschland darüber herziehen, dass er gehen soll und nichts kann – diese Experten haben keine Ahnung vom Fußball“, schimpfte der frühere DFB-Sechser.

Bayern-Star Joshua Kimmich unter Thomas Tuchel nicht unumstritten

Kimmich konnte in dieser bisher für Bayern-Verhältnisse enttäuschenden Saison nicht immer überzeugen. Unter Trainer Thomas Tuchel war der Defensiv-Allrounder nicht unumstritten. Es begann mit dem lauten Ruf von Tuchel nach einer sogenannten „holding six“, ging weiter mit Kritik an seiner Spielweise von jedem, der sich dazu berufen fühlte, und endete mit der Versetzung aus dem Mittelfeld nach rechts außen - zunächst beim FC Bayern, dann in der DFB-Auswahl.

DAZN-Experte Sami Khedira ist mit der Kritik an Bayern-Matchwinner Joshua Kimmich nicht einverstanden.
DAZN-Experte Sami Khedira ist mit der Kritik an Bayern-Matchwinner Joshua Kimmich nicht einverstanden. © dpa | Bernd Thissen

All diese großen und kleinen Demütigungen hatte Kimmich nicht vergessen. Also, „Genugtuung“ verspüre er „jetzt nicht“, dass er die Bayern ins Halbfinale geköpfelt habe, behauptete er. „Aber natürlich ist es schon so, dass das Tor sehr, sehr gut tut. Ich bin stolz, dass der Abend so gelaufen ist.“ Er habe sich, ja „im letzten Jahr sehr viel anhören müssen“, und: „Ich habe sehr, sehr wenig Rückendeckung bekommen.“

Joshua Kimmich rechnet mit Kritikern ab

Vom nun gar nicht so dezenten Hinweis auf mangelnde Unterstützung dürfen sich in erster Linie die Bosse des FC Bayern angesprochen fühlen. Er meine das mit der Rückendeckung „generell“, sagte Kimmich auf Nachfrage und ergänzte: „Zu meiner Person hat sich ja Hinz und Kunz geäußert“, und da sei dann „wenig“ gekommen, was „mal irgendwie pro Kimmich war“. Deshalb „ist es ganz schön, wenn ich selber dafür sorgen kann, dass sich die Stimmen wieder ändern.“

Als Rechtsverteidiger zeigte der 29-Jährige zuletzt aber wieder aufsteigende Form. Nun folgte sein Glanzstück gegen Arsenal. „Überragend“ sei dieses 1:0 (0:0) gegen den Titelanwärter aus der Premier League gewesen, sagte Torschütze Kimmich bei DAZN: „Vor allem die zweite Halbzeit war sehr, sehr gut. Wir hätten noch mehr Tore machen können und sind verdient weiter.“

Bayern-Trainer Thomas Tuchel: „Hat schon Spaß gemacht“

Wieder zu den besten vier Mannschaften Europas zu gehören, bedeute „sehr viel“, sagte sein Trainer Tuchel nach dem 1:0 gegen den FC Arsenal: „Das Halbfinale ist ein wichtiger Schritt. Die letzten Vier, das hat schon Spaß gemacht.“ Die erste Halbzeit sei ein bisschen ein Schachspiel gewesen, so Tuchel. „In der zweiten Halbzeit habe ich uns extrem stark gesehen. Wir haben ein bisschen mehr Persönlichkeit, mehr Mut gezeigt.“