Frankfurt/Main. Die deutsche Mannschaft trifft am Dienstag auf die Niederlande und will zeigen, dass der Sieg in Frankreich kein One-Hit-Wonder ist.

Am Montag spielte beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) die Musik. Mehr als 30.000 Menschen hatten eine Online-Petition unterschrieben, um den Verband aufzufordern, demnächst bei Toren der deutschen Nationalmannschaft den 1980er-Jahre-Hit Major Tom abzuspielen. Tendenz: stark steigend. Ausgang: offen.

Zunächst einmal ist man beim DFB bemüht, sich sportlich kein Beispiel an Peter Schilling zu nehmen, dem mit dem Song über den Astronauten, der „völlig losgelöst von der Erde“ durch die Luft schwebt, ein riesiger, aber eben auch sein einziger nennenswerter Erfolg gelang. „Es geht immer darum, Dinge zu bestätigen. Ein One-Hit-Wonder landet jeder mal“, sagte Bundestrainer Julian Nagelsmann.

DFB-Team: Julian Nagelsmann warnt vor Schwarz-Weiß-Denken

Damit meinte er nicht den Interpreten, sondern wollte sein Team in die Pflicht nehmen. „Wir dürfen kein Schwarz-Weiß-Denken haben, die Mannschaft muss in der Lage sein, Dinge einzuordnen“, sagte der 36-Jährige. Es sei falsch, nun in Hysterie zu verfallen. Mittelfeldspieler Robert Andrich forderte eine „Mischung aus genießen, und zu wissen, dass es weiter geht“. An diesem Dienstag in Frankfurt gegen die Niederlande (20.45 Uhr/RTL).

Mittelfeldspieler Robert Andrich.
Mittelfeldspieler Robert Andrich. © Getty Images | Alexander Hassenstein

Zumindest einen Hauch von Euphorie gibt es seit dem vergangenen Samstag wieder um die Nationalmannschaft, nach dem spielerisch starken, engagierten und dadurch mitreißenden 2:0-Sieg über Frankreich. „Jetzt geht es darum, den zweiten Schritt zu gehen und morgen nicht wieder alles einreißen zu lassen“, sagte Nagelsmann.

DFB-Team mit der gleichen Startelf wie gegen Frankreich

Die Zeit bis zum Heim-EM ist knapp, das weiß der Bundestrainer genau. Weitere Experimente kann er sich nicht leisten, nicht einmal marginale Änderungen – und daher kündigte Nagelsmann an, dass auch gegen die Niederlande, ein weiterer Gegner der höchste Güteklasse, die gleiche Elf wie in Lyon beginnen soll. Jene Mannschaft, das wird immer deutlicher, wird, wenn nicht Unvorhergesehens geschieht, auch beim EM-Auftakt gegen Schottland starten. Einzige Ausnahme bleibt der verletzte Manuel Neuer, dessen Nummer-eins-Status Nagelsmann in Lyon untermauert hatte.

Welcher Tor-Song dann erklingen wird, ist hingegen offen. „Ich schreie immer so lang und laut“, sagte Nagelsmann, „dass ich gar nicht mitbekomme, welches Lied läuft.“ Ihm ist nur wichtig, dass es möglichst oft abgespielt werden kann.