Lyon. Der Dortmunder wird auf die Zukunft des Bundestrainers angesprochen und ist irritiert. Über den Sieg in Frankreich spricht er lieber.

Niclas Füllkrug drehte sich genervt ab. „Was ist das denn für eine Frage? Gibt es noch was anderes?“, schimpfte Borussia Dortmunds Stürmer irritiert wie aufgebracht, als er auf die Zukunft von Julian Nagelsmann angesprochen worden ist. Ein Reporter wollte nämlich wissen, wo er Nagelsmann den künftig lieber als Trainer haben wolle: bei der Nationalmannschaft oder doch beim BVB? Die Zukunft des 36-Jährigen nach der EM ist ja noch ungeklärt. Der Deutsche Fußball-Bund hat offen kommuniziert, dass er Nagelsmann gerne halten würde. In Dortmund ist Nagelsmann mal wieder hinter vorgehaltener Hand ein Thema.

Ausführtlicher sprach der BVB-Profi dafür am Samstagabend über die deutsche Elf, die gerade Frankreich mit 2:0 besiegt und neue EM-Hoffnungen geschürt hatte. „Ich fand es heute verdient, wir haben es sehr gut gemacht“, sagte Füllkrug.

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Auch der einzige Dortmunder im DFB-Kader reihte sich in die Reihe der Spieler ein, die Toni Kroos zu einem beeindruckenden Comeback gratulierten. „Er ist ein extrem guter Taktgeber, der uns extrem hilft mit seiner Qualität. Es ist sehr schwer ihn zu pressen. Wenn wir in Ballbesitz sind und den Ball laufen lassen, sind wir schon eine echt gute Mannschaft und er hilft uns durch seine Qualität, noch mehr Ballbesitz zu haben“, so Füllkrug weiter, der auch gleich mit Blick auf das gesamte Team mahnte: „Man muss nicht immer sofort in Superlativen reden. Ich finde es aber gut, wenn wir jetzt ein bisschen demütig bleiben und genau so weiterarbeiten.“

DFB-Team: Havertz erhält Vorzug vor Füllkrug

Dem 31-Jährigen allerdings droht dabei die Rolle als Teilzeit-Arbeiters. Im Sturmzentrum erhielt in Lyon Kai Havertz den Vorzug - und der überzeugte nicht nur wegen seines Tores in der 49. Minute. Bisher war Füllkrug als Neuner gesetzt. Doch Nagelsmann entschied sich für den eher mitspielenden Havertz statt Zielangreifer Füllkrug. Der Dortmunder, seit seinem Debüt im Herbst 2022 Stammspieler, kam erst zehn Minuten vor Schluss für Jamal Musiala in die Partie - zu wenig für den ehrgeizigen Stürmer.

Kai Havertz jubelt gemeinsam mit Florian Wirtz.
Kai Havertz jubelt gemeinsam mit Florian Wirtz. © Getty Images | Alexander Hassenstein

Ob er gegen die Niederlande am Dienstag in Frankfurt mehr Spielzeit erhält? „Erstmal kommentiere ich keine Absprachen mit dem Bundestrainer“, sagte Füllkrug nur. „Und zweitens hat er sich ziemlich deutlich geäußert. Wenn ihr da mehr wissen wollt, müsst ihr ihn fragen.“ Nicht nur die BVB-Frage nervte Niclas Füllkrug.

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